Sandkasten-Groupie
zum ersten Mal fragte er sich, wie sich wohl ihre Haut an einigen anderen Stellen anfühlen musste? Doch er verbot sich diesen Gedanken sofort und fragte stattdessen: „Was für eine Geschichte?“ Mia kicherte.
„ Oh, du weißt schon… ein wahnsinnig großes Schloss, ein armes Mädchen… und da gibt es diesen einen, wahnsinnig tollen Mann… kurz gesagt, dass wovon alle Mädchen träumen!“
Nic lachte und nippte an seinem Bier. „Oh, klar! Alle Mädchen träumen also davon?“ Mia zuckte nur mit den Achseln und lächelte. „Ich hab mit Lizzy zu viele Disneyfilme gesehen und nun eine ziemlich hohe Erwartungshaltung an Männer!“
„ Und das wären welche?“, hakte Nic grinsend nach. Mia wurde ernst und er spürte, dass dieses Thema nicht so glücklich gewählt war. „Ach nur ein paar Kleinigkeiten… ein Pferd, ein Schloss und Liebe bis in alle Ewigkeit…vielleicht noch ein paar Schuhe… weiter nichts!“, scherzte sie mit einem gewissen Schalk in den Augen, wodurch Nic wusste, dass sie um eine ehrliche Antwort verlegen war.
„ Also nach meiner letzten Info hast du es verpasst dir unsern letzten Prinzen zu angeln.“ Nic nippte an seinem Bier und stützte sich auf seinen Armen ab, während er Mia nicht aus den Augen ließ. „Na, ich geb die Hoffnung nicht auf, dass wenigstens für Hal was zu machen ist. Da werden wir uns einfach einen neuen Prinzen suchen müssen. Lizzy und ich haben eh schon entschieden, als alte Jungfern in einem Provinznest Hühner und Katzen zu züchten und ein Warnschild für die dortige Jugend zu sein.“, erzählte Mia weiter und lachte herzhaft, was Nic zum Lachen brachte. Er wünschte Mia nur Glück, aber diese Aussicht erfüllte ihn persönlich mit Befriedigung.
„ Es ist ganz schön kalt da draußen.“, plapperte sie einfach weiter und zog den Reißverschluss an ihrem Sweatshirt höher, nachdem sie ihm kurz ihre Flasche gab.
„ Ich habe eine Decke dabei!“
„ Du hörst dich an, als wärst du im Stimmbruch!“, grinste Mia und nahm erneut das Bier entgegen, welches er ihr reichte.
„ Nana, so ganz bestimmt nicht!“
„ Oh glaub mir, Mr. Obersmart! Ich war dabei, erinnerst du dich?“ Klar erinnerte er sich. Es war eine seltsame Zeit in ihrem Leben gewesen. Nic begann sich für Mädchen zu interessieren und Mia war lieber noch auf Bäumen herum geklettert. Damals hatte der kleine Altersunterschied ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.
Nic schüttelte ungläubig den Kopf und dachte an Mias Grinsen, als er damals zu einem Mann heranreifte. Sie hatte ihn ständig damit aufgezogen. Er fand es ungemein lästig. Seine schöne, klare Stimme wurde in einen rauen, dunklen Bass getauscht.
„ Oh doch! Aber ich finde es hat sich gelohnt!“ Sie stieß ihn freundschaftlich gegen die Schulter.
Mia lehnte sich gegen die Rückenlehne des modrigen Sofas und streckte die Beine über Nics aus. Er rollte die Decke über ihnen aus und Mia sah ihn erneut mit diesem durchbohrenden Blick an.
„ Nun sag schon! Was ist passiert? Du siehst so erschöpft aus wie nie zuvor!“
„ Die Tour war anstrengend! Ich bin einfach nur froh wieder zu Hause zu sein. Das ist alles!“
„ Wenn das alles ist, frage ich mich wo dieses Lächeln geblieben ist, welches ich so vermisst habe?“ Nic blickte zu ihr empor und begegnete ihren grünen Augen, die ihn liebevoll und eindringlich zugleich musterten. Er konnte nicht anders, er musste lachen.
„ Mia, bitte… könntest du mir nicht von deinen letzten Wochen hier erzählen? Ich möchte viel lieber wissen, was hier bei euch so los war!“
Mia seufzte, wusste jedoch, dass es keinen Sinn hatte weiter zu bohren. Er war sturer als ein Maulesel und sie zusammen, was im Großen und Ganzen bedeutete, dass sie keine Chance hatte irgendwas aus ihm herauszubekommen. Also begann sie zu erzählen, brachte ihn zum schmunzeln, zum Lachen, wenn sie von ihrer verrückten Großmutter erzählte. Die alte Mrs. Kennedy brachte wirklich einige unheimliche Dinge zustande. Dennoch heiterten ihn diese Geschichten immer auf. Ein ihm fremder Name erregte nun seine Aufmerksamkeit: Chris?
„ Du hast noch nie von einem Chris erzählt! Kenne ich ihn?“ Mia wurde rot und wich seinem Blick aus. Es war schwierig für sie mit Nic über Männer zu sprechen, was völlig absurd war. Sie konnten sich alles anvertrauen und eigentlich gab es keine Tabus. Eigentlich… Außer diesem einen eben. Natürlich sagte sie
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