Saphar - Das gefrorene Portal (German Edition)
Ungewissen ließ.“ Ihre Handbewegung ließ verlauten, dass sie keinesfalls zuließ, das er versuchen würde sie davon abzuhalten. Aber das hatte der Junge gar nicht vor. Er wusste, wie schmerzvoll es für sie die ganze Zeit gewesen war, ohne ihre Wächterin zu sein. Sie fühlte sich ständig nur noch wie eine halbe Magierin. Man konnte sogar sagen, ihr Herz war gebrochen.
Schlie ßlich lief sie langsam zu Avodia herüber. Die Langsamkeit ihrer Schritte zeigte die Verunsicherung, die in ihr zu spüren war. Eigentlich freute sie sich, ihre Wächterin zu sehen. Aber das sie einfach so spurlos verschwunden war, konnte sie irgendwie nicht so einfach vergessen. Doch nun stand sie direkt vor ihr. „Du bist hier? Nach drei Jahren tauchst du wieder auf, als wäre alles in Ordnung? Als wäre nichts gewesen? Einfach so?“
Aeris ihre Stimme bebte vor Wut. „Warum hast du dich nicht gemeldet? Warum hast du dich nicht verabschiedet? Und wo warst du überhaupt die ganze Zeit?“
Sie wollte noch etwas hinzuf ügen, so viele Fragen brannten auf ihrer Seele. Aber Avodia ließ sie nicht zu Wort kommen. „Ich werde es dir erklären.“ Aeris wurde noch wütender.
„ Du willst es mir erklären? Was willst du mir erklären? Dass du einfach so verschwunden warst oder das es dir egal war einfach so drei Jahre nichts von sich hören zulassen?“
Sie wollte noch mehr sagen. Wollte beschreiben, wie schlecht es ihr ohne sie ergangen war und wie sehr sie ihr gefehlt hatte. Avodia aber lie ß kein weiteres Wort mehr zu und machte einen Schritt nach hinten. Plötzlich verschwand die Wächterin vor Aeris ihren Augen.
„ Das darf doch nicht wahr sein. Sie ist schon wieder einfach so verschwunden? Was soll das Ganze?“ Auch die konzentriert suchenden Augen halfen nichts. Sie war schon wieder weg. Einfach so. Trotzdem sah sich Aeris noch einmal nach allen Seiten um und machte einen Schritt nach vorne, als es passierte. Für zwei Sekunden wurde es Dunkel und plötzlich stand sie nicht mehr dort, wo sie sich gerade eben noch befand. Sie blickte sich um und entdeckte ein paar Schritte weiter vor sich Avodia. Überall rund herum lag Schnee. Es schien, als wäre die üppige Landschaft, die wenig Bäume, Steine oder Wiesen besaß, vollkommen eingefroren zu sein.
„ Wo sind wir?“ In Aeris ihrer Stimme klang Sorge und so trat sie neben ihre Wächterin.
„ Dies ist das kalte Land. Man nennt es so, weil es hier zu kalt ist, um einigermaßen Leben und Überleben zu können.“ Ihre Augen wanderten dabei über die Landschaft.
„ Normalerweise wurde das Land vor Tausend Jahren verschlossen, damit man keinen Unfug in dieser Einsamkeit anstellen kann. Immerhin wurden hier damals angeblich viele Magier gefangen gehalten, um ihnen ihrer Magie zu berauben.“
Sie deutete mit dem Finger in die Richtung, wo Aeris vor kurzer Zeit stand.
„Und dies hier ist der Eingang. Man nennt es auch das gefrorene Portal. Jemand hat es geöffnet.“ Avodia hob ihren schimmernden Kopf und seufzte. „Es war kurze Zeit später, nachdem die Prinzessin wieder den Thron bestiegen hatte.“
Erschrocken hielt Aeris f ür einen kurzen Moment die Luft an.
„ Wir sind daran schuld, dass dieses Tor wieder geöffnet wurde? Aber was haben wir denn gemacht?“ Ein Lächeln zeigte sich auf Avodia ihrem Gesicht.
„ Ihr habt nichts gemacht, habt keine Sorge. Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand dieses Tor öffnen würde, um seine finsteren Absichten zu demonstrieren.“ Aeris schaute sich um und musste feststellen, dass diese Gegend etwas Furcht Einflößendes hatte. Die Bäume, die man erkennen konnte, glichen nicht den Bäumen, die sie sonst kannte. Diese hier waren anders. Es schien, als würden sie versuchen einen zu greifen, wenn man ihnen auch nur nah genug kommen würde.
„ Ich möchte, dass du noch keinem von diesem Ort erzählst. Ich muss noch einiges herausfinden, um mich zu vergewissern, was hier vor sich geht.“ Aeris nickte zustimmend.
„ Werd ich dich wieder sehen?“ Avodia zwinkerte und gab ihr zu verstehen, dass sie ihr Wort darauf hatte. „Ich bin deine Wächterin. Auch wenn ich lange Zeit weg war, so bleib ich dennoch mit dir verbunden. Dir ging es die letzten Jahre gut. Ich musste dich vor nichts warnen, alles war friedlich. Daher hatte ich lange genug Zeit gehabt zu suchen.“ Aeris legte ihren Kopf zur Seite.
„ Lange genug Zeit gehabt? Zeit gehabt für was?“ Die Wächterin schritt wieder zurück Richtung Portal, welches sich nur
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