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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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Sie war so müde und erledigt von den ganzen neuen Erkenntnissen, dass sie hoffte in einen tiefen, traumlosen Schlaf zu fallen. Als sie auf ihr Zuhause zufuhr, fasste sie einen weiteren Entschluss. Sie würde endlich und endgültig zu Hause ausziehen. Dieses Haus mit ihrer Familie würde immer ihre Heimat bleiben, doch es war ihre Vergangenheit und es war das Leben, das ihre Mutter führen sollte. Nicht Mia. Sie war eine junge Frau, ganz am Anfang ihres Lebens und ihrer Karriere. Sie wollte nicht ständig in mehrere Teile zerrissen sein, weil sie allen gerecht werden wollte. Sie wollte endlich ganz sie selbst sein.
     
     
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    Während die eine junge Frau ein Leben ohne Nic Donahue in Betracht zog, war eine andere Frau längst davon überzeugt, dass Domenic und sie zusammen gehörten. Sie hatte schon den dritten Brief abgeschickt und wartete nun auf seine Antwort. Bislang hatte er wohl keine Zeit dazu gehabt und sie wusste, dass man in einer Beziehung viel Verständnis für den Partner haben musste. So gab sie ihm noch Zeit, aber nicht mehr lange. Denn schließlich war sie nicht dumm. Dieses Kennedy Mädchen hing ihm so an den Fersen, dass sie das nicht mehr lange dulden würde. Sie versuchte sich zwischen sie zu drängen, schon so lange und das für so ein gewöhnliches Mädchen aus der Provinz. Nein, Nic gehörte ihr und wenn Emilia Kennedy das noch nicht geschnallt hatte, musste sie es ihr eben deutlicher machen.
     
     
     
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Kapitel 12
     
    Lizzys lang herbeigesehnter Tag begann genauso, wie es zu erwarten gewesen war: stressig. Der Wetterbericht hatte sich nicht zum Besseren gewendet, sondern eher zum schlechteren. Es war Sturm für den Abend angesagt worden und Lizzy war am Freitag schon ganz verzweifelt gewesen. Vor allem, weil nicht klar gewesen war, ob Mia zurückkommen würde. Denn ihre Freundin war am Morgen nach dem großen Streit mit Nic mit gepackten Taschen und ein paar Kartons in Lizzys Auto gestiegen und in ihre gemeinsame Wohnung zurückgekehrt. Mia hatte Lizzy einen kurzen Brief da gelassen, dass sie Zeit bräuchte, um ihre Gedanken ganz für sich allein zu ordnen. Sie hatte versprochen sich bei ihrer Freundin zu melden, sobald ihr danach war. Natürlich hatte Lizzy ihrem Bruder eine riesen Szene gemacht und ihn ordentlich runter geputzt. Er hatte nur in seinen Kaffee gestarrt und war ohne einen Kommentar verschwunden. Da hatte Lizzy auf einmal gemerkt, dass nicht nur Mia unter dieser Situation litt, sondern Nic auch. Insgeheim hatte Lizzy immer ihrem Bruder die Schuld dafür gegeben. Natürlich hatte sie einen wesentlich tieferen Einblick in Mias Gefühlswelt, als in Nics. Er war stets verschlossen gewesen, doch seit er nun eine Berühmtheit war, ließ er niemanden mehr wirklich an sich ran – außer Mia. Lizzy hatte sich nie wirkliche Sorgen über ihren Bruder gemacht, denn er hatte ja Mia. Doch nach diesem letzten Streit und Mias deutlicher Veränderung machte Lizzy sich langsam Sorgen, dass die beiden es nicht mehr schaffen würden. Nics Blick war seit Mias Verschwinden düster und abweisend. Er wollte mit niemandem reden. Er hatte seine Mutter mehrfach zurückgewiesen und selbst Liam hatte kaum Zeit mit ihm verbringen dürfen. Stattdessen saß er nur in seinem Zimmer oder der kleinen Gartenlaube und klimperte auf seiner Gitarre herum. Lizzy hielt es für falsch, sich einzumischen. Doch die Sorge, dass Mia und Nic wirklich nicht mehr zueinanderfinden würden, war einfach zu beängstigend. Am Abend war dann endlich das Zelt geliefert und soweit aufgebaut worden. Doch die Stimmung war hundsmiserabel gewesen und als das Geburtstagskind am Morgen aufgewacht war, verspürte sie eigentlich keinen Drang irgendwas zu feiern. Ohne Mia, die sich einfach nicht gemeldet hatte, und mit ihrem nervig schlecht gelaunten Bruder hätte Liz nicht mal eine Grillparty haben wollen. Sie war wütend auf die beiden. Sie hatte immer Verständnis für sie gehabt und hat Mia zur Seite gestanden. Sie hatte ihr zugehört und sie immer vor allen verteidigt. Manchmal hatten ihre Mutter und sie sogar Gelegenheiten provoziert, um Mia und Nic allein zulassen. Und nun wo sie ihren Geburtstag feierte, war eine solch schlechte Stimmung. Sie hätten ihren Streit wenigstens beiseitelegen und Lizzy einen schönen Tag bescheren können. Sie wusste selbst, wie egoistisch sie klang und kindisch sie sich aufführte.

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