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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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und Li Ling folgten ihm. Sie betraten die große Kajüte und tasteten sich die Treppe hinunter. Überall auf dem Schiff war inzwischen gedämpfter Kampflärm zu hören. Sie schlichen einen Gang entlang und stießen auf drei schlafende Samurai. Tiger, Schlange und Manzo tauchten aus dem Dunkel auf und sorgten dafür, dass die drei nicht mehr aufwachten.
    Zu Jacks Erleichterung begegneten ihnen im Laderaum keine weiteren Wachen. Li Ling, die vorausgeeilt war, blieb wie vom Donner gerührt stehen. Als Jacks Augen sich an das Schummerlicht gewöhnt hatten, sah auch er die vielen aufeinandergestapelten Truhen voller Gold und Silber. Daneben lagerten in Kisten Ballen feinster chinesischer Seide, zwischen den Kisten standen erlesene Lackmöbel wie Tische und Schränkchen und lackierte Tabletts. Nur eine kostbare Fracht fehlte.
    »Wo ist der Reis?«, fragte Jack.
    »Reis?« Schädelgesicht schnaubte. »Gibt es hier nicht. Das ist ein Rotsiegel-Schiff!«
    Auf dem Deck über ihnen begann wütend eine Glocke zu läuten.

39
Die Schlacht
    Sie stürzten im selben Moment aus der großen Kajüte, in dem das Läuten aufhörte. Suchend blickte Jack sich um und sah Captain Kurogumo mit gezogenem Schwert neben der Schiffsglocke stehen. Von dem Schwert tropfte Blut. Aber nicht er hatte die Glocke geläutet. Ein Kopf kullerte die Treppe herunter und blieb vor Jacks Füßen liegen. Jack erkannte das Gesicht – es gehörte dem Samurai, den er mit einem Fausthieb bewusstlos geschlagen hatte.
    Überall im Hafen wurden Fackeln angezündet. Die durch die Glocke alarmierte Garnison der Samurai sammelte sich. An Bord der Geleitschiffe begaben die Mannschaften sich an die Gefechtsstationen.
    »Segel hissen!«, befahl Captain Kurogumo seinen Leuten.
    Ein Musketenschuss riss ihn von den Füßen.
    Jack, Li Ling und Schädelgesicht rannten zum Steuerruder hinauf. Captain Kurogumo lag auf dem Rücken, hielt sich die Seite und stöhnte schwach. Das Deck war schlüpfrig von Blut, im Dunkeln war nicht zu erkennen, ob es vom Kapitän stammte oder von der geköpften Leiche. Li Ling drückte Kurogumos Wunde sofort zusammen und der Kapitän verwünschte sie vor Schmerzen.
    »Gebt mir den Gürtel!«, sagte sie und zeigte auf den toten Samurai.
    Schädelgesicht riss dem Toten den Gürtel weg und hielt ihn ihr hin. Li Li ng band ihn dem Kapitän um die Brust, um die Blutung zu stoppen. Captain Kurogumo schrie auf und krümmte sich vor Qualen, dann verdrehte er die Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen war, und erschlaffte.
    »Ist er tot?«, fragte Jack.
    Li Ling schüttelte den Kopf. »Er atmet … allerdings nur noch sehr schwach.«
    Schädelgesicht übernahm an seiner Stelle das Kommando.
    »Kappt die Taue!«, befahl er seinen Leuten. Weitere Musketenschüsse knallten.
    Tiger, Schlange und andere rannten zur Reling und schlugen auf die Taue ein, mit denen das Schiff am Kai vertäut war. Pfeile flogen zischend durch die Luft, ein Winddämon fiel schreiend über Bord.
    »Großsegel hissen!«, brüllte Schädelgesicht. Das Segel hing nur zur Hälfte entfaltet am Mast.
    »Es klemmt«, rief ein Pirat.
    »Manzo soll daran ziehen.«
    »Tut er schon.«
    Der Koloss war der Erste in der Reihe von Winddämonen, die am Fall des Segels zerrten, aber es nützte nichts.
    Wütend stieß Schädelgesicht sein Schwert in die hölzerne Reling. Splitter flogen durch die Luft. »Hier können sie uns in aller Ruhe abschießen!«
    Ein Trupp von Samurai trampelte über die Landeplanke. Da alle Winddämonen beschäftigt waren, hielt niemand sie auf. Die Samurai hatten das Schiff schon fast erreicht, da wurde Manzo auf die Gefahr aufmerksam. Er ließ das Fall los, rannte zu der Planke, stemmte sie mit seiner gewaltigen Körperkraft mitsamt den Samurai in die Höhe und kippte sie ins Wasser. Schreiend stürzten die Samurai in die Tiefe, wo sie von der schweren Planke begraben wurden.
    »Focksegel gehisst«, meldete ein Ninja-Pirat.
    »Das reicht nicht!«, rief Schädelgesicht wütend. »Damit sind wir nicht schnell genug für die Flucht. Wir brauchen unbedingt das Großsegel.«
    »Ich repariere es«, bot Jack an.
    Schädelgesicht betrachtete ihn zweifelnd.
    »Ich war Mastaffe und weiß, was ich tue«, beharrte Jack.
    Schädelgesicht nickte und Jack rannte los und überließ den bewusstlosen Kapitän Li Lings Fürsorge. Er stürzte zum nächsten Want des Großmasts und hangelte sich geübt daran hinauf. Schädelgesicht befahl unterdessen, das Focksegel zu trimmen, und übernahm das

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