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Sanft berührt – und schon verführt?

Sanft berührt – und schon verführt?

Titel: Sanft berührt – und schon verführt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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sie.
    „Sie sind hier immer willkommen. Bitte, vergessen Sie das nicht.“
    „Danke.“ Was auch immer zwischen ihr und Kieran geschehen oder nicht geschehen würde, Wolff Mountain war irgendwie auch Cammies Zuhause, so wie es das Zuhause ihres Vaters war. Und ihres Großvaters Victor Wolff. „Ich werde das Kind immer mal wieder herbringen.“
    Überrascht sah sie, wie dem alten Mann eine Träne über die blasse Wange lief. „Tun Sie das, Olivia Delgado, tun Sie das.“
    Sie floh geradezu aus dem Raum. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Cammie in der Küche gut aufgehoben war, ging sie schnell in ihr Zimmer und erledigte die wichtigsten Telefongespräche. Erst die Versicherung, dann die Nachbarin wegen der Katze. Endlich konnte sie auch ihre Eltern anrufen, die normalerweise sehr spät aufstanden.
    Ihre Mutter antwortete mit verschlafener Stimme. „Hallo, mein Kind. Ist dir klar, dass Frauen meines Alters unbedingt ihren Schönheitsschlaf brauchen?“
    „Du siehst immer toll aus, Mom, mit oder ohne Schönheitsschlaf.“ Das Kompliment musste sein, das wusste Olivia aus langjähriger Erfahrung. „Alles in Ordnung mit Daddy und dir?“
    „Ich bin’s“, übernahm Javier Delgado das Gespräch. „Deine Mutter ist in die Küche gegangen, um Kaffee zu machen. Ja, es geht uns gut. Und ihr bleibt erst mal, wo ihr seid?“
    „Ja.“ Aber nicht mehr lange. Es gab noch eine andere Möglichkeit, und die wollte sie gleich telefonisch erkunden. Denn je länger sie mit Kieran zusammenblieb, desto schwerer würde ihr die Trennung fallen.
    „Warum hast du uns nicht gesagt, dass du gestern kurz hier warst?“, fragte Javier leicht pikiert, und Olivia hatte gleich ein schlechtes Gewissen.
    „Du hast gesagt, dass Mom ein Beruhigungsmittel genommen habe. Außerdem wollte ich euch den Anblick des Hauses ersparen. Und Mom kann mit schwierigen Situationen sowieso schlecht umgehen.“
    „Da hast du recht. Aber wir werden den Kerl kriegen, verlass dich drauf.“
    Das klang wie aus einer Filmszene, und Olivia musste lächeln. „Klar, Daddy. Ich wollte mich auch nur bei euch melden, um zu fragen, wie es euch geht. Der Mann ist besessen von Mom. Wer weiß, was er als Nächstes vorhat. Seid vorsichtig.“
    „Sind wir. Außerdem werden wir rund um die Uhr überwacht.“
    „Gut. Ich ruf bald wieder an. Aber meldet euch, wenn es was Neues gibt.“
    Zum Mittagessen waren die drei Wolff-Brüder immer noch nicht zurück. Cammie schmollte, denn sie hatte sich an Kierans Anwesenheit gewöhnt. Olivia erging es ähnlich, aber sie konnte sich besser zusammenreißen als eine Fünfjährige. In den nächsten Stunden war Cammie launisch und durch nichts abzulenken. Sie wollte sich auch nicht zu ihrem Nachmittagsschlaf hinlegen, und Olivia fragte sich, ob das vielleicht doch auf die schlechten Nachrichten von gestern zurückzuführen war.
    Draußen konnte man nicht spielen, es war viel zu heiß und drückend, denn ein Gewitter zog sich zusammen. Erst nach vier Uhr schlief Cammie doch ein, und Olivia sank erschöpft auf einen Sessel. Sie würde die Tochter nicht aufwecken, auch nicht zum Abendessen, denn Cammie brauchte ihren Schlaf. Sie konnte später in der Küche immer noch etwas bekommen. Um halb sieben zog Olivia sich zum Essen um. Sie entschied sich für ein leichtes lachsfarbenes Sommerkleid, für das sie keinen BH brauchte. Sie lächelte vor sich hin, als sie sich vorstellte, wie überrascht und entzückt Kieran sein würde, später, wenn sie allein waren. Ob er gestern Nacht sehr enttäuscht gewesen war, als sie ihn erst verführen wollte und dann während seiner Massage einfach eingeschlafen war?
    Egal, sie hatten noch eine Nacht. Dann würde sie mit Cammie zurück nach Kalifornien fliegen, denn sie hielt es nicht länger aus, hier mit dem geliebten Mann zusammen zu sein und doch zu wissen, dass sie keine gemeinsame Zukunft hatten. Kieran war so, wie er war. Er würde sich nicht ändern.
    Entschlossen bürstete sie sich das Haar und fasste es in einem losen Nackenknoten zusammen. Dazu passten die zierlichen Ohrringe gut. Falls sie in einen weiteren verbalen Schlagabtausch mit Victor Wolff geriet, wollte sie sich ihres Äußeren sehr sicher sein.
    Cammie schlief immer noch tief, als Olivia ein letztes Mal nach ihr sah. Also nahm sie schnell das Babyfon und steckte es sich in die Rocktasche. So würde sie sofort hören, wenn das Kind aufwachte. Mit schnellen Schritten ging sie den Flur entlang zur Treppe, blieb aber plötzlich

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