Sandkasten-Groupie
voller Vorfreude auf die Heimkehr ihrer Freunde, dass sie sich nicht so recht auf Chris einlassen konnte. Somit brachte Chris sie ein wenig enttäuscht recht früh Heim, bat jedoch darum, dass sie anriefe, wenn ihr danach wäre. Er brachte sie zur Tür und küsste sie leidenschaftlich, bis sie schließlich ins Haus verschwand. Seine offene und ehrliche Art gefiel Mia und sie wünschte sich plötzlich, sie hätte den Abend nicht so rasch abgebrochen. Es war einfach lächerlich, weswegen sie sich so von ein paar Musikern beeinflussen ließ. Doch in Wahrheit wusste sie, dass weder ihr Bruder noch einer seiner Kollegen mit ihrem innerlichen Aufruhr etwas zu tun hatte. Es war ganz allein Nic, der ihre Emotionen in solche Wallungen brachte. Wie oft hatte Mia sich schon selbst verflucht, weil sie insgeheim wusste, dass die Art wie sehr sie ihren besten Freund vermisste, weit über die normale freundschaftlichen Grenzen hinaus schoss. Jedes Mal wenn sie diese Gedanken zuließ, wurde ihr schlecht. Jeden Mann an ihrer Seite hatte sie an Nic gemessen. Es gab niemanden, der sie auf die gleiche Art und genauso oft zum Lachen brachte. Es gab niemanden mit dem sie besser streiten, der sich jedoch genauso schnell wieder mit ihr versöhnen konnte. Niemand verschaffte ihr dieselbe Entspannung wie Nic, wenn sie einen harten Tag gehabt hatte. Mit niemandem konnte sie stundenlang in einem Raum sein und müde an seiner Gegenwart werden. Mia dachte an den Tag der Beerdigung ihres Vaters. Nachdem sie den ganzen Tag ihrer Mom beigestanden hatte, all die furchtbaren Mitleidsbekundungen entgegen genommen hatte und schließlich wortlos in ihrem Zimmer verschwunden war, hatte es nur einen Menschen gegeben, der ihr nah sein durfte und dieser Mensch war nicht Jake gewesen. Nic war sofort zurückgekehrt, als er von Alans Tod erfahren hatte und hatte Mia gehalten, beim weinen getröstet und sie in seinen Armen gewiegt. Sie hatte mehr Stärke als ihre Mutter und Großmutter bewiesen. Sie wusste sie musste sich um beide kümmern. Doch wer tröstete sie schließlich? Liam hatte seinen Kummer im Alkohol ertränkt und Mia damit nur weitere Sorgen aufgelastet. Doch Nic hatte sich nur ihrer angenommen. Er war als Einziger in der Lage gewesen, sie zu stützen. Das Zusammensein mit Nic war so einfach und natürlich wie ihr Herzschlag. Nics Leben war unwiderruflich mit ihrem verknüpft.
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Kapitel 5
So viele Frauen fühlten sich zu Domenic Donahue hingezogen. Sie schrieben ihm Fanpost, Liebesbriefe, schickten ihm Geschenke und passten ihn an allen möglichen Ecken und Plätzen ab. Sie besuchten jedes Konzert, jeden öffentlichen Presseterim und jede Autogrammstunde. Nach den beinahe 4 Jahren in diesem Business gab es kaum etwas, was die Swores noch nicht gesehen hatten. Viele Mädchen ließen sich Tattoos stechen, schickten ihnen getragene Unterwäsche und campten manchmal eine ganze Woche vor den Konzerthallen. Doch keine liebte ihn aufrichtig. Nicht so wie sie ihn liebte. Sie war schon ein halbes Leben allein und Nic hatte ihr seine Liebe so oft erklärt, dass ihr oft richtig schwindelig wurde, wenn sie diese Lieder hörte. Dieses berauschende Gefühl brachte ein Hochgefühl, welches kaum zu überbieten war. Nein, kein Mann auf dieser Welt könnte ihm je das Wasser reichen.
Sie waren füreinander bestimmt. Das wussten sie beide. Sie nahm stets an seinem Leben teil, auch wenn sie nicht immer nah an ihm dran war. Doch auch aus der Ferne nahm sie all seine Höhen und Tiefen war und litt mit ihm. Sie fühlte sich ihm so verbunden, dass es ihr oft unheimlich war. Während er nun fort gewesen war, hatte sie unter schrecklicher Einsamkeit gelitten. Doch nun würde er zurückkehren und endlich würden sie vereint werden. Das nahm sie sich fest vor…
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Während das Flugzeug sich sicher in den Wolken bewegte kam die Band nur langsam zur Ruhe. Es war seltsam, aber sie waren wesentlich aufgeregter nach Hause zu kommen, als wenn sie sich auf eine Tour begaben.
‚ Vielleicht hat ja das Neue langsam seinen Reiz verloren?’, sinnierte Nic vor sich hin. Er saß im Gang, neben seinen Kumpels und Kollegen. Er hatte sich seine Mütze ausgezogen, sodass seine dunkelblonden Haare wild abstanden. Wie es sich für einen Musiker gehörte, waren sie eine Spur zu lang, zu unordentlich. Er fragte sich, wie lange seine Mutter ihm wohl in den Ohren liegen würde,
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