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Sara

Sara

Titel: Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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versaut und mir fast den Zeigefinger der linken Hand abgeschnitten. Alle zwanzig Minuten ging ich rein und warf einen Blick auf Jo. Sie ließ nicht erkennen, ob sie es bemerkte. Das wertete ich als hoffnungsvolles Zeichen.
    Ich saß auf der hinteren Außentreppe, sah zu den Sternen hinauf und rauchte, als sie herauskam, sich zu mir setzte und mir die Hand auf den Nacken legte.
    »Und?« sagte ich.
    »Es ist gut«, sagte sie. »Warum kommst du nicht mit rein und besorgst es mir?« Und bevor ich antworten konnte, flatterte mir das Höschen, das sie getragen hatte, mit einem leisen Flüstern von Nylon in den Schoß.
     
    Als wir hinterher im Bett lagen und Orangen aßen (ein Laster, aus dem wir später rausgewachsen sind), fragte ich sie: »Gut genug für einen Verleger?«
    »Nun«, sagte sie, »ich weiß nichts über die Glamour-Welt der Verlagsbranche, aber ich lese mein ganzes Leben lang zum Vergnügen - Curious George war meine erste Liebe, falls es dich interessiert -«
    »Das tut es nicht.«
    Sie beugte sich zu mir und steckte mir einen Orangenschnitz in den Mund, wobei ihre Brust warm und aufreizend meinen Arm berührte, »- und ich habe das hier mit großem Vergnügen gelesen. Ich wage die Vorhersage, daß deine Laufbahn als Reporter der Daily News nicht über das Anfangsstadium hinauskommen wird. Ich glaube, ich werde die Frau eines Schriftstellers.«
    Bei ihren Worten durchrieselte es mich heiß und kalt - ich bekam sogar eine Gänsehaut auf den Armen. Nein, sie wußte nichts über die Glamour-Welt der Verlagsbranche, aber wenn
sie daran glaubte, glaubte ich auch daran … und dieser Glaube erwies sich als der richtige Kurs. Über meinen alten Dozenten für kreatives Schreiben (der meinen Roman las und mit zurückhaltendem Lob verdammte, weil er seine kommerziellen Qualitäten, glaube ich, als eine Art Häresie betrachtete) bekam ich einen Agenten, und der Agent verkaufte Zweisamkeit an Random House, den ersten Verlag, der ihn zu sehen bekam.
    Auch was meine Laufbahn als Reporter betraf, hatte Jo recht. Ich verbrachte vier Monate damit, für rund hundert Dollar die Woche über Blumenausstellungen, Dragsterrennen und Bohnenwettessen zu berichten, bevor ich meinen ersten Scheck von Random House bekam - 27 000 Dollar nach Abzug der Provision des Agenten. Ich war nicht lange genug in der Redaktion, um auch nur die erste bescheidene Gehaltserhöhung zu bekommen, aber sie gaben trotzdem eine Abschiedsparty für mich. In Jack’s Pub war das - jetzt, wo ich drüber nachdenke. Über den Tischen im Hinterzimmer hing ein Transparent mit der Aufschrift VIEL GLÜCK, MIKE - SCHREIB WEITER! Später, als wir zu Hause waren, sagte Johanna, wenn Neid Säure wäre, wäre nichts außer einer Gürtelschnalle und drei Zähnen von mir übriggeblieben.
    Später, im Bett, als die Lichter gelöscht waren - die letzte Orange gegessen, die letzte gemeinsame Zigarette geraucht -, sagte ich: »Niemand wird es je mit Schau heimwärts, Engel verwechseln, oder?« Ich meinte mein Buch. Sie wußte es, wie sie auch wußte, daß die Reaktion meines alten Professors auf Zweisamkeit mich ziemlich deprimiert hatte.
    »Du wirst mir doch jetzt nicht mit einer Menge Mist von wegen frustrierter Künstler kommen, oder?« fragte sie und stützte sich auf einen Ellbogen. »Falls doch, solltest du es mir gleich sagen, damit ich morgen früh als erstes eine dieser Do-It-Yourself-Scheidungsanleitungen kaufen kann.«
    Ich war amüsiert, aber auch ein wenig gekränkt. »Hast du die erste Pressemitteilung von Random House gesehen?« Ich wußte, sie hatte. »Sie schrecken knapp davor zurück, mich eine V. C. Andrews mit Pimmel zu nennen, Herrgott noch mal.«

    »Nun«, sagte sie und nahm den fraglichen Gegenstand behutsam in die Hand. »Du hast einen Pimmel. Und was das angeht, wie sie dich nennen … Mike, in der dritten Klasse hat mich Patty Banning immer eine Rotzschnalle genannt. Aber ich war keine.«
    »Alles eine Frage der Wahrnehmung.«
    »Quatsch.« Sie hielt immer noch meinen Schwanz und drückte ihn nun kräftig, was ein bißchen weh tat und sich gleichzeitig absolut wunderbar anfühlte. Damals kümmerte den alten Lustbolzen nicht, was er bekam, Hauptsache, es war jede Menge davon. » Glück ist alles. Bist du glücklich, wenn du schreibst, Mike?«
    »Klar.« Das wußte sie ohnehin.
    »Und plagt dich dein Gewissen beim Schreiben?«
    »Wenn ich schreibe, gibt es nichts, das ich lieber mache, außer dem hier«, sagte ich und rollte mich auf sie.
    »Ach

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