Sanft berührt – und schon verführt?
auf. Diesen Kampf zu verlieren, war sehr viel besser als alles, was er geplant hatte. Voll Verlangen legte er ihr die Hände auf den kleinen festen Po und drückte sie an sich. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du sehr hartnäckig bist?“
„Ja, sehr oft.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn aufs Kinn.
„Und die Tür zu Cammies Zimmer?“
„Habe ich abgeschlossen. Wir können die Kleine trotzdem hören, falls sie aufwacht. Aber das wird sie nicht.“
„Ich verschwinde morgen ganz früh.“ Auf keinen Fall sollte Cammie ihn hier vorfinden. Das würde sie nur verwirren.
„Bis dahin haben wir noch viel Zeit. Mindestens sieben Stunden.“ Sie griff nach seiner Gürtelschnalle. „Ich kann mir durchaus vorstellen, wie man diese Zeit nutzen kann.“
Ich auch. Schnell griff er nach ihren Handgelenken und hielt ihre Arme hoch. Gleichzeitig legte er ihr ein Bein um die Oberschenkel, sodass Olivia sich nicht bewegen konnte.
Wütend sah sie ihn an, ihre Brüste hoben und senkten sich in schweren Atemzügen. „Aber ich will dich!“
Wie hypnotisiert starrte er ihr auf die Brüste, doch dann hatte er sich gefangen. „Noch nicht.“
„Wann denn?“
„Wenn ich mit dir fertig bin.“
Sie riss die Augen auf. „Das hört sich bedrohlich an.“
„Keine Sorge. Du wirst jede Sekunde genießen.“
Leise stöhnend schloss sie die Augen und gab lächelnd allen Widerstand auf.
Das Lächeln brachte ihn beinahe um den Verstand. Diese Nacht sollte allein Olivia gehören … Er zog sie auf das Bett, drehte sie auf den Bauch und setzte sich neben sie, während er nach einer kleinen Flasche griff, die auf dem Nachttisch stand. Großzügig goss er sich das duftende Öl in die hohle Hand und fing an, Olivias Rücken zu massieren. Unwillkürlich musste er daran denken, dass diese schmalen Schultern in den letzten sechs Jahren so viel hatten tragen müssen, eine Last, die er mit ihr hätte teilen sollen. Wie konnte er das nur gutmachen?
Erst sanft, dann kräftiger strich er ihr über den Rücken. In seinen wilden Jahren hatte er mal drei Tage mit einer Indonesierin verbracht. Sie war nicht nur sehr sexy gewesen, sondern auch eine ausgezeichnete Masseuse, die ihm allerlei Tricks beigebracht hatte. Genau diese wandte er jetzt an, um Olivia zu verwöhnen und sie von all dem Stress des Tages zu befreien. Offenbar wirkte es, denn sie stöhnte leise und genüsslich.
Sie auf diese Art zu verwöhnen, war wie eine Buße. Bei dem Gedanken, Olivia und Cammie hätten in dem Haus sein können, das in Flammen aufgegangen war, zitterten ihm die Hände, und er konnte nur hoffen, dass sie es nicht bemerkte. Beide hätten sterben können, und er hätte erst Monate später, wenn überhaupt, davon erfahren, weil er wahrscheinlich irgendwo am anderen Ende der Welt unterwegs gewesen wäre. Seltsam, er hatte jahrelang ohne Olivia gelebt, und dennoch war die Vorstellung unerträglich, dass sie hätte tot sein können.
Ein letztes Mal strich er ihr mit der Hand über das Rückgrat, gab ihr einen kleinen Klaps auf den Po. Fertig. „Olivia?“ Wenn auch ihre Muskeln jetzt warm und locker waren, seine waren zum Zerreißen gespannt. „Olivia?“
Sie war eingeschlafen! Frustriert blickte er auf ihr entspanntes Gesicht. Andererseits war er auch stolz auf den Erfolg seiner Massage. Vorsichtig glitt er unter die Bettdecke. Selbst im Schlaf schmiegte Olivia sich noch an ihn, direkt da, wo er heiß und hart war … Himmel, wie sollte er bloß diese Nacht überstehen? Er schloss die Augen und zwang sich, ruhig zu atmen. Ein, aus … ein, aus … Diese Einschlaftechnik hatte bisher immer funktioniert. Er legte einen Arm über Olivias Taille und gähnte.
Allmählich wurde er ruhiger, ja, er spürte sogar, wie ein Gefühl der Zufriedenheit ihn einhüllte wie ein weiches Tuch. Das war umso erstaunlicher, weil er so etwas in diesem Haus noch nie empfunden hatte. Selbst während der kurzen Besuche hatte er ständig daran gedacht, wann er wieder abreisen könnte. Denn mit dem Haus verbanden sich nur negative Gedanken.
Seltsam, dass es den Brüdern offenbar anders erging. Gareth und Jacob fühlten sich hier zu Hause. Litten sie nicht unter der Erinnerung an die freudlose Kindheit? Annalise und er waren die beiden Jüngsten der Familie. Hatten sie stärker unter dem Verlust der Mütter gelitten? Immerhin hatte sich auch Annalise hier in der Gegend kein Haus gebaut, bisher wenigstens noch nicht. Aber anders als er war sie fröhlich und
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