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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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ro einer Pferderennbahn.
    Die sechs teilten sich nun in drei Zweiergruppen auf. Carver ging mit seinem Mann, um die Br ü cke zu ü bernehmen und das Schiff in ihre Gewalt zu bringen. Tyzack und dessen Partner sollten die Kabinen und den Maschinenraum erobern. Die dritte Zweiergruppe sollte die Frachtr ä ume sichern und das Kokain suchen, das der Grund f ü r die ganze Operation war.
    Als Carver und sein Partner auf die Br ü cke kamen, war sie verlassen, das Schiff fuhr auf Automatik. Wo war also das dritte Besatzungsmitglied?
    Er hatte sich die Frage kaum gestellt, als von unten aus einer Kabine eine Salve von Sch ü ssen zu h ö ren war. Die Sch ü sse verhallten, dann gab es eine weitere Salve. Danach war es still.
    » Bleiben Sie hier «, befahl er seinem Untergebenen. » Halten Sie die Augen offen. Sorgen Sie daf ü r, dass wir nichts rammen.«
    Damit verlie ß er die Br ü cke, stieg ü ber den Toten hinweg, der am Fu ß der Treppe lag, und ging dem Ger ä usch der Sch ü sse nach.

57
    »Sehr interessant«, sagte Tyzack. Er stand ein paar Schritte von Carver entfernt und sah ihn an. Er hatte das Gebaren eines Kronanwalts, der einen Zeugen ins Kreuzverh ö r nahm. Carver fragte sich, wie lange er von diesem Moment getr ä umt, an seiner Darlegung gearbeitet, an den Fragen gefeilt hatte.
    » Sie geben also zu, dass Trench wusste, dass meine milit ä rischen F ä higkeiten gr öß er waren als Ihre? «
    » Das war seine Meinung, ja «, antwortete Carver. » Unter Trainingsbedingungen waren Sie gut. Aber ich war der Ansicht, dass das in einer Gefechtssituation anders gewesen w ä re.«
    » Trotzdem sind wir, als wir auf dem Schiff gelandet waren, gemeinsam vorgedrungen und haben jeder unsere Zielpersonen ausgeschaltet.«
    » Ja.«
    » Und das gilt sicher als Gefechtssituation.«
    Carver nickte. » Ja, da haben Sie gute Arbeit geleistet.«
    » Ich habe zum ersten Mal jemanden get ö tet, wissen Sie. Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Mal? «
    » Ja.«
    » Haben Sie es genossen? «
    » Nicht besonders.«
    » Wirklich? «, fragte Tyzack. » Ich dachte, das ist ein sensationeller Augenblick. Klar, ich hatte alles M ö gliche dar ü ber geh ö rt. Bei meiner Familie lie ß sich das kaum vermeiden. Aber es ist ein bisschen wie Sex, oder? Bis man es tats ä chlich getan hat, kann man es sich gar nicht vorstellen …«
    » Wenn Sie meinen.«
    Tyzack achtete nicht auf ihn. » Ich sehe noch immer vor mir, wie die Kugeln sie treffen. Es gab viel mehr Blut, als ich erwartet hatte. Wie die Eintrittswunde aussieht, war mir klar gewesen, aber nicht, was f ü r eine Schweinerei das auf der anderen Seite gibt. Der arme Kerl, den ich getroffen habe – sein K ö rper schlug quasi Wellen, als die Kugeln eingedrungen sind. Das war ein au ß ergew ö hnlicher Anblick, der mich mit reinstem Vergn ü gen erf ü llt hat. Aber Sie sagen, bei Ihnen war das anders? «
    » Ja.« Carver lehnte sich ein bisschen zur ü ck und stie ß mit den offenen Wunden an die Stuhllehne. Er schnappte nach Luft vor Schmerz.
    » Das tut mir ja so leid «, sagte Tyzack in ü bertrieben mitf ü hlendem Ton. » Sehr schmerzhaft, hm? Dann konzentrieren Sie sich doch lieber auf die Unterhaltung. Denken Sie einfach nicht an die Schmerzen. Ich sag Ihnen was: Ich gebe Ihnen einen Schluck zu trinken, nur damit Ihr Hals nicht so trocken ist. Ein besseres Angebot kann ich Ihnen nicht machen.«
    Tyzack ging zum Tisch, goss ein paar Tropfen von dem Wasser in den Pappbecher und gab ihn Carver, und der st ü rzte es in einem Zug hinunter.
    » Siehe da «, sagte Tyzack, » wir haben eine kleine Regelung eingef ü hrt: Wasser f ü r Worte. Reden wir weiter. Beantworten Sie mir die folgende Frage: Wenn Sie das T ö ten so verabscheuen, warum tun Sie es dann immer wieder? «
    Carver l ä chelte m ü de. Tyzack fand das nicht am ü sant.
    » Habe ich etwas Komisches gesagt? Es war mir nicht klar, dass ich Sie belustigt habe.«
    » Nein «, erwiderte Carver kopfsch ü ttelnd. » Ich h ö re diese Frage nur nicht zum ersten Mal.«
    Er dachte zur ü ck an eine gewisse Klinik am Genfer See, an die Sitzungen, die er dort gehabt hatte. Sein Verstand war durch ein unertr ä gliches Trauma aus der Bahn geworfen worden, und ein Psychiater namens Karlheinz Geisel half ihm damals ins Gleis zur ü ck. Geisel war auch st ä ndig auf Carvers Beruf herumgeritten. Darum bekam Tyzack jetzt die gleiche Antwort wie der Seelenklempner.
    » Ich tue es, weil es das ist, was ich kann. Das ist ein

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