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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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absetzen.“
    „Tatsächlich?“ fragte sie verblüfft. Sie hatte sich die Gegend, in der sie ausgestiegen war, nicht so genau angesehen. Sie war zu beschäftigt damit gewesen, die Betriebsamkeit auf der Straße zu beobachten.
    „Du weißt ganz genau, dass es so war!“
    „Ich bin jedoch nicht hineingegangen“, stellte sie klar.
    „Wahrscheinlich hast du meinen Wagen herankommen sehen, als du ausstiegst.“
    „Ah ja, wahrscheinlich.“ Ein Lächeln breitete sich langsam auf ihrem Gesicht aus. Radcliffes Erklärung für diesen nächtlichen Ausflug war ja wesentlich besser als die Wahrheit! Heute vermochte sie dem Erpresser zwar nicht mehr das Geld zu übergeben, doch der Kerl würde zweifellos ein weiteres Treffen verlangen, denn für den heutigen Fehlschlag konnte er ja wohl kaum sie verantwortlich machen, zumal er sicherlich jedes Wort des Gesprächs mit Radcliffe gehört hatte.
    „Also gut, Sie haben mich ertappt“, räumte sie sofort ein. „Vermutlich habe ich die Spielleidenschaft im Blut. Liegt wohl in der Familie. Na schön, es ist wahrscheinlich zu meinem Besten, dass Sie mich aufhielten … Also los.“ Sie packte ihn beim Arm und steuerte ihn zum Ausgang der Gasse, weil sie froh war, dieser stinkenden Umgebung zu entkommen.
    „Einen Moment.“ Radcliffe drehte sich grimmig zu ihr um und streckte erneut die Hand aus.
    „Was?“ Argwöhnisch blickte sie zwischen der Hand und seinem Gesicht hin und her.
    „Das Geld!“
    „Ach so.“ Sie schnitt ein Gesicht. „Das ist nicht nötig. Jetzt werde ich es ja nicht mehr verspielen.“
    „Das Geld, Charles!“ wiederholte er unerbittlich.
    „Es gehört mir, Radcliffe.“
    „Dir und Beth. Wärst du der einzige Betroffene, würde ich dich das Geld verspielen lassen, doch es gehört sowohl dir als auch Elizabeth. Gib es mir jetzt!“
    Sie presste die Lippen zusammen. „Ich werde es Beth geben.“
    „Nein, das werde ich tun.“ Er streckte die Hand so weit aus, dass er damit fast an Charlies Brust stieß.
    Charlie sah ihn vorwurfsvoll an, ließ jedoch das Münzsäckchen in seine offene Hand fallen. „Da. Können wir jetzt gehen?“
    „Noch nicht“, erklärte er ruhig und hielt sie fest, als sie auf dem Absatz kehrtmachen und aus der Gasse laufen wollte. Er langte in den Beutel, holte ein paar Münzen heraus und übergab sie Charles. Danach steckte er das Säckchen in seine Tasche.
    „Wofür sind die?“ wollte sie wissen.
    „Die magst du verspielen. Da du ja unbedingt dort hineingehen willst, werde ich dich begleiten. Allerdings ist das dein ganzes Spielgeld“, fügte er streng hinzu, als sie ihn erstaunt ansah. „Wenn du das verloren hast, bekommst du nichts mehr. Ich hoffe, das wird dich lehren, wie töricht das Glücksspiel ist, und du verschleuderst deine Erbschaft nicht mehr auf diese Weise.“ Damit wandte er sich dem Ausgang der Gasse zu.
    Charlie blickte ihm verblüfft nach und lief ihm dann hinterher.
    „Sie wollen mich zu einer Spielhalle bringen?“
    „Ja, wenngleich wider besseres Wissen.“
    Charlie seufzte. Sie hatte den Erpresser nicht auszahlen können und musste sich darüber noch immer den Kopf zerbrechen. Noch schlimmer war jedoch, dass Radcliffe das Lösegeld konfisziert hatte und sie jetzt irgendwie neues beschaffen musste. Auf Mr. Silverpots Verschwiegenheit durfte sie sich offensichtlich nicht verlassen. Das bedeutete, sie musste sich einen anderen Juwelier suchen, was ein Risiko darstellte, weil dieser sie ausrauben mochte.
    Abgesehen davon war sie seit dem Eingang des Erpresserbriefs und erst recht heute Abend bei Beginn ihrer Eskapade furchtbar ängstlich gewesen, und ihr stand der Sinn ganz und gar nicht nach einer Spielhalle. Wenn sie allerdings Radcliffe nicht misstrauisch machen wollte, musste sie ihm den Gefallen tun und sich von ihm begleiten lassen.
    Unvermittelt blieb Radcliffe stehen, und Charlie merkte, dass sie sich jetzt vor dem Eingang zur Spielhalle befanden. Ein großer, kahler Muskelprotz versperrte ihnen den Weg. Er hatte die Arme verschränkt und schüttelte ablehnend den Kopf. Vor ihm stand eine ärmlich, wenn auch sauber gekleidete Frau, die einen kleinen Jungen an der einen und ein kleines Mädchen an der anderen Hand hielt.
    „Hier kommen Sie nicht rein!“ erklärte er.
    „Ich …“ Die Frau sprach nicht weiter, als sie sah, dass der Türsteher sie nicht mehr beachtete, sondern jetzt von Radcliffe zu Charles schaute.
    „Guten Abend, die Herren.“ Er öffnete die Tür, schob die Frau und deren

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