Sandkasten-Groupie
gelaufen war. Sie hatte den Gedanken kaum ausgesprochen, da rief schon jemand ihren Namen. Als sie zu der Person blickte, seufzte sie ergeben. Es war Mrs. Sutter. Eine Freundin ihrer Grandma. „Hallo Kind, schön dich endlich wieder zu sehen. Du siehst großartig aus, Emilia!“ Die ältere Dame trug richtige Omakleidung, einen Faltenrock, mit beigem selbstgestricktem Pullover und diese Omaschuhe, wo das Wasser sich in den Füßen schon staute. Mia lächelte. Wahrscheinlich würden Lizzy und sie eines Tages auch so herum laufen. Gott sei Dank, blieb dafür noch eine Menge Zeit. „Vielen Dank, Mrs. Sutten! Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl?“ „Ach meine Liebe, es gibt sicherlich immer etwas zu klagen. Doch ich strafe es mit Verachtung. Sophie sagte, dass sie sich sehr gesorgt hat um ihre Enkelin. Ich hoffe es geht dir wieder gut? Ich halte ja nichts von diesen Reisen ins Ausland…“ So ging es noch ein paar Minuten weiter, während Mia sich einen Monolog über die Sitten in fremden Ländern anhörte und, dass man als Frau allein sicher nicht reisen sollte. Diese Frau lebte also tatsächlich noch in den 50’ern. Mia wunderte es jedes Mal, dass Sophie mit ihr befreundet war. Gegensätzlicher ging es wohl nicht mehr. Mia verabschiedete sich schließlich höflich und war ganz erleichtert, als die Kassen schon in Sichtweite waren. Eigentlich hatte sie noch einen Abstecher zu den Schokoküssen machen wollen, aber Mia war von Mrs. Suttens Monolog so erledigt, dass sie es nicht riskieren wollte ihr nochmal über den Weg zu laufen. Außerdem wartete Nic Zuhause auf sie. Er wollte ein paar Telefonate führen und einige Dinge in die Wege leiten, damit sie in den nächsten Tagen nach London aufbrechen konnten. Am Wochenende stand eine Preisverleihung an, wo die Swores scheinbar mit einem Preis bedacht wurden, sowie einen Auftritt hatten. Dort wollten sie wohl einen neuen Song präsentieren. Nic hatte für alle Karten besorgt, sodass sie eine kurze Reise nach London machen konnten. Mia war glücklich darüber, denn es würde ihr die ersten Tage in London versüßen, wenn sie ihre Familie um sich hatte. Mia wollte nur ein paar Kleinigkeiten für das Abendessen besorgen und schlug doch nochmal den Weg in die Kühlabteilung ein, als wie aus dem nichts ein weiterer Einkaufswagen mit ihrem zusammen stieß. Mia hatte überhaupt keine Zeit sich zu sammeln, als sie schon jemand ansprach. Ergebenes Seufzen. Doch als Mia zu der Frau mit dem ordentlichen Bob aufsah, ihre roten Lippen entdeckte und schließlich „Anabelle!“ rief, war sie wirklich erfreut. Sie hatte ihre Freundinnen schon längere Zeit nicht mehr gesehen und plötzlich fiel ihr ein, dass sie noch gar nicht über Mias Pläne informiert waren, weder Anabelle noch Lisa. Mia überkam das schlechte Gewissen. Denn sie würde einfach aus ihrem Leben verschwinden.
„ Mia!“ Anabelle schien leicht pikiert zu sein, was Mia sogar etwas verstehen konnte. „Hallo, wie geht es dir? Schön dich zu sehen!“ Mia lächelte, doch irgendwas an Anabelles Art hielt sie zurück ihre Freundin überschwänglicher zu begrüßen.
„ Ja danke, alles bestens!“ Zögerlich fragte sie dann: „Und dir? Dir soll es ja offenbar lange nicht so gut gegangen sein? Hat Lisa mir erzählt, nachdem du mich nicht mehr zurückgerufen hast!“ „Ach, bitte entschuldige! Ich hatte wirklich viel um die Ohren.“
Anabelle rümpfte die Nase und sah nicht milder gestimmt aus. „Naja, um Lisa auf dem Laufenden zu halten warst du schließlich nicht zu beschäftigt. Ich dachte schon Lizzy hätte zu viel Einfluss auf dich ausgeübt.“ Mia musste zugeben, dass das zum Teil stimmte. Nachdem ihre Freundin sie vor Anabelle gewarnt hatte, hatte Mia sich etwas zurückgehalten. Und während sie Annabelle nun betrachtete, spürte sie, dass sie sie nicht vermisst hatte. „Nein, natürlich nicht! Es ist nur viel passiert. Wir sollten uns mal wieder treffen, dann erzähl ich es dir in Ruhe!“ Ana nickte nur unbestimmt und sah in Mias Einkaufswagen. „Nun, wie es aussieht feiert ihr eine Party? Sind die Swores wieder da?“ Mia nickte zwar, wollte aber keinen falschen Eindruck erwecken. „Nein, wir haben nichts zu feiern. Ich musste nur dringend wieder einkaufen! Am Wochenende bin ich in London. Nic … ähm Liam hat uns Karten für eine Musikpreisverleihung gegeben. Sie treten da wohl auf. Ich weiß nicht, ob…“ „Du meinst, ob wir vielleicht Lust hätten mit zu kommen?“ Ana schien quasi zu
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