Sandkasten-Groupie
hielt verzückt inne, während sie es betrachtete. „WOW!“, brachte sie nur hervor. „Ich hoffe es gefällt dir?!“ „Gefallen? Es ist wunderschön, Mia! Ich finde einfach Wahnsinn, was du so alles zustande bringst.“ Mia hatte ihr ein Kleid in einem wunderschönen Goldton, verziert mit einer zarten Spitze, entworfen und genäht. Es war ein Unikat, nur für Liz gemacht und sie liebte es sofort. „Damit steht meine Garderobe für heute Abend. Danke Mia! Das ist wirklich wundervoll!“ Mia wurde rot und auch Lynn und Josslin sprachen ihr ein großes Lob aus. „Ich freu mich, wenn es dir gefällt. So und nun, was kann ich tun?“ Sie klatschte in die Hände und wartete auf Kommandos. „Nun, eigentlich würde ich lieber erst mal wissen, wie es dir geht und was eigentlich los ist?!“, sagte Lizzy, doch Mia schüttelte den Kopf. „Heute nicht, Süße! Heute feiern wir deinen Geburtstag und reden nicht über mich. Mach dir keine Sorgen. Im Gegenteil, freu dich lieber. Unsere Wohnung ist nicht wiederzuerkennen. Ich habe alles aufgeräumt, geputzt und unsere Wäsche gewaschen. Sag mal, erinnerst du dich an ein T-Shirt in Übergröße? Keine Ahnung, wo das her kommt…“ Mia plapperte weiter, was Lizzy so lange ablenkte, bis sie nicht weiter nachbohrte und begann Lynns Spülmaschine einzuräumen.
In Lynns Küche fehlte schließlich Backpapier und Mia lief eilig hinüber, um auch ihre Familie zu begrüßen. Schwungvoll betrat sie die Terrasse der Donahues und fiel über Nic, der sie gerade noch rechtzeitig daran hinderte zu fallen.
Mia gab einen erstickten Laut von sich, während Nic nur ein „Hoppla!“ herausrutschte. Als Mia erkannte, über wen sie gestolpert war, presste sie ihre Lippen aufeinander und bedachte ihn mit einem möglichst ausdruckslosen Blick. Es war das erste Mal, dass sie sich seit ihrer Auseinandersetzung vor ein paar Tagen über den Weg liefen. Nun war Mia allerdings wieder einmal förmlich übers Fettnäpfchen gefallen und Mia verfluchte eins ihrer stillen Talente.
„ Nicht so stürmisch! Auch wenn ich zwar daran gewöhnt bin, dass die Frauen auf mich fliegen…“ Seine Stimme war weich und rau und Mia verfluchte ihn. Es war so typisch, dass er sie mit etwas völlig belanglosem in seinen Bann zog. Aber Mia hatte entschlossen sich von ihm nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Sie war nur hier, um mit ihrer besten Freundin ihren Geburtstag zu feiern und nichts würde sie davon abhalten können. Wie sie schon gesagt hatte, kein Sturm, keine Naturkatastrophe, kein Kerl. Allerdings nagte ein schreckliches Gefühl an ihr. Sie hatte Nic ihre gesamte Gefühlswelt vor die Füße geworfen, hatte sich selbst aus dem Spiel genommen, indem sie am Morgen danach in ihre Wohnung zurückgezogen war und hatte jedem gesagt, dass sie ihre Ruhe wollte. Doch das romantisch, naive und träumerische kleine Mädchen in ihr, was an die Kraft der wahren Liebe und an den Prinzen glauben wollte, hatte sich so gewünscht, dass er plötzlich vor ihrer Tür erscheinen würde und ihr seine Liebe gestehen würde. Dieser Teil in ihr war furchtbar enttäuscht darüber, dass er keinen Versuch unternommen hatte, sich mit ihr zu versöhnen und mit ihr in den Sonnenuntergang zu reiten. Bei jedem Klingeln und jedem SMS Ton hatte ihr Herz vor Erwartung gehämmert und war wieder und wieder enttäuscht worden. Sie musste sich alles nur eingebildet haben. Die Nähe, die Sehnsucht in seinem Blick, kurz bevor sie ihn geküsst hatte, jedes noch so kleine Gefühl, dass er sie genauso wollte wie sie ihn. All das musste nur in ihrem Kopf abgelaufen sein. Wie konnte es sonst sein, dass er zuließ, dass sie sich so von ihm abwandte? Irgendwo hatte sie einmal einen Spruch auf einer Postkarte gelesen, auf der es hieß: „Wenn jemand nicht um dich kämpft, dann hat er nur darauf gewartet, dass du gehst!“ Irgendwas war da dran und Mia hatte in den letzten Tagen deutlich zu spüren bekommen, wie schmerzhaft diese Erkenntnisse doch war. Wie also würde sie zu ihm stehen? Sie wusste schließlich, dass sie ihm heute gegenüberstehen würde. Ein Blick in sein Gesicht und Mia musste ihre gesamte Kraft aufbringen, um nicht sofort in seinen Händen zu Wachs zu werden. Es gab nur eine gewisse Menge an Rückschlägen, die sie einstecken konnte. Der letzte war auch ‚der Letzte‘ für sie und Nic gewesen. Sie war wütend und doch war es das Gefühl zurückgewiesen worden zu sein, was sie so verletzte. Sie hatte nur zwei Möglichkeiten
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