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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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verfolgten, schossen die Samurai an Bord mit Pfeil und Bogen und Musketen auf die in Ruderbooten fliehenden Ninja-Piraten. So verzweifelt die Piraten auch auf ihre Schiffe zuruderten, ihre Reihen lichteten sich doch zusehends … bis auf einmal Captain Kujiras Schwertwal um die Spitze der Landzunge bog und den Piraten mit einer Salve von Kanonenschüssen Flankenschutz gab.
    Jack blickte zum Hafen zurück und sah Flammen aus dem höchsten Turm der Festung schlagen. Einen Augenblick lang glaubte er, auch das sei das Werk von Captain Wanizames Piraten … doch dann wurde ihm klar, dass es sich um ein Notsignal handelte, dessen hoch auflodernde Flammen meilenweit zu sehen waren.

40
Seenebel
    Jack blickte von seinem Platz am Masttopp zum dunklen Himmel auf und machte den Polarstern ausfindig. Sie fuhren geradewegs nach Süden. Ein einziges seki-bune verfolgte sie noch, die anderen beiden Schiffe der Meeres-Samurai waren von den Schiffen der Winddämonen abgefangen worden und lieferten sich mit diesen eine erbitterte Schlacht. Der Donner ihrer Kanonen rollte über das Wasser. Das Mündungsfeuer der Musketen leuchtete am Himmel auf wie ein fernes Gewitter.
    Der Mast des seki-bune war im Feuergefecht beschädigt worden, doch wurde das Schiff von Ruderern angetrieben und holte unaufhaltsam auf. Der mit Windkraft fahrende shuinsen, der aufgrund seiner kostbaren Fracht sehr schwer war, kam dagegen deutlich langsamer voran. Bisher hatte nur ihr anfänglicher Vorsprung vor dem seki-bune sie gerettet. Schädelgesicht hatte sämtliche verfügbaren Segel setzen lassen, um diesen Vorteil so lange wie möglich auszunützen. Der Pirat hoffte offenbar, dass die Samurai irgendwann aufgeben würden.
    Im Lauf der Verfolgungsjagd hatten sie schon früh die anderen Winddämonen aus den Augen verloren und wussten deshalb nicht, wie es ihnen in der Schlacht erging. Nur das Leuchtfeuer der Festung brannte noch am Horizont – ein am Nachthimmel weithin sichtbarer Notruf.
    Jack blieb an seinem Platz, betrachtete aufmerksam die Sterne und prägte sich den Kurs des Schiffes ein. Wenn er und seine Freunde Tatsumaki entkommen wollten, musste er wissen, wie sie von der Pirateninsel zum Festland gelangen konnten. Allerdings rückte eine solche Flucht immer weiter in die Ferne, je lauter die dumpfe Trommel der Ruderer schlug und je mehr das seki-bune aufholte.
    »Heckkanone laden!«, befahl Schädelgesicht.
    Tiger und Schlange gingen nach unten. Im selben Augenblick prasselte ein Hagel von Pfeilen mit stählernen Spitzen auf das Deck nieder und die Winddämonen mussten in Deckung gehen. Das seki-bune war auf Schussweite herangekommen. Jack sah von oben, wie die Meeres-Samurai ihre Musketen schussfertig machten und die Vorbereitungen für eine zweite Salve von Pfeilen trafen. Aus dem Innern des shuinsen ertönte ein tiefer Knall, gefolgt von dem Splittern und Bersten von Holz und dem Geschrei verwundeter Männer. Doch die Samurai auf dem Oberdeck waren unverletzt geblieben. Tiger und Schlange hatten absichtlich tief gezielt und der Schuss hatte die Ruder auf der Backbordseite ihres Gegners zerstört. Das manövrierunfähig gemachte seki-bune blieb rasch hinter ihnen zurück.
    Die Winddämonen brüllten triumphierend. Nichts konnte sie jetzt noch aufhalten. Sie hatten das Rotsiegel-Schiff des Shogun entführt! Doch dann sah Jack am Horizont ein Segel auftauchen. Er kniff die Augen zusammen. Fünf weitere Segel lösten sich aus dem Schatten einer Insel, die goldene Muschel auf ihren Segeln leuchtete im bleichen Mondlicht.
    »Schiffe südlich voraus!«, schrie er. Das Leuchtfeuer war nicht unbeantwortet geblieben.
    Die Morgendämmerung brach an und die am Horizont gesichteten Schiffe hatten deutlich aufgeholt. Schädelgesicht hatte auf Jacks Warnung hin sofort Kurs auf Westen genommen. Doch wenig später schallte ein dumpfes Dröhnen über das Wasser wie der Ruf eines urtümlichen Vogels. Es ging Jack, der inzwischen vom Mast hatte heruntersteigen müssen, durch Mark und Bein.
    »Das ist ein Schneckenhorn«, erklärte Li Ling, die immer noch den bewusstlosen Kurogumo versorgte. »Offenbar gibt das seki-bune unsere Position an die Schiffe der Patrouille weiter.«
    Dank ihres doppelten Antriebs von Segeln und Rudern hatten die Samurai sie schnell gefunden.
    »Jetzt entkommen wir ihnen nicht mehr«, brummte Tiger und blickte zu ihren Verfolgern zurück.
    Die Sonne war noch nicht erschienen und aus dem Meer stieg es kühl zu ihnen auf, doch wehte bereits

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