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Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
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„Frag mich was Leichteres. Sie ist plötzlich hier mit dieser Frau aufgetaucht. Brüllte wie eine Verrückte hier rum, stürmte auf diesen Kerl zu, der dir in den Rücken gesprungen ist und sprühte mit dieser komischen Pumpe auf ihn ein. Worauf dieser Kerl langsam wie eine Schnecke von dir abließ und in Zeitlupe in sich zusammensackte. Er verlor das Gleichgewicht, kippte einfach wie ein nasser Sack auf die Wiese und blieb dort liegen.“
    Mein Blick schweifte zu Mary. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass sie ihre alte Tapetenpumpe in der rechten Hand hielt. Wir hatten damit die Wände im Frühjahr mit Wasser besprüht, um die Raufaser zu entfernen. Mary hielt das Teil stur auf die Vampire gerichtet, die im Schutz der Bäume immer wieder versuchten sich uns zu nähern. Einige hatten sich bereits vorsichtig zurückgezogen. Sie schienen verwirrt. Die ganz Aktiven machten Ansätze auf einen weiteren Angriff. Die junge Frau, mit den blonden kurzen Haaren, die Mary mitgebracht hatte, hielt ihre Hände in die Höhe und führte scheinbar Selbstgespräche. Ihre Stimme klang hell und freundlich, doch ihre Worte brachten mich ein wenig aus der Fassung. Sie gab seltsame Sätze von sich, es hörte sich an wie Latein, genau konnte ich es jedoch nicht verstehen.

Was geht hier eigentlich vor?
    Zu meinem eigenen Erstaunen, wurde das Ziehen und Krampfen in meinem Körper schwächer, die Verletzungen schienen wirklich zu heilen und ich versuchte, mich vorsichtig aufzurappeln.
    „Lionel, hilf mir auf. Ich muss wissen, was hier geschieht und ich muss Mary helfen.“
    „Nein, ich bringe dich jetzt erst einmal in Sicherheit, wir müssen zu meinem Wagen, die beiden Frauen schaffen das scheinbar ganz allein.“
    Die blutsaugende Meute hielt gebührendem Abstand zu uns.

Was zum Henker ist in dieser Pumpe? Was versprühen die beiden da?
    Lionel hatte seine Arme um mich gelegt und hob mich hoch. Vorsichtig trug er mich an den fauchenden Vampiren, die von Mary und dieser anderen Frau in Schach gehalten wurden, vorbei.
    „Mary,“ rief ich laut. Meine Stimme hatte ich zumindest wieder.
    „Was ist da drin?“
    „Das Zeug hat Iris gebraut, es bremst den Organismus der Jungvampire, sie fallen in eine Art Dämmerzustand, leider nur kurzfristig, erkläre ich dir alles, wenn wir dich hier raus geschafft haben.“
    Lionel schritt langsam und vorsichtig über die Wiese, Mary und diese fremde Frau gaben uns Rückendeckung und hielten die verwirrten Dämonen in Schach. Ich klammerte mich um Lionels Hals und krallte mich fest. Mein Rücken hatte sich ein wenig erholt, doch meine Lunge brannte immer noch wie Feuer, aber ich konnte wenigstens wieder atmen. Es war ein schlechter Tausch gegen das helle und warme und friedliche Licht, in das ich vorher getaucht war. Der Ort war warm gewesen. Hier war es kalt, gefährlich, grausam und ohne große Hoffnung. Doch hier war auch Mary und jetzt, da Lionel mich auf seinen Händen trug, war es auch der Gedanke an ihn, der mich hier festhielt. Sie brauchten mich, ich konnte noch nicht gehen. Meine Zeit war scheinbar noch nicht gekommen. Als wir wenig später alle gemeinsam den Wagen erreicht hatten und Lionel den Motor aufheulen ließ, jagten die Untoten immer noch hinter uns her. Die Wirkung der seltsamen Flüssigkeit hatte keine Dauerwirkung, also machten wir, dass wir schnellsten wegkamen. Lionel fuhr mit quietschenden Reifen davon. Alles was wir zurück ließen war eine große Staubwolke. Ich wandte mich an Mary und fragte: „Wie hast du mich gefunden und wer ist die Frau?“
    „Das ist Whitelight aus dem Internet, also Iris. Sie sich hat auf meine Email gleich gemeldet und nach einem kurzen Telefonat, hat sie sich sofort bereit erklärt, uns zu helfen. Sie hat eh schon gewusst, dass wir sie eines Tages brauchen würden.“
    „Wie jetzt? Woher hat sie es gewusst?“
    Bevor Mary antworten konnte, ergriff die Fremde das Wort.
    „Hallo Sarah, ich denke, ich erkläre es dir besser selbst. Ich möchte es so ausdrücken, ich habe es kommen sehen. Ich erhalt hier und da so eine Art Vision. Ähnlich wie Bilder oder eher Mitteilungen. Ich besitze eine besondere Gabe, aber dazu später mal mehr. Erst einmal freue ich mich, dass Mary mich gefunden hat und ich euch helfen kann.“
    Ich blickte in den Rückspiegel und musterte sie. Ihre Gesichtszüge waren weich und sanft und ihre Stimme berührte mich auf liebevolle und beschützende Art und Weise. Ich nickte ein wenig irritiert. „Danke für deine Hilfe.

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