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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Gerichte schmeckten tatsächlich nach nichts. Radcliffe wird zweifellos einen besseren Koch finden.“
    Als sie die Eingangstür ins Schloss fallen hörte, trat Charlie ans Fenster und sah gerade noch jemanden in die Kutsche steigen. Bessie war unterdessen hinausgegangen und hatte die Welpen mitgenommen.
    „War das eben Radcliffe, der weggefahren ist?“ wollte Beth wissen.
    „Ja“, antwortete Charlie nachdenklich und ging zur Tür.
    „Was hast du vor?“
    Charlie blieb stehen und vergewisserte sich, ob auch kein Lauscher in der Nähe war. „Jetzt scheint der richtige Zeitpunkt für das Unternehmen zu sein, über das wir gesprochen haben.“
    „Mr. Silverpot?“ flüsterte Beth und umfasste ängstlich Charlies Hand. „Möchtest du, dass ich mitkomme?“
    Charlie zögerte, schüttelte dann jedoch den Kopf. „Du siehst noch sehr erschöpft aus. Am besten gehst du wieder ins Bett und schläfst noch ein bisschen. Ich bleibe nicht lange fort.“

11. KAPITEL
     
    Von ihrem Fenster aus beobachtete Charlie, wie Radcliffe Beth in die Kutsche half. Sie wartete noch, bis er ebenfalls eingestiegen war, ließ dann den Fenstervorhang wieder zurückfallen und nahm den Geldbeutel auf, den Mr. Silverpot ihr am Nachmittag für ein paar Schmuckstücke ihrer Mutter gegeben hatte. Diese Transaktion war reibungslos vonstattengegangen. Sie hatte sich eine Droschke gemietet, die sie zu dem Juweliergeschäft brachte, war dort herzlich als „Charles“ begrüßt worden und hatte für die Schmuckstücke sogar mehr Geld als erwartet erhalten.
    Sie hatte dem Mann gedankt, war sofort zum Stadthaus zurückgefahren und hatte dort Beth mit Tomas Mowbray im Salon vorgefunden. Radcliffe war gleich nach ihr eingetroffen und hatte sie alle zum Lunch eingeladen.
    Nach dem Essen waren sie noch durch den Park spaziert, und dann hatte Charlie über Müdigkeit geklagt. Nach der Rückkehr ins Stadthaus hatte sie erklärt, sie sei entschieden zu erschöpft, um am Abend noch auf einen Ball zu gehen.
    Nachdem Radcliffe das akzeptiert hatte, versicherte er Beth, er würde sie begleiten, und dann war Charlie in ihrem Zimmer auf und ab gegangen, bis Beth hereinkam.
    Charlie half ihrer Schwester, sich für den Ball fertig zu machen, und überzeugte sie davon, dass alles gut werden und sie selbst bei diesem Unternehmen keinen Schaden nehmen würde. Sie wollte den Erpresser überreden, sie beide in Frieden zu lassen, zumindest bis sie Ehegatten gefunden hatten. Sie versprach, sehr vorsichtig zu sein.
    Dasselbe versprach sie sich jetzt auch selbst, während sie zur Vordertür hinaus Radcliffes Haus verließ und sich eine Droschke herbei winkte.
    Ein paar Straßen weiter stieg sie aus, entlohnte den Kutscher und blickte sich ein wenig ängstlich um. Sie befand sich hier nicht gerade in einer guten Gegend. Die Straße war nur spärlich beleuchtet, und die Leute hier wirkten zwielichtig.
    Charlie steckte die Hand in ihre Tasche, hielt das Münzsäckchen fest umklammert und ging in gebückter Haltung die Straße entlang. Man hatte sie angewiesen, zu der Gasse neben der Konditorei von Madame Claude zu kommen. Charlie hatte sich einen Häuserblock vor diesem Geschäft absetzen lassen, um ein wenig die Gegend zu erkunden. Sie war nicht besonders darauf erpicht, allein in eine dunkle Gasse zu treten, und hatte gehofft, der Fußweg hierher würde ihr Mut machen.
    Das tat er allerdings nicht. Im Gegenteil: Der Anblick der bedrohlichen, schäbig gekleideten Leute, an denen sie vorüberkam, sowie der Zustand der hier befindlichen Läden beunruhigten sie sehr.
    An Madame Claudes Konditorei vorbei erreichte sie den Eingang der Gasse, in der es besonders finster war. Als Erstes stieg ihr ein fürchterlicher Gestank in die Nase.
    Charlie biss sich auf die Lippe, spähte angstvoll in die Dunkelheit, holte tief Luft, straffte die Schultern und stürmte los. Der Gestank überwältigte sie fast. Es roch, als hätte sich irgendetwas in einem düsteren Winkel der Gasse verkrochen und wäre hier elendig verendet.
    Angeekelt hielt sie sich die Nase zu und setzte ihren Weg fort. Immer wieder spähte sie in die Dunkelheit, um sicherzustellen, dass sie nicht etwa an jemandem vorbeikäme, der sie dann möglicherweise von hinten ansprang. Allerdings hätte sie sich das Spähen ersparen können. Die tintenschwarze Finsternis war ohnehin nicht zu durchdringen.
    „Jetzt aber ein bisschen schneller, verdammt noch mal!“
    Charlie erstarrte, als sie das heisere Flüstern hörte. Vor sich sah

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