Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
Vom Netzwerk:
Fluch, meiner Ansicht nach. Ich w ü nschte, ich h ä tte ein anderes Talent, das ich verkaufen k ö nnte. Und wenn Sie wissen wollen, wie ich das rechtfertige, verrate ich’s Ihnen. Die Leute, die ich ausschalte, haben es nicht anders verdient. Die Welt ist ein bisschen besser ohne sie.«
    » Aber nicht immer, nicht wahr? «, widersprach Tyzack mit einem sp ö ttischen L ä cheln in den Mundwinkeln. » Der gute alte Percy Wake hat mir erz ä hlt, wie Sie in Paris einmal eine ziemlich namhafte Frau umgebracht haben. Das war wohl kaum ein Dienst an der Menschheit. Und die armen Leute in dem Hotel gestern Nacht. Hatten die es auch verdient? «
    » Nein. Beide Male bin ich reingelegt worden, und das wissen Sie.«
    » Oh, ich verstehe. Diese Opfer waren also unbeabsichtigt? «
    » Ja.«
    » Und was ist mit denen, die umgekommen sind, nur weil sie zuf ä llig im Weg standen? Wie rechtfertigen Sie es, wenn Sie nach Kanada fahren und ein Flugzeug vom Himmel holen, weil jemand drinsitzt, der es Ihrer Meinung nach verdient hat, und dabei stirbt auch der Pilot und der Kerl neben ihm und die arme kleine Saftschubse und zwei Passagiere? Ich rede da von einem wahren Fall …«
    » Ich wei ß .«
    » Sie wollten einen Mann namens Waylon McCabe erwischen.«
    » Das stimmt.«
    » Aber er ist als Einziger davongekommen. Du liebe G ü te, das war ein ganz sch ö ner Fehlschlag.«
    » Ja … ja, das war es.«
    Tyzack n ä herte sich mit dem Mund Carvers Ohr. » Und warum mussten Sie dann, als ich einen Fehler gemacht habe – nur einen einzigen Fehler, bei dem viel weniger Leute zu Schaden kamen –, warum mussten Sie dann mein ganzes beschissenes Leben ruinieren? «

58
    Carver bekam einen zweiten Schluck Wasser und kehrte zu dem Geschehen auf der Maid of Dumfries zur ü ck.
    » Als ich auf der Br ü cke war, h ö rte ich von unten die Waffe, eine MP5 – eine von uns. Darum bin ich unter Deck gegangen, bin durch die T ü r in die Kabine, und Ihr Kumpel McWhirter stand da und sagte so was wie ›Mein Gott, was hast du getan?‹ Dieser hartgesottene Glasgower Kerl, der schon alles gesehen, alles mitgemacht hatte, war so schockiert, dass er fast in Tr ä nen ausgebrochen ist. Dann haben Sie mich gesehen und gesagt – nein, das ist der falsche Ausdruck, Sie haben gewinselt ›Er hatte eine Waffe‹.«
    Tyzack trat von Carvers Stuhl zur ü ck und begann in der Scheune auf und ab zu laufen. Er wirkte aufgew ü hlt, reizbar, als w ü rde er jeden Moment die Beherrschung verlieren.
    » Soll ich lieber aufh ö ren? «, fragte Carver, der seinen Folterknecht mehr qu ä lte als dieser sein Opfer.
    » Nein «, fauchte Tyzack. » Reden Sie weiter. Erz ä hlen Sie mir die L ü gen, die Sie Trench und den anderen erz ä hlt haben.«
    » Wie Sie wollen. Ich habe mich also nach einem Mann mit einer Waffe umgesehen und war verwirrt, weil keiner zu sehen war. Dann fiel mir etwas ins Auge. Da war eine Polsterbank, die an der ganzen Kabinenwand entlanglief. Darauf lag etwas. Ich dachte zuerst, es w ä re ein Haufen schmutziger Lappen, aber dann habe ich begriffen, dass der Schmutz Blut war und der Haufen Lappen dieser kleine Junge. Sie haben Gott wei ß wie viele Sch ü sse auf ihn abgegeben, sie haben ihn praktisch in der Mitte durchgeteilt, das arme Kerlchen.«
    Jetzt stieg auch in Carver die Wut hoch, und es war Mitgef ü hl, was ihm die Kehle zuschn ü rte, nicht die Halsfessel, als er sagte: » Und neben dem Jungen lag die Waffe, nur dass es keine war, nicht wahr, Tyzack? Es war eine Spielzeugpistole. Und vor dem Kind auf dem Boden lag eine Frau, seine Mutter. Sie hatte versucht, ihn zu besch ü tzen, und Sie haben sie ebenfalls erschossen. Nachdem ich das gesehen hatte, war der Fall f ü r mich klar.«
    » Sie h ä tten mich wenigstens fragen k ö nnen, was passiert ist «, sagte Tyzack, der weiter auf und ab ging. » Sie h ä tten es mich erkl ä ren lassen sollen.«
    » Also gut, erkl ä ren Sie es mir. Sagen Sie mir, warum Sie einen bewaffneten Mann nicht von einem kleinen Jungen mit Spielzeugpistole unterscheiden konnten.«
    » Weil es da dunkel war. Wir hatten alle Nachtsichtbrillen auf, wissen Sie noch? Nirgends war Licht, nur die Flamme von dem Gaskocher in der Ecke. Darauf stand ein Topf, darum dachte ich mir, dass jemand da sein muss. Au ß erdem hat man uns gesagt, dass wir mit drei Besatzungsleuten zu rechnen hatten, und zwei waren erst erledigt. Und ich habe kein Kind gesehen. Ich hab nur eine Bewegung gesehen und einen Pistolenlauf

Weitere Kostenlose Bücher