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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sie nur eine schwarze Wand. Gerade meinte sie, eine finstere Gestalt in der Dunkelheit entdeckt zu haben, da hörte sie die unheimliche Stimme aufs Neue. „Nun los schon! Wir haben schließlich nicht die ganze Nacht Zeit.“
    Charlie schluckte und ging ein paar Schritte auf die Gestalt zu. „Sind Sie das?“ fragte sie misstrauisch.
    „Wer denn sonst, Charlotte?“ zischte der Fremde ungehalten. „Und jetzt her mit dem verdammten Geld!“
    Als Charlie ihren richtigen Namen hörte, verzog sie das Gesicht. „Woher weiß ich, dass Sie nicht noch mehr verlangen? Oder dass Sie uns nicht doch verraten?“
    „Gar nicht. Dieses Risiko müssen Sie schon eingehen.“
    Charlie sah den Fremden argwöhnisch an. Er redete mit dem Akzent eines gebildeten Menschen, offenbar gehörte er dem Adel an. Ein Gentleman also, dachte sie. Wenngleich Erpressung und eine Lady zu einem Treffen an einem solchen Ort zu zwingen ja wohl kaum dem Verhalten eines Gentleman entsprachen. Wahrscheinlich war er einer der Genossen ihres Onkels. Das wäre äußerst fatal. Das Letzte, was Beth und sie brauchten, war, dass er Onkel Henry über ihren Aufenthaltsort informierte.
    Charlie überlegte, wie sie ihm das Versprechen abnehmen konnte, dieses nicht zu tun, als der Erpresser sich unvermittelt in die Dunkelheit zurückzog.
    „Ich sagte Ihnen, Sie sollten allein kommen“, flüsterte er.
    „Ich bin doch allein“, beteuerte Charlie überrascht.
    „Charles? Bist du das?“
    Ihr stockte der Atem. Sie fuhr herum und erkannte Radcliffe im schwachen Gegenlicht am Eingang zur Gasse. „Was tun Sie denn hier?“ rief sie erschrocken.
    „Die bessere Frage wäre: Was tust du hier?“ Langsam kam er auf sie zu. „Angeblich liegst du daheim im Bett.“
    „Schicken Sie ihn weg!“ verlangte der Erpresser hinter ihr.
    „Du lieber Himmel, in dieser Gasse stinkt es.“ Radcliffe zog ein Schnupftuch aus der Tasche, hielt es sich vor die Nase und schritt weiter.
    „Gehen Sie!“ knurrte die Stimme aus der Finsternis, und Charlie wurde vorwärts gestoßen.
    Radcliffe fasste sie beim Kragen, drehte sich mit ihr um und zog sie aus der Gasse hinaus. „Das ist zu missbilligen -sich in finsteren Gassen herumzutreiben! Bist du mir gefolgt, um mir nachzuspionieren, und hast du dich dann hier verborgen, um mich abzuhängen?“
    „Selbstverständlich nicht!“ Charlie befreite sich und richtete ihren Kragen, ehe sie sich zu Radcliffe umdrehte und ihn erbost ansah. „Und weshalb sind Sie mir gefolgt?“
    „Weil ich dich vor Schwierigkeiten bewahren wollte.“
    „Ich stecke nicht in Schwierigkeiten.“
    Darauf antwortete Radcliffe nur mit einem verächtlichen Schnaufen.
    „Mylord.“ Charlie biss die Zähne zusammen. „Ich bin eine erwachs … ein erwachsener Mann. Ich benötige keinen Aufpasser!“
    „Ganz deiner Meinung, und wenn ich nicht an deine Schwester gedacht hätte, würde ich es auch dir überlassen haben, dich zu ruinieren.“
    „Was hat meine Schwester damit zu tun?“
    „Dachtest du allen Ernstes, ich würde dir gestatten, ihr Geld zu verspielen?“ Als der Junge stehen blieb und ihn fragend anschaute, blieb Radcliffe ebenfalls stehen. „Heute Nachmittag war ich bei Mr. Silverpot und erfuhr von deinem Schmuckverkauf. Da ich nicht sicher war, ob Elizabeth wusste, was du vorhattest, wollte ich dich zunächst allein zur Rede stellen, doch dazu kam es nicht mehr. Du erklärtest ja, du seist zu müde und wollest nicht mehr ausgehen, sondern den Rest des Abends schlafen. Ich entschied also, dass unser Gespräch auch noch bis morgen warten konnte.“
    „Und was hat Ihre Entscheidung geändert?“ fragte Charlie.
    „Elizabeth.“
    „Beth hat Ihnen erzählt …?“
    „Nein, nein. Doch auf dem Weg zum Ball war sie so geistesabwesend und nervös, dass ich merkte, es stimmte etwas nicht. Ich eilte rasch heim und sah gerade noch, wie du die Droschke anhieltest. Also ließ ich dich von meinem Kutscher verfolgen. Sobald ich dich aus der Droschke steigen sah, dämmerte mir, was du vorhattest, und das lasse ich nicht zu.“
    „Was genau lassen Sie nicht zu?“
    „Dass du dein und Elizabeths Geld verspielst“, antwortete er ungehalten. „Gib es mir jetzt!“
    „Geld verspielen?“ fragte Charlie verstört und übersah die Hand, die Radcliffe nach den Münzen ausstreckte. „Wie sind Sie denn auf diese Schlussfolgerung gekommen?“
    Radcliffe seufzte entnervt auf. „Charles, du ließest dich von dem Droschkenkutscher unmittelbar vor einer Spielhalle

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