Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sams im Glück

Sams im Glück

Titel: Sams im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
Vom Netzwerk:
letzten fünfzehn Jahren hatte ich fast vergessen, dass ich eigentlich ein Sams bin.«
    »Ja, du bist immer menschlicher geworden«, bestätigte Herr Taschenbier.
    »Aber jetzt fühle ich mich plötzlich wieder viel samsiger. Das muss an dir liegen, Papa«, sagte das Sams. »Weil du jetzt auch ein Sams bist. Das strahlt auf mich aus.«
    »Unbestritten unbestreitig:
    Samse strahlen gegenseitig«,
    reimte Herr Taschenbier.
    »Sind Sams und Sams in einem Haus,
    strahlt ein Sams aufs andere aus.«
    »Sogar mein samsmäßiger Appetit ist zurück«, sagte das Sams und öffnete den Kühlschrank. »Mann, Samspapa! Den hast du heute Nacht so was von leer gefressen! Nur noch ein paar Mohrrübchen sind da. Die kannst du selber essen.«
    »Da können wir Abhilfe schaffen, beschaffen und anschaffen!«, sagte Herr Taschenbier. Er ging zum Telefon und wählte.
    »Wen rufst du an?«, fragte das Sams.
    »Den Pizza-Service!«, antwortete Herr Taschenbier. Gleich darauf sagte er ins Telefon: »Wir möchten Pizza bestellen. – Eine? Nein, nein. Mehrere.« Er hielt den Hörer mit der Hand zu und fragte das Sams: »Wie viele soll ich bestellen?«
    »Fünfundzwanzig?«, schlug das Sams vor.
    »Lieber dreißig. Damit wir einen kleinen Vorrat haben«, sagte Herr Taschenbier. Er nahm die Hand vom Hörer: »Wir hätten gerne dreißig Pizzen, Pizzas, Pizze, oder wie das heißt. Jedenfalls dreißig Stück, möglichst verschiedene Sorten, groß wie Torten.« Er lauschte in den Hörer. »Was heißt das, Sie können nicht so viele auf einmal machen? Dann schalten Sie doch Ihre Kollegen ein. Schließlich gibt es nicht nur Ihre Pizzeria hier in der Stadt. Ich erwarte den Schmaus hier im Haus. Wie bitte? Ach, die Adresse wollen Sie auch wissen? Sie sind ganz schön anspruchsvoll! Na gut, ich verrate sie Ihnen: Karl-von-Valentin-Straße 7. Was, meinen Namen wollen Sie auch wissen? Taschenbier. Ja, Ta-schen-bier! Na also!«
    Eine Dreiviertelstunde später stand eine lange Schlange von Pizzaboten vor Taschenbiers Haus. Alle trugen mindestens einen Pizzakarton in den Händen, manche drei.
    Ein Mann im weißen Kittel mit einem weißen Käppchen auf dem Kopf war offenbar der Chef des Ganzen. Er kam zu Herrn Taschenbier an die Haustür und sagte: »Alles da. Dreißig Pizzen, wie bestellt. Bitte hier den Lieferschein unterschreiben!«
    Herr Taschenbier schrieb seinen Namen unten auf den Zettel und sang dabei: »Unterschriften, Überschriften, alle Schriften schreibt man mit Stiften.«
    »Da haben Sie irgendwie recht«, sagte der Mann. »Dann kann’s ja losgehen.«
    Jetzt wurden die Kartons immer schön einer nach dem anderen vom Sams oder Herrn Taschenbier an der Haustür in Empfang genommen und sofort geöffnet.
    Jetzt saßen das Sams und sein Samspapa im Flur auf dem Boden, stopften sich Pizzastücke in den Mund und leckten Reste aus den Deckeln der Pizzakartons. War ein Karton leer gefressen, rief Herr Taschenbier: »Der Nächste, bitte!«, und sie konnten sich über eine weitere Pizza hermachen.
    »Mir fällt etwas ein«, sagte das Sams, ging zum Fenster, öffnete es und rief hinaus: »Ist auch eine Pizza mit Würstchen dabei?«
    Ganz hinten in der Schlange rief einer der Boten: »Ich! Hier! Pizza Würstchen!«
    Das Sams rief: »Lasst den Mann vor! Hierher!«
    Der Mann rannte mit seinem Karton in der Hand an den anderen wartenden Boten vorbei ins Haus. Aber als er gerade seine Würstchenpizza abgeliefert hatte, ging – PLING – eine Verwandlung mit Herrn Taschenbier vor.
    Er erstarrte und blickte entsetzt auf das Chaos um sich herum. Dann stand er verdattert auf, trat aus Versehen in einen leeren Pizzakarton, schüttelte den Kopf und rief vorwurfsvoll: »Sams, was hast du da angestellt? Was hast du nur gemacht?«
    Das Sams schob sich ein Stück Würstchenpizza in den Mund und sagte lachend: » Ich war das nicht!«
    »Wer denn sonst!«, rief Herr Taschenbier.
    »Ich war es jedenfalls nicht«, sagte das Sams und leckte den Deckel des Pizzakartons aus. »Überleg doch mal, wer es noch gewesen sein könnte.«
    Wenig später kam Frau Taschenbier nach Hause. Sie staunte nicht schlecht, als sie eine lange Schlange von Pizzaboten in ihrer Straße stehen sah, und erst recht, als sie feststellte, dass die Schlange vor ihrer Haustür endete.
    »Was sollen denn all diese Menschen da draußen?«, rief sie, kaum hatte sie das Haus betreten, und gleich darauf fassungslos: »Nein!«
    Noch bevor sie etwas fragen konnte, sagte das Sams wie eben bei Herrn

Weitere Kostenlose Bücher