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Sandra die Detektivin in Jeans

Sandra die Detektivin in Jeans

Titel: Sandra die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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ja bei dir. Ich bin bald zurück“, erwiderte Ingo ungeduldig.
    „Trotzdem. Bleiben Sie bitte noch einen Moment“, bat Ruhwedel. Er wandte sich an die Wirtin, nachdem Ingo sich widerstrebend gesetzt hatte. „Ob die Flasche Schnaps im Beutel aus Ihrem Besitz stammt, können Sie nicht mit Sicherheit angeben?“
    Frau Siegmund schüttelte den Kopf und blickte hilfesuchend Maria an.
    Maria hob die Schultern. „Das könnte nur Siegmund. Er weiß, was im Regal stand und wieviel er heute ausgeschenkt hat.“
    „Herr Siegmund ist Ihr Stiefvater? Heißt er nicht mit Vornamen Gerd?“
    „Ja“, erwiderte Maria knapp.
    „Ich bin sicher, daß mir der Junge schon einmal begegnet ist“, behauptete Frau Siegmund. „Er kam mir gleich bekannt vor, wie er da in der Gaststube stand und sich umblickte. Mein Mann rief ihm noch zu, ob er was vergessen habe. Aber da lief er davon.“
    „Ja, das erzählten Sie uns schon. Aber es fällt Ihnen nicht ein, wer er ist — oder woher Sie ihn kennen?“
    Frau Siegmund runzelte die Stirn. Sie dachte angestrengt nach.
    „Halten Sie es für möglich, daß er im Hafen arbeitet?“ fragte Ruhwedel.
    „Nein, die Hafenarbeiter verkehren bei uns. Dann wüßte ich, wer er ist.“ Karola Siegmund wandte sich an ihre Tochter. „Wer hat denn heute angelegt?“
    „Die ,Konstanze‚, die ‚Mosella‚“ ‚Wolters‚...“ Maria überlegte. „Die ,Charlotte‚. Sie soll einen Schraubenschaden haben, wurde hier erzählt.“
    Karola Siegmund ging in Gedanken die Besatzungen der erwähnten Schiffe durch.
    „Komisch, Steven von der ,Charlotte‚ kommt doch sonst immer zum Essen in den ,Anker‚“, überlegte Maria laut.
    „Er macht Urlaub. Der Sohn von Holtkamps soll ihn vertreten, hat er mir neulich erzählt“, berichtete Ingo.
    Seine Mutter wurde blaß. „Holger...? Nein, Torsten heißt er, der junge Holtkamp. Torsten war es!“ rief sie aufgeregt. Sie nickte. „Ich wußte, daß es ein bekanntes Gesicht gewesen ist. Ich habe ihn nur deshalb nicht gleich erkannt, weil er sich verändert hat.“
    „Wie verändert?“ forschte Ruhwedel.
    „Na, gewachsen ist er. Männlicher geworden, auch im Gesichtsausdruck, wie das halt bei Jugendlichen so ist.“
    „Was wissen Sie über ihn?“
    „Nichts. Er ist... er war immer ein netter Junge. Manchmal hat er Bier für seinen Vater geholt. Ich kann es fast nicht glauben, daß er... Aber ich bin sicher, daß er es gewesen ist.“ Karola Siegmund blickte den Oberinspektor verzweifelt an. „Was werden Sie mit ihm machen?“
    „Zunächst werden wir ihn einmal vernehmen. Wir müssen Sie ihm auch gegenüberstellen, falls er leugnet.“ Ruhwedel stand auf.
    Inspektor Panke packte seine Unterlagen in die Aktentasche.
    „Ob ich jetzt schon im Krankenhaus anrufen kann?“ fragte Karola Siegmund.
    „Gewiß. Lassen Sie sich mit der Intensivstation verbinden“, empfahl Oberinspektor Ruhwedel.
    Karola Siegmund eilte zum Telefon.
    Ingo nahm seine Lederjacke von der Stuhllehne.
    „Das muß für Sie auch nicht einfach gewesen sein, die Veränderung hier, als Ihre Mutter wieder heiratete“, bemerkte Ruhwedel beiläufig.
    Die Geschwister antworteten gleichzeitig.
    Maria sagte: „Das dürfen Sie laut sagen.“
    Ingo sagte: „Ich arbeite nicht im Betrieb. Ich komme mit ihm aus.“
    „Und Sie nicht?“ Ruhwedel blickte Maria an.
    Maria sagte zu ihrem Bruder: „Weshalb gibst du es nicht zu, Ingo? Glaubst du, der Inspektor hat nicht gemerkt, daß wir den Siegmund nicht mögen?“
    „Na ja, nachweinen würden wir ihm nicht“, räumte Ingo ein.
    „Aber deshalb wünschen wir ihm doch nichts Böses“, beeilte sich Maria zu versichern.
    Ruhwedel nickte lächelnd. „Gewiß nicht“, sagte er höflich, verabschiedete sich und verließ mit Inspektor Panke das Lokal.

    Es war ein schöner Tag.
    Die Spatzen lärmten fröhlich in den Akazien. Die Sonne stand hoch an einem weiten blauen Himmel. Und im metallisch
    schimmernden Wasser des Stromes tuckerten die Schiffe mit lustig wehenden Wimpeln.
    Es war ein Tag zum Glücklichsein.
    Die vier Jugendlichen, die verbissen und mit finsteren Mienen die Partyspuren beseitigten, waren es nicht.
    Das lag nicht allein an den Nachwehen ihrer nächtlichen Fete. Sie fühlten sich bedrückt und unglücklich, weil zwei ihrer Freunde fehlten: Torsten, der in der Nacht verhaftet worden war, und Anke, die sich darüber so aufgeregt hatte, daß sie einen Schock erlitt.
    Sandras Großmutter hatte es ihnen erzählt, als sie eintrafen, um das

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