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Sandra die Detektivin in Jeans

Sandra die Detektivin in Jeans

Titel: Sandra die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Gespräch auf Band aufgezeichnet. Herr Dr. Seibold wird sich sofort um die Sache kümmern.“
    „Ist es... ist es sehr schlimm?“ fragte Frau Faber, obwohl sie selbst wußte, wie schlimm es war. Doch sie wollte beruhigt werden. Sie wollte hören, daß die Entdeckung der Pistolenmunition und Miekes Aussage bedeutungslos waren gegenüber Rainers Beteuerungen, daß er auf Eva nicht geschossen habe. Für das Verschwinden der Pistole würde es, mußte es eine einleuchtende Erklärung geben.
    Die Referendarin schwieg.
    „Wissen Sie, wie es Eva geht? Sie kommt doch durch? Sie wird bezeugen, daß Rainer für die Tat nicht in Frage kommen kann. Vielleicht hat sie den Täter gesehen? Ihn erkannt?“
    „Beruhigen Sie sich. Machen Sie sich nicht so viele Sorgen, Frau Faber“, riet die Referendarin. Aber welche Mutter sorgte sich in einer solchen Situation nicht um ihren Sohn!
    „Übrigens war der Seniorchef vor einer Weile hier“, sagte sie, um Frau Faber zu zeigen, wie sehr sich alle darum bemühten, Rainer zu helfen. „Er hat die Akte eingesehen. Soviel ich weiß, ging er von hier zum Polizeipräsidium, um sich selbst mit den ermittelnden Beamten zu unterhalten. Rufen Sie ihn an. Von uns hören Sie dann heute nachmittag.“
    „Ja, danke, Frau Petry“, sagte Frau Faber und legte auf. Doch dann nahm sie erneut den Hörer ab und rief ihre Mutter an. „Ist Herr Seibold schon zurück?“
    „Nein, er wollte einiges erledigen. Wie geht es dir, Marlene? Woher weißt du, daß Herr Seibold in die Stadt gefahren ist? Hast du ihn getroffen?“
    „Nein, ich habe mit der Kanzlei telefoniert. Frau Petry sagte mir, daß er dort war. Kann ich zu dir rauskommen, Mutter?“
    „Weshalb fragst du? Selbstverständlich kannst du zu mir kommen“, erwiderte Frau Ansbach. „Bringst du Sandra mit?“
    „Sie kann nachkommen. Ich möchte sofort rausfahren. Ich halte es in der Wohnung nicht aus.“
    „Du hast sicher nicht geschlafen? Gefrühstückt auch nicht, was? Setz dich in den Bus und komm her“, sagte ihre Mutter besorgt.
    Frau Faber schrieb auf einen Zettel die Anweisung für Sandra, nach der Schule zu ihrer Großmutter hinauszufahren, und verließ das Haus.
    Eine Nachbarin begegnete ihr auf der Straße. Frau Faber hastete mit gesenktem Kopf an ihr vorbei. Sie hatte den Eindruck, als drehe die Frau sich nach ihr um. Zwei andere Hausbewohnerinnen, die sich vor dem Diskountgeschäft unterhielten, unterbrachen ihr Gespräch und stießen einander an, als Frau Faber auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig der Bushaltestelle zustrebte.
    Rainers Verhaftung hat sich also bereits herumgesprochen, stellte Frau Faber fest. Vielleicht stand es in der Zeitung? Joschi hatte es gewiß auch zu Hause erzählt. Und dann waren da ja auch die Nachforschungen der Kripo. Vermutlich hatten sie die Gäste aus Willis Kneipe befragt, die mit Rainer an dem Abend, als er anschließend die Schlägerei hatte, zusammengewesen waren. Rainer hatte ihr erzählt, daß er darüber verhört worden war und auch darüber, wieviel und wo er gewöhnlich Bier trank.
    Von der Nachbarschaft wurde eine solche Sensation natürlich begierig aufgegriffen.
    Frau Faber straffte ihren Rücken. Sollten sie! Rainer war kein Verbrecher. Es konnte jeder in eine solche Situation geraten. Die Kripo war nicht zu tadeln. Alles sprach gegen Rainer. Doch Eva würde aussagen...
    Und wenn sie starb?
    Nein, das durfte nicht geschehen. Evas wegen nicht. Sie war noch so jung. Rainers wegen nicht. Nur ihre Aussage konnte ihm helfen. Frau Faber klammerte sich mit allen Gedanken an die Hoffnung, daß Rainer nach Evas erfolgter Aussage frei sein werde.
    Die Sache mit der Pistole...? Was bewies das schon? Rainer brachte so viele Freunde nach Hause. Früher jedenfalls. Oft sogar Übernachtungsgäste. Wenn Rainer die Pistole an sich genommen und in seinem Zimmer aufbewahrte, wie leicht konnte sie dann von einem seiner Partygäste gestohlen werden. Vielleicht würde man Rainer — oder sie selbst — wegen unerlaubten Waffenbesitzes bestrafen. Doch was zählte das im Vergleich zu dem, was man Rainer jetzt vorwarf!
    Das mit den Besuchern mußte sie Dr. Seibold sagen. Wieso war ihr das vorhin, als die Kripo da war, nicht eingefallen? Dr. Seibold durfte nicht versäumen, den Untersuchungsrichter darauf hinzuweisen.
    Ein bißchen zuversichtlicher, ein bißchen weniger bedrückt, traf Frau Faber an der Haltestelle ein. Ein Rentnerehepaar, zwei Frauen mit Kindern und ein junger Mann warteten bereits auf den

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