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Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition)

Titel: Sancha ... : Das Tor der Myrrhe : Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Luise Köppel
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zusammen. Ihr bleibt hier, Leonora und Sancha, das ist mein letztes Wort.“
    „Aber ich habe doch bereits ...“ - Sancha biss sich auf die Unterlippe. „Schon gut“, sagte sie stattdessen.
    Die Schwestern verabschiedeten sich von Pedro und eilten mit ihren Damen in die Kathedrale, um für die Befreiung von Toulouse zu danken und zugleich den geliebten Bruder unter den Schutz der Madonna zu stellen.

5.

    Ungeduldig stopfte Elize von Montfort eine vorwitzige Strähne in das gehäkelte Netz zurück, mit dem sie ihre haselnussbraunen Haare bändigte, und wischte sich vor der Tür der Schreibstube rasch noch ein klebriges Spinngewebe vom Gewand. Ihre Wangen glühten vor Aufregung. Ohne anzuklopfen trat sie ein. „Simon!“, rief sie, als sie sah, dass er allein war, „endlich haben die beiden über anderes miteinander geredet, als über das zerstörte Gut und den Verbleib des Jungen!“
    Montfort, in eine ihm noch immer unverständliche Aufstellung vertieft, die – wie Elize wusste - das Salzmonopol der Stadt betraf, seufzte hörbar. Er legte das Pergament beiseite und beschwerte es mit einem Radiermesser. „Die Rocaberti meinst du?“, fragte er, noch halb abwesend.
    „Ja! Meine List, ihr den Spielmann zuzuführen, war von Erfolg gekrönt. Den halben Vormittag lang habe ich sie nun von der kleinen Nebenkammer aus belauscht. Du wirst staunen! Die Rede kam auf eine Goldmine in einem Berg, den sie Bugarach nannten. Sie stritten sich sogar deswegen, obwohl sie sich vorher ... nun, ich muss dir gestehen, die beiden haben sich vor meinen Ohren ... äh, begattet.“
    „Elize!“
    „Schon gut, schon gut. Ich habe ja gar nicht hingehört. Zur Sache: Der Spielmann behauptete, Bartomeu von Cahors sei vor seinem Verschwinden auf der Suche nach dieser Mine gewesen. Die Rocaberti jedoch wies dies vehement zurück. Bartomeu habe ihr damit nur eine Falle stellen wollen, sagte sie. Dann – ich konnte nicht jedes Wort verstehen, Simon, der Wind ging und die Ulme im Hof rauschte – dann kam die Rede auf einen gewissen Pomponius Mela, der diese Goldmine gekannt hätte. Das kommt mir römisch vor. Wer war dieser Mela? Sagt dir der Name etwas?“
    Montfort runzelte die Stirn. „Ein Geograph der Römer. War es der Spielmann, der diesen Mela ins Gespräch brachte?“
    „Hm ...“ Elize zögerte. „Ich bin mir nicht sicher. Jetzt, wo du mich danach fragst, glaube ich eher, Alix von Rocaberti war es.“
    Montfort lachte auf. „Diese Schlange! Glaub mir, die beiden wussten, dass sie belauscht wurden. Villaine muss sofort zurückgebracht werden. Es ist zu gefährlich, ihn in der Nähe der Rocaberti zu lassen. Wer weiß, was sie zu zweit aushecken.“
    „Du meinst, der Hinweis auf diese Goldmine ist eine falsche Spur?“
    „Verwirrspiele, Elize. Wie sie auch Fulco und Amaury treiben. Mich lassen sie im Ungewissen.“
    „Das finde ich unerhört“, empörte sich Elize. "Du sollst für sie den Jungen suchen, sie befehlen dir … nun, Klöster zu überfallen und Kinder zu verschleppen. Sie missbrauchen dich für ihre ehrgeizigen Pläne, Simon. Mach dem ein Ende!“
    An der eisigen Miene ihres Gemahls erkannte Elize, dass sie zu weit gegangen war. Sofort umarmte sie ihn und küsste ihn liebevoll, fuhr jedoch tapfer fort: „Du hast doch wirklich Wichtigeres zu tun. Ist es nicht deine vorrangige Aufgabe als Heerführer, die Gegenoffensive vorzubereiten, neue Soldaten anzuwerben, sie ausbilden zu lassen? Also, ich glaube, es ist an der Zeit, Amaury und Fulco in ihre Schranken zu verweisen, ungeachtet ihres geistlichen Standes und ihres Ehrgeizes, Papst werden zu wollen.“ Erneut stopfte Elize die vorwitzige Haarsträhne zurück, die sich bei der zärtlichen Umarmung wieder gelöst hatte.
    Montfort zuckte die Achseln und meinte zynisch: „Ich sollte besser jede Nacht auf den Knien darum beten, dass sie endlich dieses Tor finden und Ruhe geben.“ Dann wechselte er – auffällig schnell, wie Elize später fand - das Thema: „Übrigens, wie lässt sich der kleine Jakob an? Marie von Aragón schickt eine Petition nach der anderen. Sie will ihr Kind zurück, droht mit einer Klage in Rom. Als ob wir nicht schon genug Ärger hätten.“
    „Jakob hat sich wirklich gut eingelebt, Simon! Gib ihr das zur Antwort, es wird sie trösten. Das Heimweh ist vorüber, er springt bereits wie ein Ziegenböckchen durch die Gänge. Sie soll wissen, dass ich auf ihren Jungen wie auf meine eigenen Kinder achtgebe, wenngleich ich natürlich noch andere

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