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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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verletzt.«
    »Sie wurde verletzt? Hat das was mit der Ikone zu tun?« Zorana lief zum hinteren Ausgang, durch die Tür und die Stufen hinunter.
    Sie kannten hier ein Sprichwort: Werden die Tage länger, wird der Winter strenger. Da war viel Wahres dran. Die Wiese und Zoranas Garten sahen traurig aus, sie warteten auf den Frühling, und Zorana wünschte sich einen Moment lang einen warmen Mantel.
    Dann vergaß sie den Winter und die Kälte.
    Eigenartig, Jasha und Rurik waren mit einem großen Van gekommen, der dunkel verspiegelte Scheiben hatte. Allerdings begriff Zorana schnell den Grund. Sie hatten eine Trage aus dem Laderaum des Wagens
gezogen und halfen eben einer Frau in einen Rollstuhl.
    Sie war winzig, nicht viel größer als Zorana. Sie war abgemagert. Und schwer verletzt. Schläuche steckten in ihren Armen. Zorana wusste sofort, dass diese Frau Adriks große Liebe sein musste.
    Sie lief zu ihnen.
    »Mama …«, begann Jasha.
    »Pssst.« Zorana tätschelte ihren beiden Jungs kurz die Wange. Dann nahm sie das Mädchen behutsam in ihre Arme. »Willkommen.Willkommen.«
    Die strahlend türkisblauen Augen des Mädchens füllten sich mit Tränen.
    Zorana weinte ebenfalls vor Rührung. Sie kniete sich vor die junge Frau. »Ich bin Zorana. Und du? Ich darf doch du sagen, oder?«
    »Ich bin Karen.« Sie hatte eine schöne Stimme, warm und melodisch.
    »Sie kannten meinen Adrik. Er liebte sie.«
    »Und ich liebe ihn.«
    Zoranas Herz hüpfte vor Glück. Der Schmerz über den Verlust, weil sie Adrik lange Zeit tot geglaubt hatten, dieses Wissen war immer präsent gewesen. Karen würde ihnen bestimmt von Adrik erzählen, die Lücken füllen, die die vielen Jahre gerissen hatten. Das würde Zorana bestimmt helfen, ihren tiefen Kummer zu mildern, wie sie inständig hoffte.
    Karen wirkte so zerbrechlich, als könnte sie ein kalter Windhauch umpusten.
    Zorana erhob sich. »Was steht ihr Jungs hier rum? Lasst sie nicht so lange in der Kälte sitzen. Bringt sie
ins Haus. Wie ich euren Papa kenne, will der sie bestimmt schleunigst kennen lernen. Macht schon. Los, los!«
    Statt den Rollstuhl zu schieben nahmen sie ihn kurzerhand hoch und trugen ihn zügig über die matschige Wiese. Neben der Treppe am Hintereingang befand sich eine Rollstuhlrampe, die vor einiger Zeit für Konstantine eingebaut worden war.
    Ein älterer Herr mit stahlgrauen Haaren und stahlblauen Augen folgte ihnen. Er blieb vor Zorana stehen. »Ich bin Jackson Sonnet, Karens Vater. Ich bin mitgekommen aus Sorge um meine Tochter und hoffe, das ist in Ordnung. Ich möchte Ihnen keine Umstände machen.«
    Er schaute so unbehaglich drein und klang derart zweifelnd, als rechnete er damit, dass sie ihm die Tür vor der Nase zumachen würde. Daher umarmte Zorana ihn, denn sie hatte, wie Firebird so schön sagte, ein großes Herz. »Ach was, Sie machen doch keine Umstände. Bitte, gehen Sie ruhig rein, Mr. Sonnet. Ich freue mich immer über Besuch, und der Vater von Adriks Frau … darüber freue ich mich ganz besonders.«
    Ein hochgewachsener Mann, schlank und gut aussehend, löste sich aus dem Schatten des Vans.
    Zorana sah ihn und lächelte freundlich, in der Annahme, er wäre Karens Bruder. Eigenartig nur, dass er Karen kein bisschen ähnlich sah.
    Er war groß, wie ihre Söhne. Und hatte dunkles Haar. Ein Arm war verbunden und steckte in einer Schlinge. Seine Statur war hager, aber durchtrainiert,
sein Gesicht braungebrannt und von Narben gezeichnet, was darauf hindeutete, dass er einiges mitgemacht hatte. Seine grüngold gesprenkelten Augen ähnelten denen - des Babys, das sie auf dem Arm hielt.
    Ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.
    »Mama?« Der Mann hob fragend die Augenbrauen. Er klang irgendwie gehemmt, als fiele es ihm schwer, die Frage über die Lippen zu bringen.
    »Adrik? Adrik?«, hörte sie ihre eigene, aufgeregte Stimme. Laut, viel lauter als sonst, denn Konstantine hatte ein ausgezeichnetes Gehör, scharf wie ein Steppenwolf. Sie schlug die Hände vor den Mund, ehe sie sie langsam sinken ließ. Dann flüsterte sie: »Adrik?«
    »Ja, Mama. Ich bin dein Sohn Adrik.« Er lächelte. Und für seine Mutter war es das schönste Lächeln, das sie in vielen Jahren gesehen hatte. »Ich bin wieder da.«
    Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er noch ein schlaksiger Junge gewesen. Jetzt war er ein Mann mit Erfahrungen, die ihn geprägt, deprimiert, gebrochen und wieder aufgerichtet hatten. Sie kannte ihren Sohn nicht mehr wieder und doch - irgendwie war

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