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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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marschierte die Treppen hoch. Nic wusste, er sollte sich besser auf ihren Streit konzentrieren, doch das fiel ihm verdammt schwer.  
    „ Warum bist du so wütend auf mich? Was bitte habe ich getan?“ Sie sah ihn entgeistert an. „Das mit dem Kuss war nicht auf meinen Mist gewachsen und wenn du es gesehen haben solltest, habe ich sie von mir gestoßen.“  
    „ Welcher Kuss?“, fragte Mia hellhörig. Nic sah sie überrascht an. Er dachte, sie hätte ihn bemerkt. „Was habe ich getan, Mia? Was?“  
    „ Du hast nichts getan!“ Nic sah, wie sie inne hielt, die Augen schloss und langsam wieder öffnete, bevor sie weiterlief. „Und das ist genau das Problem!“  
    „ Wann habe ich ‚nichts‘ getan?“ Nic wusste nicht worauf sie hinaus wollte. „Nun spuck‘s schon aus, Mia! Wir haben uns immer alles sagen können.“ Doch Mia lachte freudlos auf und blickte ihn fest an: „Ist das wahr, Nic? Hast du mir immer die Wahrheit gesagt, in den letzten Jahren?“ Aufmerksam blickte sie ihm in die Augen. Und da wusste er, was sie meinte. Ganz plötzlich hatte sie ein Licht angeschaltet. Bevor er antworten konnte, sprach sie weiter: „Warte! Bevor du etwas sagst und ich wieder den Mut verliere. Ich war es nicht. Ich war nicht ehrlich und konnte dir eigentlich meistens nicht alles sagen. Ja, wir sprachen über Alltägliches, über die Familie, deine Tour und meine Uni. Aber das Wichtigste konnte ich dir nicht sagen. Ich konnte dir nicht sagen, wie schwer es mir fiel mein Leben hier ohne dich weiter zu führen. Wie schlecht es mir oft ging und ich manchmal Tage brauchte, um wieder normal aus dem Bett zu steigen, weil ich dieses Leben hier ohne dich hasse. Ich hasse es, dir ständig nahe zu sein und eigentlich doch nicht. Ich hasse es, wenn du alle paar Monate wieder kommst und es immer schwieriger zwischen uns wird. Ich hasse dich dafür, dass du mir das Gefühl gibst nicht gut genug für deine Welt zu sein. Dass du kommst und gehst, wann du möchtest und ich immer noch hier feststecke. Dann sehe ich dich mit diesem Model, dieser Schauspielerin oder irgendwem und weiß nicht worauf ich eigentlich warte. Also versuche ich mein Leben ohne dich weiter zuführen. Ich lerne Männer kennen, die nicht annähernd so sind wie du und ich hasse mich dafür, dass ich sie alle an dir messe. Doch was bleibt mir für eine Wahl? Was soll ich rumheulen und mich fragen, wie mein Leben mit Jake gewesen wäre, wenn Dad nicht gestorben wäre. Ob ich dann von dir los gekommen wäre? Und nun habe ich diese Chance wieder. Ein Leben, ein normales Leben mit einem Mann zu führen…“ Nics Mienenspiel war kaum zu deuten. „Du meinst diesen Anzugfutzi?“, sagt er leise.  
    „ Er heißt Chris! Im Gegensatz zu dir weiß Chris, was mir in den letzten Wochen widerfahren ist. Er ist nämlich hier und bemüht sich um mich. Er steht vor mir und sagt mir, dass er mit mir zusammen sein will. Doch was passiert? Du tauchst auf, verdrehst mir wieder meinen Kopf und ich hab Chris innerhalb eines Tages vergessen.“ Mia brach ab und senkte den Blick, als sie Nic ansah. Er sah aus, als hätte sie ihm nicht nur eine Ohrfeige verpasst, sondern ihn zusätzlich mit dem Laster überrollt, neben dem sie standen. Doch es war noch nicht vorbei.  
    „ Es könnte sogar sein, dass er in mich verliebt ist. Gut, er ist vielleicht ein Schnösel in vielerlei Hinsichten, aber er will mich an seiner Seite haben – immer… genau, dass ist es doch, was du mir nicht bieten kannst! Außer ein paar Wochen im Jahr. ER IST DA! Ganz im Gegensatz zu dir.“  
    „ Ich verstehe!“, sagte er und wirkte bestürzt, erschöpft, aber ganz offensichtlich widersprach er ihr nicht.  
    Sie musste diesen Moment ausnutzen und ihm endlich sagen, was zu sagen war. Wer wusste schon, ob sie morgen noch den Mut dazu hätte?! Denn es war nun mal endlich Zeit, ein paar Dinge auszusprechen.  
    „ Ich habe wenigstens den Anstand und beleidige deine Eroberungen nicht! Ich frage nie nach den tausenden von Frauen mit denen du abgelichtet wirst.“ Ihre Stimme wurde ganz leise und erstickt, als müsse sie mit einem riesigen Kloß im Hals kämpfen. Dann fügte sie leiser hinzu: „Ich frage dich auch nicht danach, was an mir so falsch ist, dass du nicht mit mir zusammen sein kannst. Warum du mich einfach nicht genug willst, um dieses Katz und Maus Spiel zwischen uns zu beenden.“ Damit ließ sie ihn stehen und ging zu Lizzys Auto. Tränen brannten in ihren Augen und als sie darüber

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