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Sams im Glück

Sams im Glück

Titel: Sams im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
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wollt wirklich ausziehen? Kann ich das verstehen?«, fragte Herr Mon. »Nein, das kann ich nicht.«
    »Ich erst recht nicht«, sagte seine Frau. »Ihr seid doch nicht etwa beleidigt, weil ich euer Sams ausgeschimpft habe? Wo ist es überhaupt? Bleibt es etwa hier?«
    »Nein, hier bleibt es niemals nicht«, sagte da das Sams hinter ihnen. Es war aus der Kellertür gekommen. Es flüsterte Herrn Taschenbier zu: »Das Übersams habe ich durchs Kellerfenster hinausgeschickt. Muss ja keiner wissen, dass wir zwei waren.«
    »Was gibt’s zu flüstern?«, fragte Frau Mon. »Dürfen wir das auch erfahren?«
    »Nein, dürft ihr nicht, dürft ihr nicht«, fing Herr Taschenbier an zu singen. »Bei Dunkelheit und nicht bei Licht.«
    Frau Taschenbier betrachtete argwöhnisch seinen Hinterkopf. Da zeigten sich tatsächlich die ersten roten Haare.
    »Annemarie
    erfährt es nie«,
    sang Herr Taschenbier weiter.
    »Anton Mon
    weiß nichts davon!«
    »Schnell weg hier!«, rief Frau Taschenbier. »Komm mit, Bruno!«
    Sie nahm ihren Mann beim Arm und stürmte mit ihm und Betty hinüber ins Taschenbier-Haus. So schnell, dass Flecky kaum hinterherkam.
    »Sind unsere Nachbarn irgendwie seltsam?«, fragte Herr Mon.
    »Ja, das sind sie«, sagte seine Frau.
    Gegen Mittag war Herr Taschenbier wieder normal.
    Vorher, als Sams, hatte er gesungen, gedichtet, war ein wenig im Wasser herumgeplatscht und hatte sich den Inhalt des Kühlschranks mit dem Sams und dem Übersams geteilt.
    Nichts Aufregendes diesmal.
    Dass die drei den Kühlschrank geleert hatten, war Frau Taschenbier sogar recht gewesen. Denn durch den Stromausfall kühlte der Kühlschrank nicht mehr, und der Inhalt wäre bald verdorben gewesen.
    Nun waren Herr Taschenbier, seine Frau, das Sams und Betty damit beschäftigt, das Wasser vom Küchenboden in den Ausguss zu schöpfen, die nassen Handtücher vom Speicher zu holen und auszuwringen und die Fußböden zu trocknen. Sogar Flecky half mit, den Wasserstand in der Küche um einen Millimeter zu senken. Das Schaf trank nämlich ausgiebig vom Küchenboden.
    Das Übersams weigerte sich mitzuhelfen. Es saß währenddessen auf einem Küchenhocker, hatte das aufgeschlagene Sams-Regel-Buch vor sich auf dem Küchentisch liegen und blätterte darin.
    »Sams, ich brauche einen Stoft, Stuft, Stift!«, rief es nach einiger Zeit. »Ich muss einige neue Regeln eintragen.«
    Das Sams brachte dem Übersams einen Bleistift aus der Schublade des Küchenschranks.

    »Entschuldige, er ist ein bisschen kurz«, sagte es dabei. »Ich habe aus Versehen ein bisschen davon abgekaut, abgeknabbert, wenn nicht sogar abgebissen.«
    Herr und Frau Taschenbier hörten auf, Wasser zu schöpfen, und kamen zum Übersams.
    »Schreibst du gerade die Regel, wie ein Mensch nicht zum Sams werden muss?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Nein«, sagte das Übersams, während es schrieb. »Regel 923: Menschen leben nicht im Wasser. Regel 924: Menschen sind langweilig, eintönig und trocken, wenn sie normal sind.«
    »Bitte, Übersams, verrate uns, wie wir solche eintönigen, langweiligen Menschen bleiben können!«, bat Frau Taschenbier.
    »Diese Regel steht bereits im Buch. Habt ihr sie nicht gelesen?«, sagte das Übersams. »Regel 777: Ist das Sams bei den Samsen, bleibt sein Mensch ein Mensch. Ist das Sams beim Menschen, wird der Mensch ein Sams.«
    »Und es gibt keinen Ausweg? Keine Ausnahme?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Ich muss noch einmal nachdenken«, sagte das Übersams. »Vielleicht habe ich eine Idee für eine neue Rugel, Rogel, Regel.« Es wandte sich an das Sams: »Und du willst wirklich bei diesen eintönigen, langweiligen Menschen bleiben?«
    »Ja, das will ich«, antwortete das Sams.
    »Unser Sams soll bitte bleiben dürfen«, sagte Herr Taschenbier.
    »Es gehört doch zur Familie«, sagte Frau Taschenbier.
    »Das Sams ist mein kleiner Bruder«, sagte Betty.
    »Wenn schon, dann bitte dein großer Bruder«, verbesserte das Sams sie.
    »Ich sehe, dass alle gegen die Regel 777 sind und sie nicht anerkennen wollen«, sagte das Übersams. »Das macht mich nachdönklich, nachdünklich und so weiter. Ich werde mich mit dem Buch zurückziehen, sehr lange und sehr stark nachdenken und eine neue Regel ins Buch eintragen. Die Regel 925. Heute Mittag, genau um zwölf Uhr, werde ich sie euch vorlesen. Auf dem Dach.«
    »Auf dem Dach? Warum denn auf dem Dach?«, fragten alle.
    »Ich vermute, dass euch das Geheimnis von ›Gatsmas‹ bekannt ist«, fing das Übersams an.
    »Ja,

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