Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon
müssen wir einen Weg finden, das Labor zu zerstören, ohne unser Zuhause zu gefährden.«
»Genau.«
»Ich rede mit den Ältesten. Einerlei, was wir beschließen, wir sollten bis zum nächsten Neumond damit warten.«
»Im Schutz der Dunkelheit handeln klingt nach Mission Impossible «, sagte Connor.
»Das wird es auch«, bestätigte Lucas. »Wir brauchen sorgfältige Planung, denn wir wollen nicht nur das Gebäude zerstören, sondern auch sicherstellen, dass Bio-Chrome uns zukünftig in Ruhe lässt.«
»Meinst du, sie wissen, dass alle Sherpas Gestaltwandler sind?«, fragte Rafe. »Glaubst du, jeder von uns ist in Gefahr?«
Ich sah ihn an, und er hielt meinem Blick stand. Seine Augen schienen zu sagen: Triff deine Wahl . In Wahrheit hatte ich sie längst getroffen.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das herausgefunden haben«, sagte Lucas. »Ich glaube nicht, dass sie wissen, wie weit verbreitet wir sind. Außerdem haben sie noch immer keinen Beweis. Sie haben noch keinen von uns die Gestalt wechseln sehen. Wenn sie unsere Kleider finden, na und? Sie möchten gern glauben, dass das, was mein Bruder über Gestaltwandler erzählt haben mag, der Wahrheit entspricht. Aber sie sind Wissenschaftler. Sie richten sich nach Fakten.«
»Wie willst du sie davon abhalten, uns erneut zu verfolgen?«, fragte Kayla.
Lucas schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Aber wir finden schon einen Weg. Wir haben Zeit.«
Er beendete das Treffen und verließ mit Kayla den Raum, um mit den Ältesten zu reden. Auch Brittany zog sich zurück, genau wie Rafe, der offensichtlich zögerte.
»Glaubst du wirklich, wir können sie dazu bringen, uns in Ruhe zu lassen?«, fragte ich Connor.
»Wahrscheinlich nicht, aber wir können es versuchen.« Er kam um den Tisch und nahm meine Hand. »Alles in Ordnung mit dir?«
Körperlich oder seelisch? , dachte ich.
»Ich bin nur ein bisschen müde.« Ich entschied mich für die körperliche Seite, mit der man viel leichter umgehen konnte.
»Hast du Lust auf einen kleinen Spaziergang?«
Hatte ich nicht. Meine Energie schwand rasch dahin, aber ich nickte. Ich musste Connor ein paar Dinge erklären. Er war mein bester Freund, neben Kayla. Er war mein ältester Freund.
Wir verließen das Gebäude und steuerten bewaldetes Terrain an. Obwohl Wolford von einem schmiedeeisernen Zaun gesichert wurde, war das Gelände groß genug, dass wir uns in den Wald zurückziehen konnten und trotzdem geschützt waren - wenn man von Gewehrkugeln absah, die durch den Zaun fliegen konnten. Ich hatte mich immer für unbesiegbar gehalten, aber nun wusste ich, dass der Tod schnell und unerwartet kommen konnte.
»Ich habe ein Geburtstagsgeschenk für dich«, sagte Connor leise.
Mein Geburtstag war gekommen, während ich mich von meinen Verletzungen erholte. Ich konnte mich gar nicht daran erinnern. »Du musst mir nichts schenken«, erwiderte ich.
»Ich weiß, dass ich es nicht muss , aber ich möchte es gern.«
Er blieb stehen, griff in seine Jeanstasche und zog ein kleines Samtkästchen hervor. Mein Herz begann zu rasen.
»Oh, Connor.«
»Mach’s auf.«
Mit zitternden Fingern öffnete ich das Kästchen. Es enthielt ein feines Goldkettchen mit einem Perlenanhänger. »Es ist wunderschön.«
»Es soll ein Symbol für den Vollmond sein«, sagte er.
Ich sah zu ihm auf. »Es ist perfekt. Danke.«
»Ich wusste, du würdest es mögen.«
Er wusste so viel über mich. Ich konnte nicht fassen, wie überwältigt ich von seinem Geschenk war.Vielleicht schien mir alles so viel wichtiger, weil ich fast gestorben war. Als er meine Hand ergriff, umschloss ich sie mit meinen Fingern.
Schweigend gingen wir ein paar Schritte. Früher konnten wir stundenlang zusammen sein, ohne miteinander zu reden. Jetzt drückten viele unausgesprochene Gedanken auf unsere Stimmung.
Ich schob sie beiseite und konzentrierte mich auf die heilende Wirkung des Waldes. Schon konnte ich spüren, dass meine Kräfte zurückkehrten, worüber ich sehr froh war, denn bei Vollmond stand mir eine Tortur bevor, für die ich möglichst viel Energie benötigte. Aber davor brauchte ich die Antwort auf eine Frage.
»Hast du dich je gefragt, ob du mich zu früh zu deiner Gefährtin erklärt hast?«, fragte ich.
Connor neigte den Kopf zur Seite, als könnte er meine seltsame Stimmung besser deuten, wenn er mich aus einem anderen Blickwinkel betrachtete. »Nein, ich habe immer gewusst, dass du die Richtige bist. Ich liebe dich, Lindsey. Schon
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