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Sanft wie der Abendwind

Sanft wie der Abendwind

Titel: Sanft wie der Abendwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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Pfosten. Blumendrucke in vergoldeten Rahmen gaben der Einrichtung den letzten Schliff.
    Eine Doppeltür führte in ein großes, luxuriös ausgestattetes Bad.
    Hier könnte man eine Party geben, ohne ins Gedränge zu kommen, dachte Lily. Sehnsüchtig betrachtete sie die tiefe Marmorwanne, beschloss jedoch, erst zu schlafen und dann zu baden. Sie wollte ausgeruht sein, wenn Sebastian zum Abendessen kam und das Match von Neuem begann!
    Als Sebastian abends zum Haupthaus kam, fand er seine Mutter und seine Schwester auf der Terrasse, Hugo und Lily waren jedoch nirgends zu sehen.
    „Dad und Lily sind in der Bibliothek“, informierte Natalie ihn. „Wahrscheinlich reden sie über die Vergangenheit.“
    „Wie gefällt dir Lily?“
    „Ich mag sie! Sie ist so hübsch und freundlich, und ich könnte mir keine bessere Schwester wünschen.“
    Er zog die Brauen hoch und blickte zu seiner Mutter.
    „Sieh mich nicht so an, Sebastian! Ich bin mit Natalie einer Meinung. Ich weiß, du hast Zweifel an ihren guten Absichten, aber Lily wirkt völlig aufrichtig. Obwohl …“
    „Obwohl was?“
    „Sie hat beim Mittagessen angedeutet, dass sie zurzeit arbeitslos ist. Das muss aber nichts bedeuten.“
    „Ach nein?“
    „Also wirklich, Sebastian, du suchst immer nur das Schlechteste in den Menschen“, tadelte Natalie ihn.
    „Und du das Beste – sogar wenn jedem anderen klar ist, dass es unauffindbar ist.“
    „Oh Mann!“ Sie sah unnachgiebig aus, wie er es von ihr gut kannte. „Warum kannst du Lily nicht einfach akzeptieren?“
    „Ich mache mir Sorgen, was sie dir antun könnte, Natalie.“
    Angewidert hob sie die Hände. „Zum Beispiel? Meinen Schmuck stehlen? Mein Essen vergiften? Wir sind hier nicht in einem Märchen, ich bin nicht Aschenputtel, das einer bösen Stiefschwester auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist. Dein Problem liegt darin, dass du dich zu viel mit Kriminellen befasst. Du solltest mal richtig zu leben anfangen.“
    „Ich bin doch auf Scheidungen spezialisiert.“ Sebastian lächelte sie an. Natalie hatte schon immer hitzig Partei für die Benachteiligten und Außenseiter ergriffen. „Mit Gaunern habe ich nicht oft zu tun. Auf meine Menschenkenntnis kann ich mich trotzdem verlassen.“
    Sie prustete verächtlich. „Wieso gibst du dich dann mit Penny Stanford ab?“
    „Penny ist harmlos.“
    „Das beweist nur, wie wenig du weißt. Du hängst an ihrem Haken und merkst es nicht einmal!“
    Ja, Penny versuchte durchaus, ihn an Land zu ziehen, aber sie war nicht erfolgreich. Sie brachte ihn nicht um die innere Ruhe, Lily Talbot hingegen …
    In dem Moment erschien Lily, Arm in Arm mit Hugo, auf der Terrasse. Er, Sebastian, war zwar kein Modeexperte, erkannte Qualität jedoch auf den ersten Blick. Lilys flammend rotes Chiffonkleid stammte bestimmt nicht vom Wühltisch eines Kaufhauses, und Kette und Ohrringe aus Perlen und Granat hatten bestimmt eine hübsche Summe gekostet. Lily sah jedenfalls großartig aus.
    Sie lachte über etwas, das Hugo gesagt hatte, und man sah ihm deutlich an, dass er von ihr hingerissen war. Als sie ihn, Sebastian erblickte, verging ihr das Lachen. „Ach, Sie sind hier! Ich hatte erwartet, Sie würden es sich anders überlegen.“
    „Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens, Miss Talbot“, erwiderte er und fragte sich, wie sie sich das extravagante Kleid von ihren Einnahmen als Floristin leisten konnte. Entweder hatte sie von ihren Eltern ein Vermögen geerbt, oder sie hatte andere Geldquellen, und das weckte seine Neugier.
    „Du nennst sie Miss Talbot?“ Natalie lachte schallend. „So ein pompöser Unsinn! Sebastian, um Himmels willen, sag doch Lily zu ihr wie wir anderen.“
    „Ja, warum duzen wir uns nicht, Sebastian?“, bekräftigte Lily gespielt unschuldig. „Wir gehören ja jetzt zu einer Familie.“
    Am liebsten hätte er ihr den schlanken Hals umgedreht! Oder ihr wenigstens gesagt, dass er sie keineswegs als Familienmitglied betrachtete.
    „Ihr habt noch nichts zu trinken.“ Sebastian wechselte rasch das Thema. „Was möchtest du, Hugo? Das Übliche?“
    „Nein, zur Feier des Tages trinke ich heute Champagner.“ Hugo wandte sich Lily zu. „Und du, meine Liebe?“
    „Zu Champagner sage ich nie Nein.“ Sie strahlte ihn an.
    Sebastian biss die Zähne zusammen, nahm den Champagner aus dem Kühler und füllte zwei Gläser. Als er das eine Lily gab, umfasste er ihren Ellbogen und führte sie außer Hörweite. „Worüber hast du mit Hugo in der

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