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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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schob es diesmal ganz nach oben, so dass sie sich hinauslehnen konnte. Sie schaute an der Wand hinunter, um festzustellen, ob diese irgendeinen Halt bieten würde und ob sich unter ihnen noch ein weiteres Fenster befand, das sie beachten mussten, wenn sie daran vorbeikamen.
    Es gab tatsächlich eines, doch man hatte die Vorhänge zugezogen. Die Hauswand war jedoch völlig glatt.
    „Das ist ja noch nicht so lange her“, beantwortete Bessie die Frage. „Als ich die Tür öffnen wollte, um zu gehen, war sie verschlossen. Ich klopfte und schrie. Mrs. Roughweather kam. Zuerst war sie noch immer sehr nett. Sie sagte, ich solle sie Aggie nennen und nicht Mrs. Roughweather, und fragte, wie es mir gehe. Doch ich merkte, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich stand bei der Tür, als sie sie öffnete, und da ging draußen ein Paar vorbei. Die Frau lachte so vulgär und war recht spärlich bekleidet, und der Mann, nun, der hatte seine Hand so tief in ihren Ausschnitt gesteckt, dass er ihre …“
    Bessie errötete und musste sich angewidert schütteln. „Das und die Geräusche, die aus dem nächsten Zimmer drangen, sagten mir, dass es sich hier nicht um ein Haus für heimatlose Mädchen handelte. Ich dankte Mrs. … Aggie, doch ich sagte ihr, ich wolle jetzt gehen. Sie meinte, bitte sehr, nur müsse ich ihr das Geld geben, das ich ihr schulde.“
    „Was für Geld?“
    „Das fragte ich sie auch. Sie meinte, als Bezahlung für mein Essen und die Übernachtung in diesem schönen Zimmer. Sie erklärte, dieses sei kein Wohlfahrtsheim, und entweder ich müsse zahlen oder das Geld abarbeiten. Ich habe doch aber kein Geld“, schloss Bessie bekümmert.
    „Sie erwartet, dass du als Gegenleistung für etwas Porridge und eine einzige Übernachtung eine Prostituierte wirst?“
    Bessie nickte ernst, und Charlie schüttelte fassungslos den Kopf. „Das ist kriminell“, sagte sie und schaute sich nach etwas um, womit sie das Fenster offen halten konnte. „Bringe mir diese Kerze da her!“
    Bessie schien sich entschlossen zu haben, diesem edlen Ritter zu vertrauen. Sie drehte sich um, entdeckte das Gewünschte und versuchte, die Kerze aus dem Halter zu ziehen.
    „Nein, den ganzen Kerzenständer!“
    Bessie gab also den Versuch auf, die Kerze vom Halter zu trennen, und brachte Charlie beides zusammen. Diese hielt das Fenster mit einer Hand hoch, nahm den Kerzenständer in die andere, stellte ihn so dicht an der Wand wie möglich auf den Fenstersims und ließ dann den Fensterrahmen herunter, bis er festsaß. „So, das müsste reichen.“
    Sie blickte sich im Zimmer um. „Hast du irgendwelche Besitztümer, die du mitnehmen willst?“
    Rasch ging Bessie zum Bett, kniete sich nieder und zog eine kleine abgewetzte Reisetasche darunter hervor. Als sie sich wieder aufrichtete und sah, wie Charlie die Hand danach ausstreckte, drückte sie sich die Tasche an die Brust, als befänden sich alle Reichtümer der Welt darin. Das stimmte vermutlich sogar – wenigstens für das Mädchen.
    „Nun komm schon! Wir haben schließlich nicht die ganze Nacht Zeit.“
    Widerstrebend ließ das Mädchen die Tasche los, und dann stockte ihm vor Schreck der Atem, denn nachdem Charlie sie geschüttelt hatte, um festzustellen, ob sich etwas Zerbrechliches darin befand, ließ sie die Tasche aus dem Fenster fallen.
    „Was soll denn das?“ Das Mädchen stürzte herbei und stieß Charlie beinahe aus dem Fenster, als es versuchte, seine Tasche unten zu entdecken.
    „Wir verlassen dieses Haus“, erklärte Charlie einfach und hob ein Bein über den Fenstersims.
    „Durch das Fenster?“ Bessies Entsetzen war mehr als offensichtlich.
    Charlie saß rittlings auf dem Sims und schaute sie gelassen an. „Ich würde Aggie ja gern für deinen Aufenthalt hier entlohnen, doch im Augenblick habe ich leider keinen Penny bei mir. Soll ich dich lieber hier zurücklassen und später wiederkommen, wenn ich das Geld habe?“
    Der Gesichtsausdruck des Mädchens war Antwort genug.
    „Na schön. Also das Fenster. Ich gehe zuerst. Wenn ich unten bin, setzt du dich auf den Sims, wie ich es jetzt tue, rutschst herunter, bis du an den Händen herabhängst, und lässt dich dann fallen. Ich werde dir von unten helfen. Hast du alles verstanden?“
    „Ja, nur …“ Bessie blickte an ihrem Gewand hinunter, und Charlie vermochte fast ihre Gedanken zu lesen: Das Mädchen war nicht glücklich bei der Vorstellung, dass ihm ein Mann unter den Rock schaute, gleichgültig, weshalb.
    Dafür brachte

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