Sarah Boils Bluterbe (German Edition)
hier.“
Die Stimme kam langsam näher.
„Christopher?“
„Mein Kind ich bin hier.“
„Oh Gott, hilf mir, ich habe versagt, ich habe mit Lionel…..“
Ich spürte seine Gegenwart immer näher, bis er schlussendlich vor meinem Gesicht erschien. Er streckte mir seine Hände entgegen.
„Du hast nicht versagt. Ich bin bei dir und beobachte deine Schritte. Aber ich kann dir nicht helfen, ich kann nicht mehr zurückkommen, Sarah. Es liegt in deiner Hand.“
„Vater, was kann ich tun?“
Es war das erste mal, dass ich ihn Vater nannte.
Verdammt, ich muss ziemlich verzweifelt sein.
„Auch wenn ich es selbst kaum glauben kann, aber du hast in Lionel einen uralten Teil seiner Menschlichkeit geweckt, das Tier in ihm hast du in die Knie gezwungen. Er hat dir nichts vorgemacht. Du trägst meine Energie in dir, du hast mehr Macht, als du glaubst. Und diese Seite in dir zieht Lionel magisch an. Er ist mein Geschöpf. Somit ist er auch dein Geschöpf. Er hat keine andere Wahl. Du bist wie ein Magnet für ihn. Aber du trägst auch menschliche Liebe in deinem Herzen, das ist eine Mischung, die ich jetzt selbst noch nicht einschätzen kann.“
Oh Gott, ich versteh dass alles nicht, was soll ich denn nur tun? Es sind einfach zu viele.“
„Sie haben Lionel in den Bann des Blutes geholt, als er eure Verfolger aufgehalten hat.“
„Woher weißt du das?“
„Ich sehe hier sehr viel von dem, was du tust. Ich sagte dir bereits, ich bin bei dir. Was Lionel angeht, er ist nicht mehr Herr seiner Sinne. Du musst diesen Bann durchbrechen. Sie haben ihn mit ihrem Blut infiziert. Er konnte sich nicht wehren. Dieses Mal trifft ihn keine Schuld. Dir bleibt nur noch diese eine Chance. Du musst ihn finden. Du hast keine andere Wahl.“
„Was? Was soll ich tun? Wie kann ich den Bann brechen? Und kann ich ihm dann noch trauen?“
„Ob du ihm vertrauen kannst, dass glaube ich derzeit kaum. Lass ihn von dir trinken. Dein Blut ist rein. Dein Blut wird sich mit seinem mischen, vielleicht ist das des Rätsels Lösung.“
„Waaaaaas ? Das kannst du nicht ernst meinen?“
„Geh mein Kind, , finde ihn, bevor es zu spät ist. Geh zurück zum Anfang. Du musst an das Wasser denken. Das Wasser wird dir helfen. Ich muss gehen, meine Gedanken sind bei dir. Und Sarah, du trägst die Urquelle in dir. Vergiss das nie.“
Dann wurde es still. Die Nebelschwaden verfärbten sich nun in eine schwarze, undefinierbare, klebrige Masse und klammerten sich um meinen Körper. Ich schloss die Augen und suchte den Weg zurück. Fand ihn jedoch nicht und schrie. Etwas schien mich zu zerdrücken, klebte wie Ballast an mir. Und dann begriff ich, was der Nebel zu bedeuten hatte. Es waren die verstoßenen Seelen, die sich an mich pressten, um mit mir zurückkehren. Sie suchten eine Art Mitfahrgelegenheit zurück ins Leben. Gleichzeitig sorgten sie dafür, dass ich nicht wegkam. Es gab für sie keine Rückfahrt ins Leben. Mit aller Gewalt versuchte ich mich loszureißen, sie abzuschütteln. Ich schlug um mich, schrie wie besessen vor Panik. Mit einem gewaltigen Ruck wurde ich zurück gerissen. Mary hechelte: „Das war knapp, scheiße, was war das?“
Ich zitterte, riss die Augen auf und japste nach Luft.
Mary hielt meine Hand fest und schrie: „Was war das, was um Himmelswillen war das?“
Ich starrte sie entsetzt an: „Konntest du etwa den Nebel sehen?“
„Nöööö, aber du hast geschrien, als hätte man versucht dich umzubringen.“
Achso……..“ ich brauchte einen Moment, um zu mir zu kommen. Unter einem Seufzer streckte ich erleichtert meine Glieder.
„Dann packt mal alles zusammen, wir müssen los.“
Ich rappelte mich auf und befriedigte dabei Iris und Marys Neugier. Es waren weniger Informationen, als wir uns erhofft hatten. Iris blies die Kerzen aus, sammelte alles zusammen und stopfte alles eilig in ihren Rucksack. Ich muss Lionel finden.
„Du willst das nicht wirklich tun, oder? Du wirst dich jetzt nicht allen Ernstes von ihm beißen lassen?“
„Ich hab keine Ahnung, lassen wir es auf uns zukommen und hoffen wir einfach darauf, dass das Schicksal meinen Weg kennt und es einen Gott gibt.“
Iris sah mich nachdenklich an.
„Eine andere Wahl haben wir wohl nicht.“
Was war, wenn Lionel auch darauf spekuliert hatte? Wenn er längst wusste, was mein Blut bei ihm bewirkten könnte? Dann hätte er es auf schnelle und unkomplizierte Weise für das Ritual frei Haus geliefert. Anderseits musste mein Blut sicherlich rein sein
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