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Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition)

Titel: Sara & Fuxia: Das Zauberamulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schleifer
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versperrten Sara den Weg. Blitzschnell packte Sara eine Handvoll Zweige, hielt sie fest und schummelte sich durch die so entstandene Passage. Das schien die Weide richtiggehend wütend zu machen. Zornig peitschte sie mit ihren Zweigen, aber Sara war bereits durch das Blätterdickicht geschlüpft und drängte sich eng an den dicken Baumstamm des unheimlichen Baumes.
    Fuxia hatte von der anderen Seite nur sehen können, dass Sara durch die Zweige geschlüpft war. Jetzt versperrten ihr die gleichen Zweige die Sicht auf ihre Freundin.
    „Sara!!! Alles in Ordnung?“, rief sie deshalb.
    „Ja . . . es geht schon“, kam es gedämpft zurück. Sara stand noch immer dicht an den Stamm der Trauerweide gepresst. Hier konnten sie die wütend peitschenden Zweige der Weide nicht erreichen. Aber dafür waren die Stimmen in ihrem Kopf lauter und auch verständlicher geworden. Verschwinde! Weg mit dir! Verzieh dich! Dich brauchen wir hier nicht! , riefen die Stimmen und sie klangen so schaurig, dass es Sara plötzlich Angst und Bang wurde. Noch nie zuvor hatte sie sich jemals so gefürchtet. Aber jetzt kroch die Furcht unter ihre blasse Haut und saugte die letzten Reste von Farbe aus ihr heraus. Die Stimmen ließen trotzdem nicht nach. Ganz im Gegenteil, sie wurden sogar noch lauter und immer bedrohlicher. Für Sara klangen sie wie die Stimmen von Toten. Nur einmal zuvor hatte sie ähnliche Stimmen gehört: Als sie mit ihren Eltern einen Friedhof in der nächsten Menschenstadt besucht hatten. Zwischen den Grüften und Gräbern war sie mit ihren Eltern spaziert, schließlich waren sie ja Vampire und einige Klischees über diese „Blutsauger“ stimmen schon. Gemeinsam hatten sie die kunstvollen Skulpturen der Grabmäler bewundert und auch den einen oder anderen etwas altmodischeren Verwandten in einer Gruft aufgeweckt. Damals waren die Stimmen nur ganz leise gewesen und Sara war klar, dass sie aus den hunderten Gräbern am Friedhof kommen mussten. Aber jetzt? Und hier? Mitten im St. Nimmerleins Wald?
    Sara fröstelte, ihre blasse Haut war jetzt schon ganz blau und ihre Lippen hatten die Farbe von frischen Veilchen angenommen. Und noch etwas passierte mit Sara. Ihre Fangzähne begannen zu wachsen und sie bekam plötzlich einen Mordshunger. Aber nicht auf Ketchup oder rote Rüben oder Pasta Asciutta. Nein, in ihrem Kopf spukte plötzlich Fuxia herum und dann auch ein Bild der kleinen Fee Mariella, die ihnen vor einem Jahr solche Probleme bereitet hatte. Und Sara konnte sich selbst sehen, wie sie das tat, was ansonsten nur die richtigen Vampire taten: Sie saugte das Blut aus Fuxia und Mariella. Sie hing mit ihren langen Hauern an den Hälsen der beiden Mädchen und saugte sie aus – bis auf den letzten Tropfen. Und das Blut schmeckte in ihrer Vorstellung herrlich. Heiß, saftig und vor allem so lebendig. Kein Vergleich zu Ketchup. Auch nicht zu scharfem Ketchup.
    Sara musste alle ihre Kräfte zusammen nehmen, um diese Bilder wieder aus ihrem Kopf zu verdrängen. „Sicher nicht“, sagte sie sich, „Ich werde kein Blut trinken. Ich bin ein guter Vampir!“ Aber war sie das wirklich? Wer konnte schon wissen, was das Schicksal für einen kleinen Vampir vorgesehen hatte. Und vor allem: Was war ein guter Vampir?
    Sara löste sich von der Weide. Im selben Moment verloren die furchtbaren Bilder in ihrem Kopf an Kraft und sie rief zu Fuxia: „Kannst du die Trauerweide nicht ein bisschen beruhigen? Ich möchte hier raus, aber die Zweige peitschen so wild herum.“
    „Moment, lass mich kurz überlegen“, schallte es von der anderen Seite zurück. Sara konnte außer einem wild hin und her wogendem Grün nichts sehen. Hinter ihr strahlte der Baumstamm eine schier unglaubliche Kälte aus – so als wäre der Baum selbst tot. Aber das konnte er ja nicht sein, schließlich bewies er durch das wütende Schlagen seiner Äste das genaue Gegenteil.
    „Stillus promptus“, konnte Sara ihre Freundin auf der anderen Seite aus Leibeskräften brüllen hören. Widerwillig beruhigten sich die Zweige. Sie peitschten jetzt nicht mehr, sondern schwangen fast friedlich von einer Seite zur anderen. Sara nutzte den Moment und schwindelte sich durch die bis zum Boden hängenden Zweige. Ihre Beine berührten den Boden dabei nicht, sie war jetzt ganz Vampir und schwebte dementsprechend behände über den Waldboden. Erst als sie ihre Freundin erreicht hatte, setzte sie wieder auf und tippelte unruhig von einem Bein aufs andere.
    „Was ist los?“, fragte Fuxia

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