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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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Mia konnte sein Grinsen förmlich durch das Telefon hören. „Wo war es diesmal?” Ein raues Lachen, gepaart mit einem merkwürdig verstimmten Ton drang an ihr Ohr.  
    „ Bei meiner Unterwäsche… was ist mit dir los? Du hörst dich nicht gut an!“  
    „ Oh, nur eine kleine Kehlkopfentzündung! Unterwäsche? Erzähl mir jedes schmutzige Detail! Wie ist es dahin gekommen?“ Mia schmunzelte, ignorierte jedoch seine Neckerei.  
    „ Ach du Schreck, musstet ihr abbrechen? Hast du Fieber? Musstest du Medikamente nehmen? Ich hoffe du hast nicht dieses eine Antibiotikum bekommen, wovon du diesen fiesen Ausschlag bekommen hast!“  
    Nick lachte leise und sehr unmelodisch ins Telefon. „Mach dir keine Sorgen, Süße!“  
    „ Das sagst du so leicht, ich weiß noch ganz genau wie du ausgesehen hast, als du damals dieses Medikament genommen hattest! Es war schrecklich!“ Nun ähnelte Nicks Lachen einem seltsam verzerrten Quietschen. „Nun im Ernst Domenic, was ist bei dir los?“  
    „ Charmant junges Fräulein, warte nur bis ich morgen da bin…“ Er ließ den Satz unvollendet aber bedeutungsschwer in der Luft hängen, wurde dann aber wieder ernst. „Mmmhhmm, alles schon wieder auf dem Weg der Besserung! Es waren eh nur noch zwei Auftritte geplant… aber Liam ist dennoch sauer auf mich, weil er so seine kleine Affäre früher beenden musste, als geplant, du verstehst?“ Sein melodisches Krächzen wirkte so fremd. Doch wenn sie sich recht erinnerte, hatte er sich so angehört, als er in den Stimmbruch gekommen war und darum gebangt hatte, keine Singstimme zu bekommen. Eine Stimme im Hintergrund meldete sich zu Wort.  
    „ Ist das Mia? Gib sie mir!“ Plötzlich wurde Emilia die Anwesenheit ihrer Oma deutlich bewusst und ihr forschender Blick war ihr irgendwie unangenehm. Ein kleines Gerangel entstand am Telefon, was Nic scheinbar vorerst für sich entschied. Mia schlenderte nach draußen auf die Terrasse, wo ihr sofort richtig kühl wurde. Für Anfang April war es auch noch recht kalt, vor allem über Nacht. Mia genoss kurz den Blick in den Garten, der fast vollkommen dunkel und geheimnisvoll vor ihr lag.  
    „ Ich spreche mit ihr. Das hier ist mein Telefon, du Verrückter! Du wirst nie glauben, was er gerade angestellt hat, Honey!“ Nic lachte wieder ungläubig und es knackte wieder im Telefon. Die Stimme ihres Bruders drang wieder näher zu ihr.  
    „ Du lausiger Musiker! Er darf nicht sprechen, Mia!“, hallte die Stimme ihres Bruders im Hintergrund. Mia lachte und ließ sich auf einen Sessel im Garten nieder. Sie genoss es den beiden bei ihrem Gerangel zuzuhören. Es erinnerte sie an Zuhause, Geborgenheit. Jemand rief ihren Namen und Mia erkannte Lizzy. Sie winkte fröhlich und kam auf sie zu.  
    „ Nic, ist das wahr? Anweisungen vom Arzt sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Dann solltest du mir lieber Liam geben.“ Plötzlich kam Mia sich dumm vor und ihr wurde ganz heiß im Gesicht. Sie hörte sich schon an, wie ihre Mutter. Sie seufzte.  
    „ Ach was, er ist bloß eifersüchtig, weil ich öfter mit dir spreche, als er.“ Sie konnte den gedämpften Protest durchs Telefon hören.  
    „ Deine Schwester kommt gerade rüber!“, berichtete Mia.  
    „ Oh sie will dir sicher die Nachricht unserer Rückkehr überbringen. Ich habe es schließlich aufgegeben dich ans Telefon zu kriegen.“ Er lachte rau.  
    „ Ich fürchte nicht nur das… es sieht ganz so aus, als hätte sie noch was mit mir vor… sie schaut schon so komisch…“, stellte Mia argwöhnisch fest.  
    Stille herrschte am anderen Ende, sodass Mia schon dachte er hätte aufgelegt. „Hat er dir schon gesagt, dass er zu meinem Geburtstag zu Hause ist?!“  
    Lizzy grinste Mia breit an, auch sie schien erleichtert über die Rückkehr der beiden zu sein. Die sonst so taffe Schwester, dachte Mia amüsiert. Lizzy stand schon im Pyjama auf Mias Terrasse und kuschelte sich neben Mia auf die Bank. „Wo warst du?“, formte sie lautlos mit ihren Lippen und wedelte aufdringlich vor Mias Gesicht herum. „Moment Nic, deine Schwester ist… deine Schwester!“ Mia hielt halbherzig den Hörer zu und fragte: „Was ist denn, du verrücktes Huhn?“  
    „ Wo hast du gesteckt? Wolltest du nicht schon längst zu Hause sein?“ Mia verdrehte die Augen und hielt den Hörer wieder ans Ohr. „Ich wurde von jemandem aufgehalten!“  
    „ Oh, und dieser jemand ist besonders gut aussehend, richtig?“, flüsterte sie lautstark

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