Sandkasten-Groupie
Richard überflüssigerweise und Mia bedachte ihn mit einem genervten Blick. Nic stand ratlos vor ihr und sagte nichts, ebenso wenig wie Mia. Dafür kam in Richard Leben. „So, ich denke du hast Recht Mia, wir bereden das Morgen. Es ist ja auch schon ziemlich spät und ich muss morgen früh raus.“ Während er das sagte, schloss er die Akten mit Lizzys ‚Freundesliste‘ und wünschte eine Gute Nacht, während er das Zimmer verließ. Keiner antwortete irgendwas und Mia wünschte ihm sehr wenig Schlaf. Bedrücktes Schweigen breitete sich aus. Mia fühlte sich gedrängt zu erklären, dass sie nicht seinetwegen hier war.
„ Ich wusste nicht, dass ihr heute wiederkommen würdet.“ Nic sagte immer noch nichts. „Ist Liam auch da?“ Er nickte nur, während Mia sich Mühe gab nur in sein Gesicht zu sehen, damit sie sich nicht noch unbehaglicher fühlte als ohnehin schon. Nic sah kurz auf seine nackten Füße und dann strich er überflüssigerweise seine Haare zurück. Unschlüssig starrten sie sich an und Mia fühlte sich albern. Es lag ein Knistern in der Luft. Sie hatte einen Streit vom Zaun gebrochen, der in seinen Augen völlig unverständlich sein musste. Nun wartete er sicher darauf, dass sie einen Schritt auf ihn zu machte. „Habt ihr alles erledigt in London?“ Nic betrachtete sie nur, kam jedoch etwas auf sie zu. Mia riskierte einen Blick runter und sah seine Narbe von der Blinddarm OP vor vielen Jahren und die gekräuselten hellen Härchen, die im Bund seiner Jeans verschwanden. Emilia wurde warm und ihre Wangen bekamen deutlich Farbe.
„ Gut, du bist sicher müde… ich geh dann mal.“, sagte sie eine Spur zu hastig und wandte sich der Türe zu. „Warte!“, sagte er und war plötzlich bei ihr. Sie sah ihm in die Augen und erkannte wie müde er war. Er hatte rote Augen, die von dunklen Rändern umgeben waren. Sie bekam Mitleid mit ihm und es tat ihr leid, dass sie ihm Kummer machte. Sie seufzte und berührte mit ihrer Hand sein Gesicht. „Nic…“, hauchte Mia nur, doch er schüttelte hastig den Kopf, ganz so als verstand er sie. Ein paar Zentimeter trennten sie nur noch voneinander und Mia vergaß zu Atmen, während Nic selbstsicher lächelte. „Ich…“, begann sie erneut, doch er legte einen Finger über ihren Mund, als Zeichen dafür, dass er nichts hören wollte. ‚Gut, dann tu endlich was!‘, sagte Mias innere Stimme und ohne weiter an etwas zu denken, überbrückte sie die letzte Distanz zwischen ihnen und sah den erleichterten Ausdruck in seinen Augen, ganz so als hätte sie eine schmerzende Leere gefüllt. Ihr Verstand hatte sich abgemeldet und ihr Herz entschied, das zu tun, was sie schon sehr lange tun wollte. Ihre Hand wanderte in seinen Nacken, ihre Nasen berührten sich, während Mia einen Moment inne hielt und sanft, beinahe vorsichtig ihre Lippen auf seine legte. Ihre andere Hand glitt in seine noch nassen Haare. Sie öffnete ihre Augen einen Spalt, aus Angst es gefiele ihm nicht. Doch plötzlich, als hätte sie einen Schalter umgelegt, drängte er Mia gegen die Kühlschrankwand. Er umfing ihr Gesicht mit beiden Händen und lehnte seinen Körper mit ungeheurer Kraft gegen ihren. Sie seufzte erleichtert auf, was ihre Leidenschaft noch weiter entfachte. Entfernt hörte sie das Klingeln des Telefons, was in einer anderen Welt zu läuten schien. Ihr Kuss wurde intensiver, ihre Zunge fuhr über seine Unterlippe und Nic entfuhr einen Stöhnen, während ein Arm sich um Mias kleine Gestalt legte und sie nur noch feste mit seinem Körper zusammenbrachte, als könnten sie nicht nah genug beieinander sein. Mia ließ seine Zunge gewähren und öffnete den Mund leicht. Ihr Herz klopfte wie wild, als wollte es hinausspringen und alles zog sich in freudiger Erwartung in ihr zusammen. Nics Erregung brach sich Bahn und Mia spürte, wie sehr er sie wollte, was ihr ein weiteres Hochgefühl gab. Plötzlich entzog Nic sich ihr und hielt an ihrem Gesicht schweratmend inne. Mia blickte entsetzt zu ihm auf, aus Angst er habe es sich anders überlegt. Doch da hörte sie auch die aufgebrachten Stimmen. Nic wagte nicht sich zu bewegen und blickte sehnsüchtig auf Mias Lippen. Hin und her gerissen, zwischen ihr und dem was da die Treppe hinunter polterte, hielt er weiter inne. Das Licht im Flur ging an und nun waren die Stimmen besser zu erkennen. Es war Lizzy, die Nics Namen rief. Er schloss genervt die Augen, gab Mia einen leichten Kuss und löste sich schweren Herzens von ihr. „Hier!“, rief
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