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Sams im Glück

Sams im Glück

Titel: Sams im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
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Frau Taschenbier. Sie saß mit ihrem Mann am Frühstückstisch. »Hättest du gedacht, dass es ein zweites Mal so eine nächtliche Fresserei veranstaltet? Wo wir doch gestern erst ein ernstes Gespräch mit ihm darüber hatten!«
    »Am unverschämtesten finde ich, dass es wieder die ganze Schokolade aufgefressen hat«, sagte Herr Taschenbier.
    »Ich wundere mich, dass es so schnell mein neues Versteck gefunden hat«, sagte sie.
    »Das wundert mich auch«, sagte er.
    In diesem Augenblick kam das Sams in die Küche. Es schwenkte einen Briefumschlag und rief: »Post für dich, Papa!«
    »Wir müssen mit dir reden«, fing Herr Taschenbier an. »Wir sind unglaublich ärgerlich wegen dir.«
    »Guck dir erst mal deine Post an, Papa. Bevor du anfängst, mit mir zu schimpfen«, sagte das Sams.
    Unwillig öffnete Herr Taschenbier den Umschlag, holte ein Foto heraus und betrachtete es.
    »Das … das … das darf doch nicht wahr sein«, stotterte er. »Nein, nein!«
    »Was ist? Warum bist du so entsetzt?«, fragte seine Frau. »Wer oder was ist auf dem Foto?«
    »Ich!«, antwortete er matt und reichte ihr das Foto über den Tisch.
    »Nein!«, rief nun auch sie.
    Auf dem Foto sah man Herrn Taschenbier im Schlafanzug in der Küche stehen. Er stand mit dem Rücken zur geöffneten Kühlschranktür und schob sich gerade ein Riesenstück Schokolade in den Mund. Seine Pupillen glänzten rot, wie man es von Blitzlichtfotos kennt. Erstaunlich war, dass auch seine Haare rot schimmerten.
    » Du warst das also!«, rief Frau Taschenbier. »Was hast du dir dabei gedacht? Du beschuldigst das arme Sams und isst selber die Schokolade auf.«
    »Ich kann es mir nicht erklären«, sagte Herr Taschenbier. »Glaubt mir: Ich weiß nichts davon. Ich habe nicht die kleinste Erinnerung!«
    Er wandte sich an das Sams: »Es tut mir sehr leid, dass wir mit dir geschimpft haben.«
    »Du hattest eben großen Hunger. Kann ich gut verstehen«, sagte das Sams. »Ich an deiner Stelle hätte allerdings nicht die Schokolade, sondern die Würstchen gegessen. Die hast du höchst gelassen liegen lassen.«
    »Ich kann nur eine Erklärung für das Ganze finden«, sagte Frau Taschenbier. »Bruno ist Schlafwandler.«
    »Schlafwandler?«, fragte das Sams.
    »Manche Menschen steigen nachts über Dächer, ohne aufzuwachen. Manche setzen sich im Schlaf sogar ins Auto, habe ich gelesen. Und du, Bruno, räumst schlafend Kühlschränke aus.«
    »So wird es gewesen sein«, sagte Herr Taschenbier. »Das liegt an den Aufregungen der letzten Zeit. Man wird nicht jeden Tag Teilhaber von Herrn Oberstein! Hm, dann bin ich wohl Schlafwandler.«
    »Schlafwandler? Mir kommt da ein ganz anderer Gedanke«, murmelte das Sams. So leise, dass es keiner am Tisch hören konnte.
    »Und was machen wir dagegen?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Ich habe schon eine Idee«, sagte Frau Taschenbier. »Ich kaufe ein Schloss für unseren Kühlschrank, schließe ihn ab und lege den Schlüssel unter mein Kopfkissen. Das müsste die Lösung sein.«

Papa Sams
    Das Sams hatte einen Verdacht. Ständig ging es hinter Herrn Taschenbier her und betrachtete dessen Haare.
    Frau Taschenbier war gleich nach dem Frühstück zur Arbeit gefahren. Herr Taschenbier, der ja Urlaub hatte, blieb zu Hause.
    Erst las er ausführlich die Zeitung, räumte dann das Geschirr in die Spülmaschine und stieg hinauf in sein Erfinderzimmer. Das Sams folgte ihm.
    Eine Weile arbeitete Herr Taschenbier an der Maschine und machte zwischendurch Notizen auf einem Schreibblock. Das Sams beobachtete ihn genau. Alles schien so zu sein wie immer.
    Plötzlich veränderte sich Herrn Taschenbiers Gesichtsausdruck. Er wirkte auf einen Schlag frecher und hochlebendig. Gleich darauf fing er an, seinen Bleistift genüsslich aufzuknurpsen, grinste das Sams an und sagte: »Du hattest recht: Bleistifte sind ziemlich trocken.«
    »Papa, auf deinem Hinterkopf sind rote Haare gewachsen!«, rief das Sams. »Jetzt weiß ich, was das Übersams gemeint hat. Du wirst ein Sams!«
    »Ein Sams, ein Sams, ich bin ein Sams«, sang Herr Taschenbier begeistert. »Erstklassig großartig, wenn nicht sogar vollkommen vorzüglich!«
    »Du sprichst auch schon ganz samsig«, sagte das Sams hocherfreut. »Jetzt habe ich einen Samsfreund, einen kumpeligen Kumpan und Samskollegen.«
    »Genauestens genau!«, sagte Herr Taschenbier. »Jetzt werden wir zwei Samse die Stadt samsmäßig auf den Kopf stellen.«
    »Wie soll ich jetzt zu dir sagen?«, fragte das Sams. »Ein Papa bist du

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