Sandkasten-Groupie
immer etwas distanziert im Hintergrund, doch er lächelte, als freute er sich wirklich ihn zu sehen. Zwischen ihnen war es oft nicht so einfach. Und da war auch Lizzy, seine chaotische kleine Schwester. Selbst dieses Plappermaul hatte er vermisst. Alle nacheinander drückte er fest an sich.
Mia verspürte ein leicht beunruhigendes Flattern in ihrer Magengegend, als sie die beiden vertrauten Gestalten im Garten stehen sah. Sie waren wieder da! Er war wieder zurück! Für den Bruchteil einer Sekunde setzte ihr Herz aus, als er Haley an Liam weitergab und nun auf sie zu schritt. Sie zögerte kurz und nahm seinen Anblick genau wahr. Er war einfach der bestaussehende Mann, den sie kannte. Seine Haut war zwar unter der Bräune aschfahl, er hatte sich ein paar Tage nicht rasiert und seine Haare waren zerzaust wie immer. Doch für Mia gab es keinen schöneren Anblick. Sie ignorierte das flaue Gefühl in ihrem Bauch und lief förmlich auf ihn zu. Er empfing sie sofort und nahm sie fest in seine Arme. Wie er es schon bei Haley zuvor getan hatte, hob er sie an, als wiege sie nichts und drehte sich übermütig mit ihr im Kreis. Mias aufgeregtes Lachen war Musik in seinen Ohren und allein ihr Geruch brachte das Blut in seinen Adern zum kochen, als Nic ihren kleinen zarten Körper an seinem spürte. Nur Sekundenlang überlegte er, wie sich ihr Körper wohl ohne lästige Kleider anfühlen mochte. War er verrückt geworden? Doch Mia erzählte schon munter drauf los, ohne dass er sich weiter Gedanken machen konnte. Sie nahm ihm seine Sonnenbrille herunter, betrachtete ernst sein Gesicht und schüttelte mahnend den Kopf.
„ Wie fühlst du dich? Du siehst so müde aus!“, fragte sie bekümmert und leicht tadelnd. Sanft fuhr sie über die dunklen Schatten unter seinen Augen.
„ Mmmhhmm!“, brachte er nur hervor. Seine Stimme hatte sich beinahe vollständig verabschiedet.
„ Und du siehst großartig aus!“, sagte Nic rau. „Ich glaube mit jedem Mal wirst du schöner!“
Sie lächelte verschmitzt und eine Stimme hinter ihnen räusperte sich.
„ Entschuldigt, aber ich würde meine kleine Schwester zu gern begrüßen!“ Liam schob sich an Nic vorbei und zog Mia an sich. Seufzend schlang sie beide Arme um ihn und er drückte sie fest. Mia verdrückte an Liams Schulter eine Träne. Ob nun aus Erleichterung, dass er wieder da war oder dass ihr die Last von den Schultern genommen worden war, das konnte sie nicht genau sagen. Aber es war auch egal. Ein wichtiger Teil ihrer Familie war wieder da und das war es worum es ging.
Nics Schwester sprang beinahe so übermütig in seine Arme, wie schon Mia zuvor. Laut lachend sagte sie ihm: „Ich bin so froh, dass ihr wieder da seid! Und Mia erst!“ Nic lächelte breit. Sophie stürmte mit einer knappen Begrüßung an ihnen vorbei, um ihnen erst einmal etwas Vernünftiges zu trinken zu holen. Mia beauftragte Haley noch zwei weitere Teller zu holen und deckte schließlich für zwei weitere Personen den Tisch ein. Solch ein Begrüßungsessen fand selten statt, aber an diesem frühlingshaften Sommertag war einfach alles möglich.
Spät am Abend, es ging beinahe auf Mitternacht zu, saß Nic schon in der Gartenlaube, eine Decke unter seinem Arm geklemmt und zwei Flaschen Bier in der Hand. Er wartete beinahe schon eine halbe Stunde, währenddessen es angenehm warm geworden war, dank des kleinen Heizöfchens, welches vor vielen Jahren hier reingestellt worden war. Mia und Nic betrachteten diese Hütte als ihren persönlichen Rückzugsort. Es hatte sicherlich schon bessere Zeiten gesehen, doch Hauptsache es wurde warm. Es war Anfang April und nachts kühlte es noch ziemlich ab. Die Tür quietschte leicht und ein wirrer brauner Haarschopf lugte durch die Tür.
„ Oh entschuldige bitte, aber Haley wollte unbedingt noch diese Geschichte hören…und ich musste unbedingt duschen…“ Mia erschien nun vollständig in der Tür und ihr Blick hielt Nic gefangen. Sie war einfach so glücklich. Dieser Moment überforderte ihn und verschlug ihm seine ohnehin schon kratzige Stimme. Er hatte diesen Blick schon öfter an Mia beobachtet und eigenartiger Weise bedrängte er ihn nicht. Viel mehr blühte er darunter auf. Er fühlte sich so geliebt, um seiner selbst willen. Sie kletterte zu ihm auf den Stapel Kartons und Nic reichte ihr eine Flasche des Biers. Ganz von selbst verharrten seine Finger an ihrer Hand, bevor er die Bierflasche freigab. Ihre Haut war samtweich und nicht
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