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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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sodass die Sache einen leichten Bobby-Sands-Anstrich bekommen k ö nnte, wenn Sie wissen, was ich meine. Doch ich bin froh, dass wir so weit gekommen sind. Nun, warum setzen Sie sich nicht? «
    Tyzack zuckte zusammen angesichts von Carvers Reaktion auf den Kontakt seiner geschundenen Haut mit dem Stuhlr ü cken. » Oh, das muss wehtun «, sagte er mitf ü hlend. » Aber da kann man nichts machen, hm? Nun … unterhalten wir uns mal ein bisschen.«
    Der brennende Schmerz einer Ohrfeige drang durch Carvers benebelten Verstand.
    » Aufwachen «, befahl Tyzack. » Wir werden uns jetzt unterhalten, ü ber alte Zeiten plaudern. Aber was f ü r eine Ironie, hm? «
    » Ironie? «, murmelte Carver.
    » Dass gerade ich Sie aus dem Wasser gezogen habe. Ich meine, der Hubschrauber, das Schiff – das hat gewisse Parallelen. Nur dass ich diesmal das Sagen habe.«
    Carver zwang seinen blutenden R ü cken in eine aufrechte Haltung und blickte Tyzack ins Gesicht. » Ich wollte Sie ü berhaupt nicht nehmen. Habe nicht gedacht, dass Sie der Sache gewachsen sind. Trench war anderer Meinung. Er hat es zwar abgestritten, aber die Wahrheit ist, dass er eine Schw ä che f ü r Sie hatte, wegen Ihrem Vater …«
    » Ich meine wirklich nicht, dass wir ü ber ihn reden m ü ssen.«
    » Vielleicht nicht, aber er war als Soldat zehnmal besser, als Sie je sein werden.«
    Der n ä chste Schlag war nicht blo ß eine Ohrfeige.
    Carver spuckte den blutigen Speichel aus. » Wie Sie wollen «, meinte er. » Aber es bleibt eine Tatsache, dass ich Sie nicht wollte. Trench wollte Sie. Hinterher hat er nat ü rlich zugegeben, dass ich recht hatte.«
    » Ach wirklich? Tja, ich sag Ihnen was: Da Sie offenbar so scharf darauf sind, Ihre Version der Geschichte zu erz ä hlen, tun Sie es einfach. Wir werden die Tatsachen beurteilen und mit meiner Version vergleichen. Dann sehen wir ja, wer von uns die Wahrheit sagt …«

56
    Damals hieß er noch nicht Carver. Er war noch Paul Jackson; diesen Namen hatte er von seinen Adoptiveltern bekommen. Seine Freunde und Kameraden beim Special Boat Service, der Marinespezialeinheit der britischen Special Forces, nannten ihn bei seinem Spitznamen Pablo. Wie auch Quentin Trench, sein Offizier.
    » Pablo, ich will, dass Sie Damon Tyzack als Ihre rechte Hand zur Maid of Dumfries mitnehmen «, sagte er eines Abends in der SBS-Zentrale in Poole, als sie in der Offiziersmesse sa ß en und nach dem Essen einen Kaffee tranken.
    » Halten Sie das wirklich f ü r klug? «, fragte Carver. » Er war bei so einem Auftrag noch nie dabei.«
    » Na ja, irgendwann muss er ja mal damit anfangen. Diese Operation wird recht unkompliziert. Tyzack ist fertig ausgebildet, und Sie sind genau der Mann, der daf ü r sorgen kann, dass er weder sich selbst noch jemand anderen entt ä uscht.«
    Carver lie ß nicht locker. » Sie wissen, was ich von ihm halte. Das ist eine Charakterfrage. Ich traue ihm nicht zu, dass er unter Druck das Richtige tut. Und damit stehe ich nicht allein. Er ist nicht sonderlich beliebt.«
    » Dann ist es ja gut, dass wir bei einer milit ä rischen Einheit sind und nicht bei einem Beliebtheitswettbewerb «, schnauzte Trench. » Ihre Vorbehalte gegen den Charakter von Second Lieutenant Tyzack sind beim Auswahlverfahren zur Kenntnis genommen worden. Aber auch seine ü brigen Resultate, und die waren ausgezeichnet. Sein Durchhalteverm ö gen ist bemerkenswert. Er ist ein erstklassiger Swimmer Canoeist, seine Treffsicherheit ist herausragend, und er hat sich mit allen technischen, taktischen und theoretischen Aspekten der Ausbildung besch ä ftigt. Hat wesentlich besser abgeschnitten als Sie damals.«
    Das war ein billiger Hieb, und Trench war sich dessen bewusst. » Schauen Sie «, fuhr er beg ü tigend fort. » Ich wei ß , es gibt da noch andere Sachverhalte. Ich habe unter seinem Vater gedient, dem besten Offizier, den ich kenne. Aber ich bin sicher, Sie denken nicht, dass ich einen Mann beg ü nstige, nur weil ich wei ß , dass sein Vater …«
    » Nein, Sir.«
    » Gut. Nehmen Sie Tyzack. Geben Sie ihm Verantwortung. Dann sehen wir, wie er damit zurechtkommt.«
    Drei Tage sp ä ter sa ß en Carver und Tyzack unter den sechs M ä nnern in der Kabine eines Westland-Sea-King-Hubschraubers, der im Tiefflug das schwarze Wasser des Golfs von Biskaya ü berquerte. Der Wind wehte mit vierzehn oder f ü nfzehn Knoten, nicht st ä rker, und das Wasser war nur etwas kabbelig. Es fiel ein gleichm äß iger Regen, sodass der abnehmende

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