Sandkasten-Groupie
zurück. Mia ignorierte sie.
„ Nic?“
„ Ich bin noch dran, Mia!“, murmelte er seltsam ruhig.
„ Wann seid ihr zurück?“
„ Unser Flug hat verdammte Verspätung, aber ich denke morgen Mittag landen wir.“
Nun war es Mia, die schwieg und Nic fragte, ob sie noch dran sei.
„ Gibst du mir bitte Liam kurz?“
„ Klar! Aber… ähm… Honey?“ Mia lächelte. Sie liebte es wenn er sie so nannte.
„ Ja?“ Er seufzte und sagte leise: „Ich bin froh nach Hause zu kommen!“
Er verabschiedete sich schnell krächzend und Liam kam in die Leitung.
„ Hey Schwesterherz, ich bin völlig erledigt und freu mich auf zu Hause! Wie geht’s euch so? Alles in Ordnung mit euch?“ In dem Moment, als Mia Liams Stimme hörte, wurde ihr erst klar, wie sehr sie ihn vermisst hatte.
„ Mmmhhmm, du kannst dich bald selbst davon überzeugen! Haley ist das blühende Leben und Grandma auch. Vor ein paar Tagen habe ich wieder mal eins ihrer Zigarettenverstecke entdeckt. Du wirst nicht glauben, wo sie diesmal waren…“
Sie plauderten noch wenige Minuten, bis sie sich verabschiedeten. Liz blickte Mia erwartungsvoll an, als erwartete sie eine besondere Regung von ihr. „Was ist?“
Sie zuckte nur mit den Achseln und grinste breit. „Okay, nun sag schon… was willst du?“, hakte Mia nochmal nach.
„ Sie kommen nach Hause, ich freu mich nur?!“, war alles was Lizzy sagte und doch deutete alles an ihrem Verhalten daraufhin, dass da noch mehr dahinter steckte. Mia schaute ihre Freundin prüfend an, sagte jedoch nichts mehr. Nach einem kurzen Informationsaustausch über ihre Unterhaltungen mit ihren Brüdern, schwiegen sie kurz.
„ Und… wie geht es dir damit?“, fragte Lizzy vorsichtig. „Womit?“ Mia wirkte überrascht, doch das nahm Lizzy ihr nicht ab. Sie wusste ganz genau, was Liz meinte, da war sich die junge Frau sicher.
„ Na, dass sie wieder heim kommen!“ Mia seufzte kurz und das war scheinbar Antwort genug. Eine Heimkehr ihrer Brüder war immer etwas besonderes, doch in Wahrheit fragte Mia sich, wie lange dieser Aufenthalt diesmal währen würde und wie aufgewühlt sie sich nach Nics Abreise dann diesmal fühlen würde. ‚Zurückkehren‘ war mittlerweile immer mit einem ‚verlassen werden‘ verbunden. Und das konnte kein Mensch wirklich oft verkraften.
Liz verschränkte Mias Hand mit ihrer und starrte darauf. Elizabeth räusperte sich und sagte vorsichtig: „Es wird sich für ein paar Wochen wieder alles so anfühlen wie früher. So wie du es dir immer wieder wünschst. Dann wird er in dieser Zeit dein ganzes Leben über den Haufen werfen. Du wirst Ärger mit deinem aktuellen Freund haben, keine Zeichnungen fertig stellen, all deine Freunde vernachlässigen und viel, viel Zeit mit Nic verbringen. So wie jedes Mal.“ Ihre Freundin sprach wie so oft genau ihre tiefsten Gedanken aus. Lizzy blickte nicht zu Mia auf. Dann führte sie ihre kleine Ansprache zu Ende. „Dann wird er wieder seine Tasche packen und sich für viele Wochen, vielleicht Monate kaum mehr blicken lassen. Du wirst wie eine verrückte, alte Schrulle hier oder in der WG herumlungern, allen aus dem Weg gehen und dich darüber ärgern, dass du es diesmal wieder zugelassen hast. Es wird Wochen dauern bis du wieder die Alte bist. Aber es wird mit jedem Mal schwerer für dich in dein Leben ohne Nic zurück zu kehren.“ Lizzy hielt inne und sah Mia vorsichtig in die Augen. „Ich weiß, dass du kaum etwas dagegen tun kannst! Das Einzige, um das ich dich bitte…“ Sie holte tief Luft und sagte: „ Bitte, mach es ihm nicht zu einfach. Bitte sei dir einfach selbst so viel wert, alles endlich auf eine Karte zu setzen und ihm zu sagen, was du in einem Winkel deines Herzens schon eine Weile verborgen hältst.“ Mia schluckte und blickte an Liz vorbei in die Dunkelheit. Sie hatten nie so direkt darüber gesprochen. Liz drückte ihre Hand feste als Zeichen, dass sie es verstand, schon immer verstanden und gewusst hatte. „Lizzy…“ Doch ihre Freundin schüttelte nur den Kopf. „Nein, Schatz. Du musst nichts dazu sagen. Du weißt ich habe eine Schwäche für alles schrullige an dir und wenn wir ehrlich sind, wären wir zwei perfekte Kandidaten für diese zwei alten Ladys, die bis zu ihrem Tod in einem Haus, weit ab vom wirklichen Leben wohnen und dort auf ihre alten Tage viele Tiere halten würden. Sehr viele Tiere. So etwas wie 25 Katzen, 5 Hunde, vielleicht auch Hühner. Die
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