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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Angeboten kennen lerntest, und nicht, damit du eines ihrer Mädchen mit nach Hause nehmen und dort ausprobieren kannst.“
    „Das hatte ich auch nicht vor“, erwiderte Charlie verärgert. Ihr entging nicht, dass Bessie neben ihr zusammengezuckt war.
    „Sie ist doch eines von Aggies Mädchen, oder?“
    „Nein.“
    „Charles!“
    Dieser warnende Ton war Charlie äußerst unbehaglich.
    „Finden Sie, dass sie wie eine Prostituierte aussieht?“
    Widerwillig warf Radcliffe einen Blick auf das Mädchen und sah dessen schlichtes Gewand, das frische Gesicht sowie das lange, schmucklose Haar.
    „Sie ist ein Mädchen vom Lande“, erklärte Charlie, als er schwieg. „Sie stammt aus Oxfordshire und kam nach London, um hier eine Anstellung als Zofe zu finden.“
    „Weshalb geriet sie dann an Aggie?“
    „Weil Ihre liebe Freundin Aggie sie in ihr Bordell lockte unter dem Vorwand, dies sei ein Haus für heimatlose Mädchen. Sie gab ihr etwas zu essen, bot ihr ein Bett für die Nacht und schloss sie dann in einem Zimmer ein, um sie dazu zu zwingen, für sie zu arbeiten.“
    Radcliffe machte zwar ein finsteres Gesicht, besaß jedoch so viel Anstand, nicht etwa zu behaupten, dergleichen würde Aggie niemals tun. Stattdessen klopfte er an das Dach der Kutsche zum Zeichen, dass er abzufahren wünschte. Charlie und Bessie entspannten sich ein wenig, als der Wagen sich in Bewegung setzte und sie nicht mehr der wütenden Aggie zum Opfer fallen konnten.
    Charlie lächelte dem Mädchen aufmunternd zu, legte dann den Kopf an die Rückenlehne des Sitzes und schaute zum Fenster in die Nacht hinaus.
    Sie waren bereits eine ganze Weile schweigend gefahren, als Radcliffe erklärte: „Aggie ist nicht meine Freundin.“
    Charlie rümpfte die Nase. „Man hätte wirklich den Eindruck gewinnen können.“
    „In diesem Etablissement war ich zum ersten Mal“, betonte er gereizt. „Allerdings ist mir unerfindlich, weshalb ich dir das erzähle.“
    Zornig sah sie ihn an. „Weshalb, zum Teufel, wollten Sie überhaupt heute Abend dort hingehen? Und weshalb haben Sie mich mitgeschleppt?“
    „Weil ich dachte, du würdest Spaß daran haben.“
    Charlie schnaufte verächtlich. „Oh ja! Mir hat es ja schon immer Spaß gemacht, ans Bett gefesselt und ausgepeitscht zu werden.“ Als Bessie hörbar den Atem einzog, brachte Charlie ein gequältes Lächeln zu Stande. „So weit kam es nicht“, beruhigte sie das Mädchen rasch. „Aggie fesselte mich zwar ans Bett, doch Radcliffe erschien, bevor sie noch ihre Peitsche einsetzen konnte.“
    „Oh ihr Heiligen! Was ist sie doch für eine gottlose Frau.“
    „Sie ist ein schwammiges, fettes Kuppelweib“, stellte Charlie voller Abscheu fest und sah Radcliffe wieder an. „Ich merkte, dass es Ihnen gelang, sich ein entzückendes Sahnestückchen zu sichern, während Sie mich mit diesem Weib zusammenbrachten. Ich vermute, diese Person namens Glory war für Sie genau der richtige Zeitvertreib, während ich meinen ‚Spaß* genoss.“
    Ehe er das abzustreiten vermochte, fuhr sie fort: „Wenn Sie mich das nächste Mal zwecks Amüsements irgendwohin führen, Mylord, empfehle ich, es mit einem der Clubs oder Kaffeehäuser zu versuchen. Ich sage Ihnen das nur, damit ich mich nicht noch einmal in einer Vergnügungsstätte wieder finde wie – nun, sagen wir, wie in einem Burgverlies oder einem Irrenhaus.“
    „Ich habe verstanden“, knurrte Radcliffe.
    Charlie schaute wieder aus dem Fenster. Sie wollte heute Nacht kein einziges Wort mehr mit diesem Mann reden. Ein Bordell! Wenn sie das Beth erzählte!
    Langsam fielen ihr die Augen zu, als sie Radcliffe Bessie fragen hörte, wo sie zu Hause sei. Da Charlie die Antwort bereits kannte, ließ sie sich von den Stimmen und dem sanften Rütteln der Kutsche in den Schlaf wiegen.
    „Aufwachen, Charles! Wir sind da.“
    Charlie schlug die Augen auf und schaute Radcliffe benommen an. Sie hatte fürchterliche Kopfschmerzen und brauchte einen Moment, bis sie sich auch nur daran erinnerte, wer dieser „Charles“ war. Als sie wieder klar denken konnte, wartete sie, bis Radcliffe ausgestiegen war, half Bessie aus dem Wagen und folgte dann den beiden auf dem Pfad zur Vordertür. Die Tür wurde geöffnet, und Radcliffes Butler erschien.
    „Guten Abend, die Herren. Ich hoffe, Sie haben sich gut unterhalten?“
    „Wir hatten jede Menge Spaß, Stokes, jede Menge“, bemerkte Charlie trocken, während Radcliffe diese Frage nur mit einem Knurren beantwortete. Sie deutete auf

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