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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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zahlte diejenigen aus, die gesetzt hatten, und übergab die Würfel an den Mann zu seiner Linken.
    Sein Verlust bewegte ihn jedoch keineswegs dazu, das Spielen einzustellen. Einen Moment später sah Charlie ihn, wie er seinen Einsatz für den nächsten Spieler aufgab. Angewidert beobachtete sie auch diesen Werfer.
    Wie der erste Mann, konnte es sich offensichtlich auch dieser Spieler leisten, zu verlieren. Er war klein, dicklich, hatte mehr Haar am Kinn als auf dem Kopf, trug eine Weste aus golddurchwirktem Stoff, und Brillanten blitzten an seinen Fingern. Er schüttelte die Würfel mit einer gewissen Eleganz und nahm sich dann die Zeit, der großen Blondine an seiner Linken eine Münze ins Mieder gleiten zu lassen und sie dann zu küssen. Dasselbe tat er anschließend mit der Schwarzhaarigen zu seiner Rechten. Danach nahm er die Würfel wieder auf.
    Er hatte eine ziemlich lange Glückssträhne. Von dem vielen Küssen müssen ihm doch schon die Lippen wehtun, dachte Charlie. Endlich verlor er einmal und beugte sich an der Schwarzhaarigen vorbei, um die Würfel an Charlie weiterzugeben.
    Diese sah ihn an, als hätte er ihr eine lebendige Schlange gereicht, bis Radcliffe sie ungeduldig anstieß.
    „Los, weiter! Du wolltest dieses Spiel doch spielen.“ Seufzend nahm Charlie die Würfel entgegen, warf sofort und zuckte zusammen, als ihr Wurf eine Vier und eine Zwei ergab. „Sechs“, sagte Radcliffe irritiert. Vermutlich hat er gehofft, ich würde gleich verlieren, dachte Charlie. Das hatte sie ebenfalls gehofft. Unterdessen nannten die anderen Spieler ihre Wetteinsätze, und danach warf Charlie erneut – zwei Dreier diesmal: wieder sechs Augen!
    Sie hörte sich die Jubelschreie und das Stöhnen der Spieler ringsum an, die jetzt neue Wetten abschlosse. Außer ihr selbst schwieg Radcliffe als Einziger, doch sein Missfallen war unübersehbar. Charlie hatte ihr Geld mehr als verdoppelt, und deshalb durfte sie nicht gleich aufstehen und gehen.
    „Weiter!“ sagte Radcliffe ungehalten, sobald der letzte Spieler gesetzt hatte. Charlie würfelte aufs Neue.
    „Fünf.“ Das bedeutete, sie durfte noch einmal werfen, und das tat sie auch.
    „Wieder eine Fünf!“ Radcliffes Missmut stieg ganz offensichtlich. Sie wusste, er hatte sie hierher gebracht, um ihr eine Lektion zu erteilen. Gewinnen gehörte wohl nicht zu diesem Unterricht. Sie merkte, wie er neben ihr die Schultern sinken ließ und sich dann wieder aufrichtete, als sie die Würfel aufnahm und erneut warf … und immer wieder. Ihr Stapel Münzen wuchs in einem beunruhigenden Tempo. Der Arm tat ihr schon weh von den ewig gleichen Bewegungen, und ihre Aufmerksamkeit wurde wieder auf die übrigen Spieler gelenkt.
    Die gleichgültige Miene des jungen Kerls schwand allmählich. Seine Augen glitzerten erregt, und die Züge um seinen Mund wurden hart. Der dicke Glückspilz raffte seine Münzen mit beiden Händen zusammen und verteilte einen guten Teil davon in den Dekolletes seiner Gefährtinnen.
    Und der Große, Dünne und Verzweifelte begann zu schwitzen, als seine Münzen immer weniger wurden. Er hatte ursprünglich auf Charlie gesetzt, was seinen Münzstapel vergrößerte, doch die letzten Male nicht mehr. Anscheinend wollte er mit der Wahrscheinlichkeit gehen. Leider schien Charlie jedoch immun gegen Wahrscheinlichkeiten zu sein.
    „Charles!“
    Sie blickte zu Radcliffe, der ihr die Würfel hinhielt. Während sie über die anderen Spieler nachgedacht hatte, schlossen diese ihre Wetten ab und warteten nun ungeduldig auf ihren neuen Wurf.
    Radcliffe warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu, als die Würfel durch die Luft flogen und dann auf dem Tisch liegen blieben … und wieder hob Charlie Gewinnerwürfel auf!
    „Einen Moment mal.“ Radcliffe hielt ihren Arm fest, damit sie nicht gleich wieder werfen konnte. „Was machst du denn?“ Er deutete auf ihren Einsatz. „Du solltest einen Teil davon zurückbehalten! Immerhin hast du bereits ein erkleckliches Sümmchen eingestrichen.“
    Charlie zuckte die Schultern. „Spielen Sie nur auf Ihre Weise. Ich spiele auf meine.“
    Radcliffe verbiss sich jeden weiteren Kommentar, beobachtete das Spiel und schüttelte bestürzt den Kopf, während Charlies Gewinn größer und größer wurde.
    „Verblüffend“, meinte er und stieß sie an. „Du hast schon wieder gewonnen! Soll ich vielleicht die Hälfte des Geldes nehmen und …“
    „Lassen Sie es hier“, sagte Charlie geistesabwesend und sah, wie der Große, Dünne und

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