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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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wich einen Schritt zurück. Er ahnte Böses – Böses, das aus dem finstersten Winkel von Luzifers Herzen kam und das im Dämmerlicht dieses Waldes lauerte.

    »Charley Perry ist ein Spinner«, knurrte Sheriff Shane Carter und schenkte sich eine Tasse von dem Kaffee ein, der seit Stunden in der Küche seines Büros auf der Heizplatte köchelte. Sobald die Glaskanne leer war, wurde frischer Kaffee aufgebrüht.
    »Ja, aber dieses Mal behauptet er, in der Nähe von Catwalk Point einen menschlichen Schädel gefunden zu haben. Das können wir nicht einfach ignorieren«, wandte BJ Stevens ein. Sie war eine kleine Frau, ein bisschen breit in den Hüften und mit drei Männernamen gesegnet. Billie Jo Stevens. Es schien sie nicht sonderlich zu stören.
    »Schick zwei Männer rauf.«
    »Hab ich schon. Donaldson und Montinello.«
    »Charley hat auch schon ein paar Mal behauptet, er hätte Bigfoot gesehen«, erinnerte Carter sie, während er durch den Pausenraum zu seinem Büro im hinteren Teil des Gerichtsgebäudes von Lewis County ging. »Und dann war da noch die Sache, als er überzeugt war, ein UFO hätte direkt über der Brücke geschwebt. Weißt du noch?«
    »Na schön, er ist eben ein Exzentriker.«
    »Ein Verrückter«, korrigierte Carter. »Er ist völlig durchgeknallt.«
    »Aber harmlos.«
    »Wir wollen hoffen, dass es sich hier auch nur um eine seiner Spinnereien handelt.«
    »Aber du fährst rauf, um dich zu überzeugen«, stellte sie fest, denn sie kannte ihn besser, als es ihm lieb war.
    »Ja.« Carter ging an Computer-Monitoren, klingelnden Telefonen, Büronischen, alten Schreibtischen und einem Aktenschrank vorbei zu seinem Büro, einem verglasten Raum mit Jalousetten, die er herunterlassen konnte, wenn er ungestört sein wollte. Die zwei Fenster boten Ausblick auf den Parkplatz des Gerichtsgebäudes und auf Danby’s Einrichtungshaus auf der anderen Straßenseite. Wenn er den Hals reckte, konnte er auf die Hauptstraße hinunterschauen. Doch diese Mühe machte er sich selten.
    Er stellte die Tasse auf den Tisch und rief seine E-Mails ab, doch die ganze Zeit über wurde er das eigentümliche Gefühl nicht los, dass hinter Charley Perrys Geschichte mehr steckte, als sie ahnten. Sicher, Charley war nicht ganz richtig im Kopf, ein exzentrischer Einzelgänger, der nach seinen eigenen Gesetzen lebte, besonders was das Wildern betraf. Aber im Grunde war er harmlos und in Carters Augen ein ganz anständiger Bursche. Hin und wieder flippte er allerdings aus – vielleicht brauchte er auch einfach mehr Aufmerksamkeit. Die Bigfoot-Geschichte hatte ihm einige Beachtung durch die Presse eingebracht. Zwei Jahre später hatte er behauptet, ein UFO entdeckt zu haben und an Bord gebeamt worden zu sein, weil die Aliens – menschenähnlich, aber mit riesigen Köpfen – Forschungen an ihm betreiben wollten. Nun, falls die armen Aliens angenommen hatten, Charley sei ein Musterexemplar der Spezies Mensch, waren sie wahrscheinlich bitter enttäuscht von der Menschheit. Kein Wunder, dass sie sich nie wieder hatten blicken lassen.
    Das Telefon klingelte, und der Sheriff meldete sich automatisch, während er einen Schluck aus seiner Tasse trank und den Blick vom Monitor löste.
    »Carter.«
    »Montinello, Sheriff.« Durch die schlechte Handy-Verbindung war Deputy Lanny Montinello kaum verständlich. »Ich schätze, Sie sollten mal raufkommen zum Catwalk Point. Sieht aus, als hätte der alte Charley Recht. Wir haben es mit einer Leiche zu tun. Oder wenigstens mit dem größten Teil einer Leiche.«
    »Verdammt«, knurrte Carter. Nachdem er noch ein paar Fragen gestellt hatte, wies er Montinello an, den Fundort abzusperren und Charley auf Eis zu legen. Sobald er das Gespräch beendet hatte, informierte er die Spurensicherung, griff dann nach Jacke, Hut und Waffe und holte BJ ab. Unterwegs hinterließ er noch rasch Nachrichten beim Gerichtsmediziner und im Büro des Bezirksstaatsanwalts.
    »Na, was hab ich gesagt?«, bemerkte BJ, während er seinen Chevrolet Blazer über die kurvenreiche Holzfällerstraße hinauf zum Catwalk Point steuerte, einem Berg, der sich neunhundert Meter über dem Flussbett des Columbia River erhob. Sie waren unterwegs aufgehalten worden; man hatte sie zu einem Unfall mit Verletzten auf einer Landstraße südlich der Stadt gerufen, was sie zwei Stunden gekostet hatte.
    Als sie schließlich am Ende des schlammigen Kieswegs ankamen, war das Gebiet bereits mit gelbem Flatterband abgesperrt. Nicht dass hier oben so

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