Sandkasten-Groupie
sicher nicht den Nobelpreis für die beste Freundin bekommen, aber Anabelle sicher auch nicht. „Du magst mit allem Recht behalten, aber das ist sicher nicht der beste Moment, um mir solche Vorhaltungen zu machen. Ich denke, dass das eine Freundin auch nicht tun würde.“ Damit ging Mia an Anabelle vorbei und stellte sich neben die fremde Frau. Sie hatte schon die Polizei gerufen und ganz plötzlich kam auch der Supermarktinhaber hinausgestürmt. Er faselte was von kaputten Überwachungskameras und Mia hätte ihm am liebsten vor die Füße gekotzt.
Quasi gleichzeitig mit der Polizei kam Lizzy auf den Parkplatz des Supermarkts geheizt und stieg so eilig aus, dass sie am Gurt hängen blieb und ins Stolpern kam. Der Anblick ihrer Freundin war so komisch, dass Mia am liebsten hysterisch los gelacht hätte. Doch ihr Blick glitt zur Beifahrertür, die sich ebenfalls geöffnet hatte, und zu dem Mann der dort ausstieg. Nic trug kurze Hosen, ein an den Ärmeln abgerissenes T-Shirt und Flip Flops, die er in der Eile wohl vergessen zu tauschen hatte. Sein Blick war mörderisch. Lizzy kam zeitgleich wie Nic vor Mia zum stehen und entschuldigte sich: „Sorry, er hat mitbekommen wie panisch ich war und hat eins und eins zusammen gezählt.“ Nic warf Lizzy einen bösen Blick zu, während sein Blick besorgt zu Mia wanderte. „Alles in Ordnung mit dir? Ist dir irgendwas passiert?“ Mia schüttelte nur den Kopf und ließ sich nur zu gern von ihm in die Arme nehmen. „Bitte verlass mich nicht wieder!“, sagte sie nur leise. Denn das war ihre eigentliche Angst gewesen. Sie fürchtete Nic würde sie erneut verlassen, damit sie sicher war. Er hielt sie ganz fest und machte beruhigende ‚Tsch, tsch‘ Laute. Zärtlich hob er Mias Kopf mit beiden Händen an und sagte: „Auf keinen Fall! Ich werde dich in Zukunft überhaupt nicht mehr aus den Augen lassen!“ Er küsste sie zärtlich und innig auf den Mund, ohne sich darüber zu sorgen, wer etwas sehen konnte. Seine Aussage war durch seinen ernsten Blick durchaus überzeugend und von Mia fiel buchstäblich alle Sorgen ab. „Noch nicht einmal mit Lizzy?“ Nic strafte seine Schwester mit einem weiteren bitterbösen Blick. „Sie hat mein Vertrauen durch ihre Verschleierungstaktik erst mal verbraucht.“ Lizzy presste die Lippen aufeinander, als läge ihr eine scharfe Erwiderung auf den Lippen, sowas wie ‚Ohne dich sind wir wunderbar klar gekommen!‘ Doch Mia war froh, dass sie es nicht tat. Im Moment brauchte sie keine Streitereien.
„ Das war ehrlich gesagt auf meinen Mist gewachsen!“, erklärte Mia. Plötzlich kam ein Polizist auf sie zu und ihre Aufmerksamkeit wurde auf das Geschehene gelenkt. Nach einer langen Befragung und etlichen Telefonaten mit dem Hauptermittler in ihrer Sache, konnten sie endlich nach Hause fahren. Es begann schon zu dämmern und Mia nahm kraftlos auf dem Rücksitz Platz. Lizzy und Nic unterhielten sich leise, was Mia ausblendete, um ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Irgendwas an dieser ganzen Geschichte stank bis zum Himmel. In der gesamten Zeit, als zwischen Mia und Nic Funkstille herrschte, war Mia von irgendwelchen Anfeindungen verschont geblieben. Und ganz plötzlich, wo sie am Abend oder eher gesagt in der Nacht zusammenfanden, begann alles von vorne. Mia hasste die Vorstellung, dass dieser Mensch aus ihrem Bekanntenkreis stammen sollte… es gab niemandem dem sie sowas nur ansatzweise zutrauen konnte. Mia atmete tief durch. Was sollten sie nur tun? Da machte Nic sich bemerkbar. Er lächelte sein schönstes Lächeln und Mia beneidete ihn, um die Anziehungskraft die er ständig auf sie ausübte, während sie sich klein, aufgebläht und nicht besonders genug fand. „Honey… ich hab einen bzw. zwei Bodyguards engagiert.“ Mia rollte genervt mit den Augen, während er sagte: „Und nun roll nicht mit den Augen! Ich werde dich nicht weiterhin ungeschützt rumlaufen lassen. Sie beobachten unsere Häuser, solange wir hier sind und wir bleiben einfach zusammen.“ Das war sein bisher bester Vorschlag, fand Mia. Sie wollte eigentlich niemand Fremdes in ihrem Haus rumlaufen lassen. Wenn das allerdings bedeutete, dass Nic sich besser fühlte, war sie mit allem einverstanden. Zuhause angekommen, erwarteten sie schon wieder die gesamte Familie. Alle machten sich Sorgen, aber Mia war einfach nur danach mit Nic ins Bett zu gehen. Lynn brachte ihnen etwas zu Essen in Nics Zimmer und strich Mia sanft übers Haar. „Ich kann mir nur ausmalen,
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