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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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Kumpanen. Niemand sprach, aber Schädelgesicht ließ Jack unterwegs keinen Moment lang aus den Augen. Die Schiffe der Winddämonen ankerten hinter einer Landspitze, wo sie von Samurai-Posten nicht gesehen werden konnten, und die kleine Armada von Ruderbooten brauchte eine Weile bis zum Eingang des Hafens. Sie waren schwarz angemalt und hoben sich kaum vom Wasser ab.
    Jack konnte immer noch nicht recht glauben, dass er bei einem Überfall der Piraten mitmachte. Auch Miyuki, Yori und Saburo hatten seine Entscheidung zunächst nicht gebilligt. Erst als er ihnen seinen Plan erklärt hatte, nämlich dass er die Lage der Pirateninsel im Meer in Erfahrung bringen und sich einen entsprechenden Fluchtweg überlegen wollte, hatten sie zugestimmt. Doch hatte Tatsumaki bei ihrem Aufbruch am frühen Morgen seinen Plan durchkreuzt. Jack hatte unter Deck bleiben müssen, bis die Pirateninsel hinter dem Horizont verschwunden war.
    Lautlos fuhren sie in den Hafen ein. Captain Wanizames Gruppe löste sich aus dem Verband und ruderte in die Richtung der Festung. Als Jacks Boot an dem ersten atake-bune vorbeifuhr, glitten einige Piraten unter Captain Hebis Kommando ins Wasser und tauchten unter. Ein weiteres Boot ging hinter einem seki-bune in Deckung und die Besatzung machte sich sofort daran, das Ruder abzumontieren.
    Captain Kurogumos fünf Boote gingen längsseits des shuinsen, die restlichen Boote fuhren zu den anderen Schiffen der Meeres-Samurai weiter. Schädelgesicht befehligte Jacks Einheit. Mit einer behandschuhten Hand gab er das Zeichen, den Rumpf des Schiffs hinaufzuklettern. Sie gingen mit ihrem Boot so nahe wie möglich an den Rumpf heran, streckten die Hände aus und hielten sich an den Planken fest. Alle trugen shuko, stählerne Krallen, die sich mühelos in das Holz bohren ließen. Jack hatte aufgrund seiner Segelerfahrung keine Angst, den Schiffsrumpf hinaufzuklettern. Die Oberfläche war allerdings glitschig und er musste gut aufpassen, wohin er die Füße setzte. Langsam und lautlos krochen die Ninja-Piraten die Bordwand hinauf.
    Jack spähte über den oberen Rand und sah einige Samurai-Wachen auf Deck patrouillieren. Eine stand, ihm den Rücken zugewandt, direkt vor ihm. Weitere Wachen waren auf dem Achterdeck postiert. Dort erkannte er unmittelbar unterhalb der Reling schwarze Schatten, bereit zuzuschlagen, sobald das Zeichen dazu kam.
    Jack hatte auf einmal das schreckliche Gefühl, alles schon einmal erlebt zu haben. Er stand wieder auf der Alexandria, in jener verhängnisvollen Nacht, in der Drachenauge sie angegriffen hatte. Nur dass er diesmal zu den Ninja-Piraten gehörte, die sich anschickten, eine unschuldige Besatzung abzuschlachten. Aber hatte er eine Wahl? Wenn er Tatsumaki nicht gehorchte, ließ sie seine Freunde töten. Außerdem würden die Winddämonen das Schiff auch ohne seine Mithilfe entführen. Er konnte nur unnötiges Blutvergießen verhindern.
    Das Zirpen einer Grille tönte durch die Nacht, doch die Samurai-Wachen schenkten ihm keine Beachtung. Beim zweiten Zirpen griffen die Winddämonen an. Lautlos verrichteten die scharfen Schwerter ihre blutige Arbeit. Einer nach dem anderen sanken die Samurai auf das Deck. Auch Jack sprang über die Reling. Da er den Wächter vor ihm nicht töten wollte, verpasste er ihm einen Faustschlag. Er traf ihn in den Nacken und der Mann ging wie ein Sack Reis zu Boden.
    Ein zweiter Samurai trat aus einer Kabinentür. Er riss erschrocken die Augen auf, als er registrierte, dass das Schiff von Ninja überfallen wurde, und wollte Alarm schlagen. Jack traf ihn mit einem Handkantenschlag am Hals. Der Samurai bekam keine Luft mehr und konnte nicht mehr schreien, doch brachte er noch einen Gegenangriff zustande und drückte Jack gegen die Reling. Sie rangen miteinander. Jack bohrte dem Samurai seine Kletterkrallen ins Fleisch und der Mann griff nach seinem Dolch. Jack verschränkte die Unterarme, packte seinen Gegner am Kragen seines Kimonos und wollte den Kragen zuziehen, bis sein Gegner das Bewusstsein verlor. Doch der Samurai war kräftig. Er zog sein Messer aus der Scheide, um es Jack ins Herz zu stoßen. Da quollen seine Augen plötzlich aus den Höhlen und er brach über Jack zusammen.
    Schädelgesicht zog ihn von Jack weg.
    »Du hättest ihn gleich töten sollen«, zischte er wütend und zog sein Schwert aus dem Rücken des Toten. Die Klinge glänzte nass im Mondlicht.
    Schädelgesicht bedeutete den anderen durch ein Zeichen, zum Laderaum hinunterzusteigen. Jack

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