Sambanächte mit dem Playboy
hatte.
„Ich liebe ihn“, schwärmte Holly, streichelte die samtigen Ohren des Wallachs und presste ihr Gesicht gegen den warmen Nacken.
„Er gehört dir.“
„Was?“ Sie setzte sich abrupt auf. „Das kannst du nicht machen.“
„Wer sagt das? Frohe Weihnachten, Holly.“
„Aber wann soll ich ihn jemals reiten?“
„Wann immer du mit mir nach Argentinien kommst.“
„Ist das dein Ernst? Und wer reitet ihn in der Zwischenzeit?“
„Die Reitknechte. Was soll ich denn noch sagen, um dich zu überzeugen?“, fragte Ruiz, der neben ihr her ritt. „Soll ich meine Brüder rufen, damit sie dir bestätigen, dass ich niemals scherze, wenn es um Pferde geht?“
„Nein, lass das. Ich habe hier schon alle Hände voll zu tun. Also“, sagte sie, kniff die Augen zusammen und schaute Ruiz eindringlich an, „wenn du bei Pferden niemals Scherze machst, wie ist es dann mit Frauen?“
„Es gibt keine Frauen.“ Er erwiderte ihren Blick genauso eindringlich. „Es gibt nur dich.“
„Gut, denn ich habe unsere Neuigkeiten bereits getwittert, was einen derart großen Ansturm auf die Website des Magazins ausgelöst hat, dass der Server zusammengebrochen ist.“
„Oh, das freut mich zu hören“, bemerkte Ruiz trocken.
„Eine Liebesgeschichte in hundertvierzig Zeichen ist keine üble journalistische Leistung.“
„Überhaupt nicht übel“, stimmte er zu. „Du solltest darüber nachdenken, das zu deinem Beruf zu machen …“ Rasch duckte er sich zur Seite, um ihrer Reitgerte auszuweichen.
„Meinst du, ich sollte die Kolumne einstampfen, wenn wir zusammen sind?“
„Natürlich nicht“, entgegnete Ruiz.
„Denkst du nicht, dass die Leser sich langweilen werden, jetzt wo sie den Ausgang kennen?“
„Du enttäuschst mich, Holly. Was ist mit deiner Fantasie passiert? Es sollten sich daraus noch mindestens drei Fortsetzungsgeschichten ergeben.“
Ob er die Verlobung, die Hochzeit und das erste Baby meinte, fragte sich Holly.
Ruiz zerstörte ihre Illusionen rasch. „Sein Zaumzeug reinigen, seine Hemden bügeln und die Mahlzeiten des Playboys kochen – das dürfte reichen.“
„Hast du nicht vom Tanzen gesprochen?“, fragte Holly, als er ihr aus dem Sattel half.
„Ja, wir feiern heute Abend eine Party.“
„Dann würde ich an deiner Stelle auf deine Zehen achten!“
Die Weihnachtsfeier wurde im großen Haupthof abgehalten. Holly hatte die Haare hochgesteckt, eine Jeans angezogen und dem Personal beim Dekorieren geholfen. Unzählige Blumengirlanden schmückten Mauern und Balustraden. Das Areal wurde von Fackeln und Kerzen erhellt, und der Mond tauchte den Springbrunnen in der Mitte in schimmerndes Licht. Holly wollte gerade auf ihr Zimmer gehen, um sich umzuziehen, als ein ganz besonderer Neuankömmling sie überfiel. Lucia war im Schutz der Dunkelheit angekommen, um ihre Brüder zu überraschen. Die zwei jungen Frauen hatten E-Mails getauscht und noch ein paar weitere Überraschungen für den Abend ausgeheckt.
„Es ist wie in alten Schulzeiten“, sagte Lucia und reichte Holly ihr Weihnachtsgeschenk. „All das Geflunker und die Tricks und dann noch die größte Neuigkeit, dass mein Bruder und du euch verliebt habt …“ Lucia drückte Holly ganz fest an sich. „Also, komm schon, meine zukünftige Schwester, zieh dich um. Du kannst nicht zur größten Party des Jahres in Jeans erscheinen.“
Das Kleid, das Lucia für Holly ausgesucht hatte, war spektakulär. Flammend rot, mit einem tiefen V-Ausschnitt und kurzem Rock. Lucia hatte ihr außerdem ein Paar silberne High Heels geschenkt, die unglaublich sexy waren.
„Du siehst fantastisch aus“, rief Lucia, nachdem Holly sich umgezogen hatte. „Jetzt zieh noch die High Heels an“, drängte sie. „Wenn Ruiz sich auch bereits in dich verliebt hat, so wird ihm die Zunge bis zum Boden hängen, wenn er dich in diesem Kleid sieht …“
„Mir wäre es lieber, wenn Ruiz seine Zunge im Mund behält“, konterte Holly trocken und drehte ihren Kopf, sodass sie im Spiegel ihre Kehrseite betrachten konnte.
„Die Antwort lautet Nein“, versicherte Lucia. „Dein Po sieht nicht dick aus. Er sieht perfekt aus. Du siehst perfekt aus.“
„Und du solltest nicht so viel Geld für mich ausgeben.“
„Und du solltest mir keine Miete zahlen“, konterte Lucia. „Ich konnte es nicht fassen, als ich sah, welche Summe du überwiesen hast.“
„Die Kolumne läuft gut.“
„Das spielt keine Rolle. Wer auch immer dir meine Bankverbindung gegeben hat,
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