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Sandra die Detektivin in Jeans

Sandra die Detektivin in Jeans

Titel: Sandra die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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kam dir der Diebstahl des Himbeergeldes ganz gelegen, weil du dadurch Grund hattest, endgültig mit Gesine zu brechen. Daß Gesine keine Freunde hatte, kümmerte dich nicht.
    Wo mochte Gesine sein?
    Hielt sie sich versteckt? Irrte sie irgendwo umher? Oder hatte sie sich gar von einer Brücke in den Fluß gestürzt?
    Sandra fühlte Angst und Wut in sich aufsteigen. Angst um Gesine. Wut über sich selbst, weil sie sich mitschuldig fühlte. Wut auch über den Erpresser, der Gesine so weit trieb.
    „Was mag das bloß für ein Schwein sein? Ich möchte wissen, wer Gesine erpreßt. Das muß doch rauszukriegen sein. Einer allein bringt so etwas gar nicht fertig“, sagte Sandra. „Ich höre mich mal um.“
    „Du hältst dich da heraus“, bestimmte ihre Mutter, die Sandras Unbedachtheit in solchen Dingen fürchtete. „Das ist Sache der Polizei. Unterstehe dich, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Wenn Gesine eine solche Angst hat, daß sie fortläuft und nicht einmal jetzt ihre Namen bekannt gibt, steckt eine ganz brutale Bande hinter dieser Erpressung.“
    „Ich habe keine Angst vor ihnen“, sagte Sandra.
    „Bitte, Sandra“, bat ihre Mutter. „Sei vernünftig. Du weißt, was kürzlich erst wieder in der Zeitung stand. Da hat man ein Mädchen grundlos auf einem Spielplatz gefoltert. Diese Jugendbanden sind zu allem fähig. Ich überlebte es nicht, wenn dir etwas passierte.“
    „Ach, Mama, reg dich nicht auf. Ich bin ja vorsichtig. Aber ich kann mich doch einmal umhören und mit Joschi darüber sprechen.“
    Das Telefon klingelte.
    Frau Faber lief hinaus und hob den Hörer ab.
    Sandra hörte sie mit Frau Bollerhey sprechen. Es konnte nur Frau Bollerhey sein, dem Inhalt des Gespräches nach zu urteilen.
    „Ja... Nein, sie weiß nichts. Die Brosche...? Gesine muß sie gefunden haben. Ach...? Das tut mir leid. Bitte, regen Sie sich nicht so auf, Frau Bollerhey. Sind Sie denn ganz sicher...? Wie schrecklich...“
    Als Frau Faber in die Küche zurückkam, sah sie verstört und erschüttert aus. „Du hattest recht mit deiner Vermutung, Sandra“, sagte sie. „Gesine hat gestohlen. Frau Bollerhey entdeckte Schmuck in einer Schachtel unter ihrer Wäsche im Schrank. Frau Bollerhey hat den Schmuck nie an Gesine gesehen. Sie weiß auch nicht, woher er stammt. Er muß also gestohlen sein, sonst hätte Gesine ihn wohl nicht versteckt. Frau Bollerhey gestand mir auch, daß ihr Mann verschiedentlich Wechselgeld vermißte, das er lose in seinen Jackett- und Hosentaschen trug. Er hatte seiner Frau nichts davon gesagt, weil er Gesine nicht verraten wollte, sich anfangs auch nicht sicher war, ob er es nicht verloren hatte. Und dann fürchtete er auch, daß seine Frau sich darüber aufregte. Erst jetzt hat er das bekannt.“
    „Gesine hat also regelmäßig gestohlen? Wo denn? In Kaufhäusern?“
    „Hättest du das für möglich gehalten? Sie ist so still und zurückhaltend.“
    Sandra hob die Schultern. „Aber richtig kennen wir sie nicht. Wer weiß, weshalb ihre Mutter sie tatsächlich zu ihren Großeltern geschickt hat. Vielleicht war sie zu Hause schon in Diebstähle verwickelt.“
    „Ich finde das alles ganz furchtbar.“ Frau Faber griff sich an die Stirn. „Man hätte ihr helfen müssen. Ich verstehe nicht, weshalb ihre Mutter, falls sie davon wußte, nicht eine Erziehungsberatung aufsuchte. Man kann ein Kind in einer solchen Lage sich doch nicht einfach selbst überlassen.“
    Sie trat zum Schrank und nahm einen Teller heraus. „Iß mal was, Sandra. Das Kartoffelgulasch ist inzwischen bestimmt eiskalt.“
    „Ich habe keinen Hunger“, meinte Sandra.
    Doch als das Essen vor ihr stand, langte sie tüchtig zu — bis eine Überlegung ihrer Mutter sie den Löffel hinlegen ließ.
    „Wo mag sie sich bloß mit ihren Erpressern getroffen haben?“ sagte Frau Faber sinnend.
    „Siehst du, es läßt dir auch keine Ruhe. Aber mich willst du daran hindern, Nachforschungen anzustellen“, sagte Sandra vorwurfsvoll.
    „Weil ich dich kenne und fürchten muß, daß du dich in Gefahr begibst.“
    „Gesine ist leicht einzuschüchtern. Es muß nicht unbedingt eine Bande sein, die sie erpreßt hat. Und mit einer Einzeltype werde ich immer fertig. Die sind doch feige.“
    „Frau Bollerhey sagte, außer Montag nachmittags, wo Gesine ins Schwimmbad fuhr, sei Gesine in letzter Zeit immer zu Hause gewesen. Könnte es jemand aus eurer Schule sein, der sie erpreßt?“
    „Möglich ist alles. Aber Gesine war nicht im Schwimmbad.

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