Sams im Glück
Taschenbier: »Ich war das nicht!«
»Irgendwer muss doch diese ganzen Sachen bestellt haben«, rief sie.
Das Sams zeigte grinsend auf Herrn Taschenbier.
»Willst du etwa behaupten, dass ich das alles bestellt habe?«, fragte Herr Taschenbier.
»Ja, hast du. Der beste Papa auf der Welt hat heute dreißig Pizzen bestellt«, behauptete das Sams.
Der Mann im weißen Kittel und dem weißen Käppchen auf dem Kopf kam in den Flur.
Er sagte: »Entschuldigen Sie, ich muss wieder zurück in mein Restaurant. Ich wollte vorher noch fragen: Wie machen wir das mit dem Bezahlen? Ich denke, wir machen eine Gesamtrechnung, und ich rechne dann mit meinen Kollegen ab. Zahlen Sie gleich, oder wollen Sie das Geld überweisen?«
»Das Geld?«, fragte Herr Taschenbier.
»Ja, die Rechnung. Dreißig Pizzen, das macht mit Zustellgebühr 248,– Euro.«
»Das zahle ich nicht«, sagte Herr Taschenbier. »Ich habe das ja auch nicht bestellt.«
»So? Nicht bestellt? Sie machen wohl Witze! Ein Herr Taschenbier hat angerufen und die Bestellung aufgegeben«, sagte der Mann. Er holte einen Zettel aus der Jackentasche. »Und ein Herr Taschenbier hat diesen Lieferschein unterschrieben. Wollen Sie etwa behaupten, dass Sie nicht dieser Herr Taschenbier sind?«
Frau Taschenbier warf einen Blick auf das Papier. »Das ist deine Unterschrift, Bruno«, sagte sie fassungslos. »Was ist nur los mit dir?«
Zum Chef der Pizzatruppe sagte sie: »Lassen Sie den Lieferschein hier. Wir überweisen Ihnen das Geld. Den Rest der Pizzen können Sie wieder mit zurücknehmen.«
»Nein!«, protestierte das Sams. »Lasst mir bitte Pizza da, wenigstens nur eine! Weil eine Pizza besser schmeckt als überhaupt gar keine.«
Als die Pizzaboten gegangen waren, fragte Frau Taschenbier ihren Mann: »Und du kannst dich wirklich nicht daran erinnern, all diese Pizzaboten bestellt zu haben?«
Herr Taschenbier schüttelte stumm den Kopf.
Sie legte ihm den Arm um die Schultern und sagte: »Bruno, Schatz, es geht nicht so weiter mit dir. Die Schlafwandelei war schon erschreckend genug. Und nun kommt auch noch Gedächtnisverlust dazu. Wir müssen einen Arzt hinzuziehen. Das kannst du doch bestimmt verstehen? Bist du damit einverstanden?«
Herr Taschenbier nickte stumm.
Kamelrennen
Der Besuch bei Doktor Konzelmann brachte leider keine neuen Erkenntnisse. Der Arzt hörte sich Herrn Taschenbiers Geschichte an und machte sich Notizen.
»Welche Sorte Pizza haben Sie denn bestellt?«, fragte er Herrn Taschenbier.
»Ich habe keine Ahnung. Das ist doch das Problem!«, sagte Herr Taschenbier. »Ich weiß ja nicht mal, dass ich überhaupt welche bestellt habe.«
»Es war wohl hauptsächlich Pizza Vier Jahreszeiten, den Resten nach zu urteilen«, sagte Frau Taschenbier.
»Gute Wahl! Das ist auch meine Lieblingssorte«, sagte der Arzt. Er schrieb auf seinen Notizblock: »Nicht vergessen: Heute zum Abendessen Pizza Vier Jahreszeiten bestellen!«
Dann dachte er eine kurze Zeit nach und sagte dann: »Herr Taschenbier, bei Ihnen scheint mir ein Fall von Überarbeitung vorzuliegen. Arbeiten Sie weniger. Ruhen Sie öfter. Versuchen Sie, sich zu erholen. Dann erholt sich auch Ihr Gedächtnis. Und gegen die Schlafwandelei verschreibe ich Ihnen eine Packung Schlaftabletten.«
Damit waren Herr und Frau Taschenbier entlassen und gingen nach Hause.
Am Nachmittag kam Herr Mon auf einen kurzen Besuch bei den Taschenbiers vorbei.
»Na, was macht deine Maschine?«, fragte er Herrn Taschenbier.
»Ich baue dran«, sagte Herr Taschenbier. »Stell dir vor: Herr Oberstein wird sie vielleicht finanzieren!«
»Ist das erfreulich? Ja, das ist es«, sagte Herr Mon.
»Und was macht dein Zoo?«, fragte Herr Taschenbier.
»Ich baue dran«, sagte Herr Mon. »Zwei Gehege sind schon fertig. Ein kleineres und ein größeres.«
»Das kleinere ist für die kleinste Maus«, sagte das Sams. »Und das größere?«
»Falsch geraten!« Herr Mon lachte. »Das große ist für die kleinste Maus. Dadurch wirkt sie noch kleiner.«
»Und das kleine?«, fragte das Sams.
»Das kleinere ist zwar kleiner, aber nicht klein«, sagte Herr Mon. »Da kommt das Fleißige Faultier rein. Eine spezielle südamerikanische Züchtung. Schade, dass das Gehege für das weiße Kamel noch nicht fertig ist. Das werde ich heute abholen.«
»Das Gehege?«, fragte das Sams.
»Nein, das Kamel«, antwortete Herr Mon. »Ich werde es erst mal in unserem Garten unterstellen müssen, bis sein Stall fertig ist. Ich bin schon sehr
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