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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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Tatsumaki. Die Piratenkönigin stand auf dem Drachenkopf der Koketsu. Sie hielt ihre Schwertlanze in der Hand und ihre dicken schwarzen Haare mit der leuchtend roten Strähne flatterten im Wind.
    »Niemals!«, antworteten die Winddämonen, die sich auf den Stegen und auf dem Kai der Pirateninsel versammelt hatten, kampflustig.
    »Werdet ihr euch ihrem Herrn beugen, der die Piraten abschlachtet?«
    »Niemals!«, brüllten sie und schlugen klirrend ihre Waffen aneinander.
    »Werdet ihr euren Besitz hergeben, den ihr so hart erkämpft habt?«
    »Niemals!«
    »Diese Insel ist eure Burg«, rief die Piratenkönigin. »Verteidigt sie mit eurem Leben. Tötet die Samurai mit Blitz und Donner!«
    Sie hob grüßend ihre Lanze und die Winddämonen brachen in Schlachtgeschrei aus, so laut, dass sein Echo die ganze Lagune erfüllte und die Stadt am Felshang erzitterte, als stehe der Vulkan kurz vor einem neuen Ausbruch.
    Jack stand zusammen mit Li Ling auf dem Kai vor der Koketsu. Er blickte zur Zitadelle hoch über ihnen hinauf. Miyuki, Yori und Saburo sahen in diesem Augenblick bestimmt zu ihnen hinunter und wunderten sich, was das Geschrei sollte. Er hatte ihnen eine Nachricht zuschmuggeln können, dass ihm nichts passiert war und er lebte, aber er hatte sie seit seiner Rückkehr vor drei Tagen nicht gesehen und sie befürchteten wahrscheinlich das Schlimmste. Doch seit seiner Entführung ließ Tatsumaki ihn nicht mehr aus den Augen.
    Sobald sie an der Pirateninsel festgemacht hatten, hatte Tatsumaki die Piratenkapitäne zu einem Kriegsrat zusammengerufen. Einige Kapitäne schlugen vor, auf eine andere Insel umzuziehen, bevor ihr Erzfeind sie angriff. Doch die meisten hatten das Gefühl, dass Daimyo Moris persönlicher Krieg gegen die Winddämonen endlich beendet werden musste.
    »Wir waren nie stärker!«, rief Captain Kurogumo, der wieder vollständig genesen war.
    Sie hatten beschlossen, zu bleiben und den Meeres-Samurai ein für alle Mal den Garaus zu machen.
    Die folgenden Tage waren mit hektischen Vorbereitungen gefüllt gewesen. Schwerter wurden geschärft, Kanonen inspiziert und gereinigt, die Schiffe mit Kanonenkugeln und Brandgeschossen beladen, horoku- Granaten mit Schießpulver befüllt und mit Lunten versehen, zusätzliche Fässer mit Schießpulver unter Deck verstaut, Brokatvorhänge entlang der Reling aufgehängt und alle Schiffe in Bereitschaft versetzt, sodass sie jederzeit aufbrechen konnten.
    Eine Glocke läutete dreimal.
    »Auf die Schiffe!«, schrie Tatsumaki. Die Meeres-Samurai waren gesichtet worden.
    Donnernd rannten die Winddämonen die Landeplanken hinauf, hissten die Segel und legten sich in die Ruder.
    Li Ling sah Jack an. »Langweilig wird einem als Pirat jedenfalls nicht«, sagte sie und lächelte ein wenig gezwungen.
    »Im Hafen ist ein Schiff sicher, aber das ist nicht sein Zweck«, zitierte Jack seinen Vater.1 »Dasselbe gilt offenbar für Piraten. Wer einer sein will, muss losziehen und kämpfen.«
    »Auf reiche Beute oder was auch immer!« Li Ling klopfte auf ihr Schwert und kletterte an Bord der Koketsu, um dort ihren Platz einzunehmen. Jack dagegen hatte jetzt, wo alle Winddämonen abgelenkt waren, andere Pläne. Er drehte sich um und wollte zur Zitadelle hinaufsteigen. Da spürte er eine Hand auf der Schulter.
    »Du bleibst bei mir, Jack«, sagte Tatsumaki bestimmt. »Im Bauch des Drachen bist du am sichersten.«
    Insgesamt fünfzig Piratenschiffe liefen aus der Lagune aus und fuhren durch die Meerenge. Die Koketsu führte die Flotte an. Sie war keine Geheimwaffe mehr, sondern das Flaggschiff der Winddämonen in der entscheidenden Schlacht um die Vorherrschaft auf dem Seto-Binnenmeer.
    Jack blickte mit Tatsumaki und Li Ling durch das Bullauge am Bug. Der Anblick, der sich ihm bot, verschlug ihm den Atem. Es sah so aus, als sei das Schicksal der Piraten schon jetzt besiegelt. Vor ihnen war in breiter Front von Ost nach West eine gewaltige Armada von über hundert Kriegsschiffen aufgefahren. Schnelle kobaya, mit Samurai bemannte seki-bune und mit schweren Kanonen bestückte atake-bune näherten sich der Pirateninsel. Die Gegner waren den Winddämonen zahlenmäßig um das Doppelte überlegen. Doch das Gesicht der Piratenkönigin verriet nicht, ob die gegnerische Streitmacht sie beeindruckte.
    »Wir kennen uns in diesen Gewässern aus«, sagte sie. »Der Vorteil ist auf unserer Seite.«
    »Habe ich jetzt schon Halluzinationen?«, fragte Li Ling und zeigte auf einen Turm in der Mitte der

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