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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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beiden Häuser waren einzig durch einen Garten getrennt und bildeten seit je her für die beiden Familien ein Treffpunkt. In ihrer Straße lagen noch einige Häuser und die Nachbarschaft bemühte sich um ein äußerst offenes und lebhaftes Miteinander. Oftmals nervte die Tratscherei, doch andererseits war es auch unterhaltsam für die älteren Bewohner. Und doch war niemals etwas über Nics und Liams Jugend an die Presse gedrungen. Und eins war sicher: Es hätte viel zu berichten gegeben. Irgendwie war diese Gemeinschaft auch eine Verschwörung. Schon als der Wagen in ihre Straße einbog, überkam Nic ein ungeahntes Hochgefühl. Er war zu Hause- endlich. Er hatte schon einige Songs über seine Heimat geschrieben, doch ihm viel immer mehr ein, worüber es zu berichten gab.  
    Als das Auto vor den beiden Häusern hielt und ihr Fahrer sie beide aussteigen ließ, angelte Liam nach ihren Taschen und Koffern. Domenic betrachtete sein Zuhause und eine Welle der Erleichterung überschwemmte ihn regelrecht. Es war alles noch genauso, wie er es verlassen hatte. Diesmal nahm er sich vor ein wenig länger hier zu bleiben.  
    „ Meinst du, der gefeierte Star würde sein Gepäck selbst hinein hieven?“, ertönte eine belustigte, dunkle Stimme hinter ihm. Nic wandte sich um und betrachtete Liam, der allein hinter ihm und umringt von ihren Taschen stand. Die Rücklichter des Autos verschwanden schon am Ende der Straße und Nic grinste fröhlich.  
    „ Wie gut es tut, zu Hause zu sein!“ Liam nickte schwach. Nic wusste, dass sein Freund seit dem Tod seines Vaters ähnlich wie seine Mutter, immer schnell wieder das Weite suchte. Zu viele Erinnerungen hingen an diesem Ort für ihn. Umso verwunderter war Nic, dass Mia sich diesem Fernweh nicht hingab. Vielleicht waren es ihre Wurzel oder ihr Verantwortungsbewusstsein?! So richtig hatte er das noch nicht in Erfahrung gebracht. Nic schulterte seine Tasche und öffnete das Türchen zu den beiden Gärten. Seine Familie war zu Hause, dass wusste er. Da keinem von ihnen eine genaue Ankunftszeit bekannt war, warteten sie drinnen.  
    Die Sonne stand tief und tauchte alles in einen wunderschönen Goldton, so wie er es erhofft hatte. Es war warm genug, um mit einer leichten Jacke draußen zu sitzen und genau das taten sie auch. Wie eine große Familie saßen sie alle an einem großen braunen Holztisch, aßen gemeinsam zu Abend und lachten wie eine glückliche Familie. Nic seufzte und auch auf Liams Gesicht breitete sich ein glückliches Grinsen aus. Es war ein Bild, entsprungen aus einem kleinen Werbefilm, und so richtig dazugehörig fühlte sich Nic nicht. Als käme er von einem anderen Kontinent mit anderen Sitten und Gebräuchen und doch gab es da diese eine Erinnerung…, eine Erinnerung an ein vergangenes Leben. Er wusste, sobald er ein paar Wochen da war, würde sich das Gefühl wieder legen.  
    Auf der Terrasse tauchten zwei Gestalten auf. Ein fünfjähriges Mädchen, ähnlich einem blond - gelockten Engel, tapste vorsichtig die letzten Stufen hinunter. Ihr grüner, bunt gemusterter Rock wippte wild um die dünnen Beinchen. Voller Stolz über, die ihr aufgetragene Verantwortung, stolzierte sie vor der schlanken Frau her. Sie trug eine Schale mit Nachtisch. Doch Nics Blick hing an der Person hinter ihr. Die Sonne reflektierte sich in ihrem Kastanienbraunen Locken, die munter um ihr Gesicht wippten. Sie trug eine einfache abgewetzte Jeans und eine rote Bluse dazu. Sie betonte ihre schmale Figur perfekt. Sie trug ein sanftes Lächeln auf den Lippen und Nic kam nicht darum erneut festzustellen, wie wunderschön sie war, noch viel schöner, als er sie in Erinnerung hatte. Ihr Anblick verschlug dem Musiker die Sprache. Wie ein Idiot starrte er zu ihr hin und wurde zuerst von der kleinen Haley entdeckt.  
    „ Nic! Lee!“, brüllte sie aufgebracht und ließ die Schale im Gras stehen. Nic ließ seine Taschen und Jacken von sich fallen, bückte sich zu der Kleinen, nahm sie in den Arm und wirbelte sie einmal umher. Ihre kleinen dünnen Arme schlangen sich um seinen Hals, als wären sie genau dafür gemacht worden. Ihr ganzes Wesen zeugte davon, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.  
    „ Hallo Prinzessin!“, flüsterte er ihr ins Ohr. Über ihre Schulter sah er seine Familie auf sich zu kommen. Doch Haley ließ ihn gar nicht los und plapperte auf ihn ein. Seine Mom hatte Tränen in den Augen und lief regelrecht auf ihn zu. Sein Dad hielt sich wie

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