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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Verzweifelte wieder einmal gegen sie setzte. Er besaß fast keine Münzen mehr. Weshalb hörte er dann nicht einfach mit dem Spielen auf?
    „Was?“ fragte Radcliffe.
    Sie drehte sich zu ihm um. „Ich sagte, lassen Sie es hier.“
    „Du wirst noch alles verlieren!“
    „Es waren ja nur ein paar Münzen.“
    „Ja, am Anfang. Doch jetzt ist es fast so viel Geld, wie du ursprünglich mitgebracht hattest.“
    „Gewiss, doch nur ein paar Münzen davon gehören mir wirklich.“
    Radcliffe stöhnte. Sie wusste ganz genau, dass er gewollt hatte, sie würde verlieren und etwas daraus lernen. Dennoch wäre es ihm jetzt nicht recht, wenn sie einen so großen Betrag verlieren würde.
    Das Spiel ging weiter. Charlie merkte, wie sich Radcliffe anspannte, als sie zum ungezählten Mal gewann. Inzwischen hatte sie bereits ein kleines Vermögen eingenommen und weckte schon die Aufmerksamkeit der Spieler an den anderen Tischen.
    „Das Geld wieder einsetzen?“ fragte Radcliffe und schaute auf, als sie nicht antwortete. Sie hatte gar nicht zugehört. „Charles?“
    Als Antwort warf sie die Würfel aufs Neue und schaute dabei den Großen, Dünnen und Verzweifelten an. In sich zusammengesunken saß er da, und das sagte ihr, dass sie wieder gewonnen hatte. Und er hatte wieder verloren. Jetzt hört er doch sicherlich auf, dachte sie und versuchte ihn mit ihrem Geist dazu zu zwingen. Offenbar jedoch war er schon jenseits aller Vernunft. Er legte eine seiner letzten beiden Münzen auf den Tisch und wartete mit geballten Fäusten, blassem Gesicht und schweißtriefender Stirn, während die anderen Spieler ihre Einsätze machten.
    „Charles!“
    „Ja?“ Charlie drehte sich um.
    „Lass endlich die verdammten Würfel rollen!“
    Verblüfft blickte sie Radcliffe an. Etwas hatte sich verändert. Er wirkte nicht mehr starr und missbilligend. In seinen Augen glitzerte die Erregung. Mit finsterer Miene warf Charlie die Würfel und sah, wie er sich über den Tisch beugte, sich an der Tischkante festhielt und die Würfel beim Rollen beobachtete.
    „Elf!“ jubelte er, als sie zum Stillstand gekommen waren. „Du hast schon wieder gewonnen!“
    Als Charlie einen Hauch Whiskydunst wahrnahm, blickte sie Radcliffe argwöhnisch an. „Wie viel haben Sie getrunken?“
    Er machte erst ein ratloses Gesicht und sah dann mit Erstaunen die vier leeren Gläser vor sich stehen. „Die habe ich doch nicht alle leer getrunken“, meinte er. „Da war diese rothaarige Kellnerin und dann …“ Er blickte auf den Tisch zurück und auf den Haufen Münzen, den Charlie gewonnen hatte. Die Frage, wie viel er getrunken habe, war offenbar vergessen. „Beeile dich, und wirf noch einmal!“
    Charlie schüttelte den Kopf und schaute zu dem Großen, Dünnen und Verzweifelten hinüber, der jetzt sein letztes Geldstück befingerte. Nein! rief sie ihm in Gedanken zu, nicht schon wieder! Keinen neuen Einsatz mehr. Es reicht! „Verdammt!“ flüsterte sie angewidert, als er seinen letzten Penny vorwärts schob.
    „Verflixt, Charles! Wirfst du nun endlich?“
    „Nein.“ Unvermittelt schaufelte sie ihre Geldstücke in ihren Hut, weil sie keinen besseren Aufbewahrungsort wusste. Lieber Himmel, sie hatte ja ein kleines Vermögen gewonnen!
    „Was?“ fragte Radcliffe entsetzt. „Du kannst doch jetzt nicht aufhören!“
    „Natürlich kann ich das.“
    „Du hast doch eine Glückssträhne! An diesem Spieltisch hast du mehr Geld eingenommen, als du mit dem Verkauf des Schmucks erzieltest. Du darfst jetzt auf gar keinen Fall aufhören!“ rief er.
    „Haben Sie noch nicht genug?“ fuhr sie ihn an. „Also wirklich, Radcliffe, Ihr Benehmen schockiert mich. Man könnte ja meinen, dass ausgerechnet Sie es nicht besser wüssten, als Geld beim Glücksspiel zu vergeuden. Sehen Sie sich doch diese Menschen hier an. Das ist eine Sucht! Kommen Sie, lassen Sie uns heimgehen.“
    Als er sie nur leer anblickte, nahm sie ihn beim Arm und führte ihn zum Ausgang. „Ich möchte Ihnen empfehlen, ein solches Etablissement nie wieder zu betreten“, sagte sie. „Offensichtlich lassen Sie sich von dem Spiel zu sehr mitreißen. Ich möchte nicht, dass Sie sich damit am Ende ruinieren.“
    Radcliffe ließ sich von ihr fortzerren. Hinter sich hörte Charlie das Stöhnen der Gewinner, die auf sie gesetzt hatten und nun weiterhin gewinnen wollten. Radcliffe besaß so viel Anstand, ein zerknirschtes Gesicht zu machen, während er und Charlie die Spielhalle verließen.
    „Ach Mylord!“ hörte

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