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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Sims hing, und schob sich vorsichtig hinaus. Als sie nur noch an ihren Händen hing, ließ sie sich los und fiel hinunter auf die harten Straßenpflastersteine.
    Auf dem Gras vor dem Fenster des Gasthofes vor ein paar Tagen war sie wesentlich weicher gelandet als hier auf dem Kopfsteinpflaster. Auch hatte das Fenster nicht so hoch gelegen, wie sie jetzt bei einem Blick nach oben zu dem hellen Oval sah, welches Bessies blasses Gesicht war. Das Mädchen saß schon auf dem Sims.
    Charlie stellte sich direkt unter das Fenster und winkte Bessie zu, sie möge sich endlich bewegen. Diese hatte jedoch entweder die Anweisungen vergessen, oder sie missverstand das Winken, denn statt sich zu drehen und sich in Bauchlage aus dem Fenster zu hängen, fiel sie unvermittelt vom Sims genau auf die erschrockene Charlie zu.
    Bevor diese sich auch nur zu bewegen vermochte, wurde sie von der vollen Wucht des Aufpralls getroffen, der sie sowie das Mädchen zu Boden riss.

7. KAPITEL
     
    „Oh Himmel! Das tut mir ja so furchtbar Leid!“
    Charlie hörte diesen Ausruf wie durch einen dichten Nebel hindurch. Ihr klangen die Ohren. Sie hatte nicht nur Bessies Sturz mit ihrem Körper abgefedert, sondern war dabei auch noch mit dem Kopf recht übel auf die Pflastersteine geschlagen, als sie unter dem Gewicht des Mädchens zu Boden ging. Wirklich scheußlich. Und schmerzhaft. Sah sie jetzt etwa auch noch doppelt?
    „Oh bitte, sagen Sie mir doch, dass Ihnen nichts geschehen ist! Es tut mir unendlich Leid. Ich bin einfach ausgerutscht. Ich wollte mich gerade umdrehen, um mich dann aus dem Fenster zu hängen, wie Sie es mir gesagt hatten, aber da sind meine Hände weggerutscht, und ich bin gefallen, habe Sie getroffen und …“
    „Ruhe!“ Charlie drückte sich beide Hände gegen die Schläfen.
    „Oh, natürlich. Wenn ich nicht still bin, werde ich noch Aufmerksamkeit auf uns lenken, und dann werden wir beide geschnappt …“
    Charlie verzog das Gesicht. Sie hatte überhaupt nicht daran gedacht, dass man sie hören könnte, sondern sie wollte das Mädchen vielmehr deshalb zum Schweigen bringen, weil dessen Stimme ihre Schmerzen noch verschlimmerte. Vorsichtig bewegte Charlie ihre Beine und begann sich aufzurichten. Das junge Mädchen fasste sie beim Arm, um ihr dankenswerterweise zu helfen.
    „Sie stehen nicht allzu sicher auf den Beinen, Mylord“, flüsterte Bessie besorgt, legte sich Charlies Arm über die Schultern und führte den vermeintlichen Lord zur Mauer. „Und Sie sind so bleich wie ein Gespenst. Sie müssen einen heftigen Schlag abbekommen haben.“
    „Stimmt.“ Charlie hob die Hand, um ihren Hinterkopf zu betasten. „Da ist eine Beule, doch es blutet nicht“, stellte sie fest.
    Das Mädchen machte nicht mehr ein ganz so besorgtes Gesicht. „Gott sei Dank!“
    Hufschlag lenkte Charlies Blick zur Einfahrt der Gasse, wo jetzt Radcliffes Kutsche erschien. Charlie straffte entschlossen die Schultern und stieß sich von der Mauer ab. „Wir sollten nun besser gehen.“
    Bessie nickte, hob rasch ihre Reisetasche auf, die Charlie aus dem Fenster geworfen hatte, und dann nahm Charlie das Mädchen beim Arm. Zusammen eilten sie zur Kutsche.
    Radcliffe öffnete den Schlag, als sie herankamen, und Charlie stieß das arme Mädchen geradezu hinein. Dann stieg sie selbst ein, zog die Kutschentür hinter sich zu und ließ sich erleichtert seufzend neben Bessie auf die Sitzbank sinken. Nachdem sich der Wagen nach einer Weile noch immer nicht in Bewegung setzte, warf sie einen Blick auf Radcliffe.
    „Können wir jetzt bitte abfahren?“ fragte sie höflich.
    Radcliffe warf einen argwöhnischen Blick auf Bessie, wandte sich dann wieder zu Charlie um und zog eine Augenbraue hoch.
    „Bessie, dies ist Lord Radcliffe“, stellte Charlie leise vor. „Radcliffe, dies ist Bessie … Beth’ Zofe.“ Letzteres sagte sie aus einer plötzlichen Eingebung heraus. Ihre Schwester und sie brauchten eine Zofe, vor allem eine, bei der sie sicher sein konnten, dass sie ihr Geheimnis nicht verriet. Und Charlie bezweifelte nicht, dass Bessie für die Hilfe in dieser Nacht dankbar genug wäre, um das Geheimnis – sollte sie es denn zufällig entdecken – für sich zu behalten. Jedenfalls schien ihr das Ganze eine perfekte Lösung zu sein.
    Radcliffe dagegen wirkte weniger begeistert. „Zofe?“ fragte er spöttisch.
    Bei seinem Ton wurde Charlie sofort misstrauisch. „Jawohl!“
    „Charles, ich brachte dich heute Abend hierher, damit du einige von Aggies

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