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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Lady Radcliffe zur … Mylady, nehmen Sie ihn ebenfalls?“ Als sie nur nickte, warf er einen Blick zu Tom und Beth hinüber. „Lord Mowbray, nehmen Sie Lady Mowbray zu Ihrer Frau? Und Lady Mowbray, was ist mit Ihnen?“
    „Ja!“ antworteten sie wie aus einem Mund und nickten.
    „Sehr gut. Dann … äh, was kommt als Nächstes?“ Schweißperlen traten ihm auf die Stirn. Vorübergehend wusste er nicht weiter, doch dann rief er: „Die Ringe! Tauschen Sie die Ringe.“
    Nachdem Tomas und Radcliffe ihren Gattinnen die Ringe über den Finger gestreift hatten, atmete er erleichtert auf. „So, das hätten wir. Sie sind nun Mann und Frau – wieder. Und nun küssen Sie sie, und dann fort mit Ihnen!“
    Radcliffe drückte Charlie einen Kuss auf die Stirn, hob sie danach auf die Arme, machte kehrt und eilte durch den Mittelgang. Tomas und Beth folgten ihnen.
    Radcliffe, Tomas und Stokes liefen im Salon hin und her, als sie den Schrei eines Babys hörten. Die Uhr auf der Kamineinfassung zeigte fünf Minuten vor Mitternacht. Die Männer waren also länger als zwölf Stunden auf und ab gegangen.
    Bei ihrer Ankunft im Stadthaus hatte Beth Radcliffe angewiesen, Charlie nach oben zu tragen, und ihn sowie Tomas dann in den Salon verbannt. Kurz danach war auch Stokes mit dem Neffen des Flickschusters, Mrs. Hartshair, deren Kindern sowie Maggie, Charlies neuer Zofe, in Mowbrays Kutsche aus der Kirche zurückgekehrt. Mrs. Hartshair hatte die Kinder in Stokes Obhut gelassen und war dann mit Maggie nach oben geeilt, um zu sehen, ob sie irgendwie helfen konnte.
    Und das war das Letzte, das die Männer von den Damen gesehen hatten, ausgenommen, dass gelegentlich die eine oder andere Frau an der Tür des Salons vorbeirauschte, weil sie auf dem Weg war, irgendetwas zu holen. Anfangs hatte Stokes wenigstens die Kinder, um die er sich kümmern musste, doch nachdem diese zu Bett gebracht worden waren, begab er sich zu seinem Herrn und Tomas in den Salon, um ihnen beim Hin- und Hergehen Gesellschaft zu leisten.
    Nachdem jetzt die drei Männer den Schrei von oben gehört hatten, blickten sie einander teils erleichtert, teils beklommen an. Erleichtert waren sie, weil sich dem kräftigen Schrei entnehmen ließ, dass das Kind gesund war, und beklommen waren sie, weil sie auf den Bericht über den Zustand der Mutter warten mussten.
    Radcliffe kam diese ewige Warterei endlos vor. Charlies Schreie hatte man bis in den Salon gehört, und jeder einzelne davon zerriss ihm schier das Herz. Eine halbe Stunde verging so langsam wie ein ganzes Jahr, während die Männer still standen, warteten und durch die offene Salontür die Treppe anstarrten.
    „Weshalb dauert es denn nur so lange?“ fragte Tomas schließlich leise.
    Bei dieser Frage riss Radcliffe der Geduldsfaden. Leise fluchend, stürmte er aus dem Salon. Tomas und Stokes schauten einander an, gerieten dann beide gleichzeitig in Bewegung und folgten dem Lord die Treppe hinauf.
    Beth hatte gerade das Bett neu bezogen und half ihrer Schwester dabei, sich wieder hinzulegen, als das Hämmern an der Tür begann. Mrs. Hartshair ging hin, und Charlie hörte die Stimme ihres Gemahls überaus deutlich.
    „Ich will zu meiner Gattin!“ forderte er.
    Sofort trat Mrs. Hartshair zur Seite, ließ ihn eintreten und schlug den anderen beiden ängstlich dreinblickenden Männern die Tür vor der Nase zu.
    „Charlie?“ Radcliffe ging rasch zum Bett, blieb jedoch unsicher daneben stehen, als er seine Ehefrau sah. Ihr Gesicht war blass, das Haar feucht und wirr, und ihre Augen wirkten überaus müde. Von dem Baby in ihrem Arm schaute sie zu ihrem Gatten auf.
    Noch nie zuvor war sie Radcliffe liebreizender erschienen, und das sagte er ihr auch, während er sich ganz vorsichtig auf die Bettkante setzte und die Hand auf dem Baby mit seiner bedeckte.
    Charlie verzog das Gesicht, denn ihr war völlig klar, wie schlimm sie jetzt aussah. Dann lächelte sie matt. „Willst du dir nicht deinen Sohn ansehen?“
    „Sohn?“ Er lugte zu dem Bündel hinunter. „Dieses ist ein Sohn?“
    „Gewiss. Möchtest du ihn gern einmal halten?“
    Radcliffe blickte unsicher drein, nahm jedoch das Kind entgegen. Er kam sich fürchterlich linkisch vor, als er es auf dem Arm hielt, doch wie er es genauer betrachtete, wurde ihm die Brust eng.
    Das winzige Knäblein sah aus wie ein kleiner, alter Mann. Seine Augen waren fest zugedrückt, abgesehen von einem feinen Flaum war er kahl, und sein Gesicht war ganz zusammengekniffen. Sicherlich

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