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Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Titel: Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Meinung.«
    »Sarah«, sagte Veronique leise. »Was tust du? Ich dachte, du wärst in meinen Ehemann verliebt.«
    … Thierry …
    »Ich schwöre dir, wenn du ihn noch einmal als deinen Ehemann bezeichnest, haue ich dir auf die Nase.« Ein kühles Lächeln umspielte meine Lippen. »Was zum Teufel tust du hier, wenn du nicht dahinterstehst?«
    Sie hob ihr Kinn. »Womöglich bin ich hier, um Gideon aufzuhalten.«
    »Eigentlich bist du doch aus einem viel gewichtigeren Grund hier, Veronique«, bemerkte Gideon.
    Ihre Brauen schnellten nach oben. »Ach, und der wäre?«
    Sein Blick verwandelte sich in den eines Raubtiers. »Nach dem Ritual müssen Sarah und ich etwas Nahrhaftes zu uns nehmen.« Er zuckte mit der Hand. »Steven.«

    Ich sah gerade noch, wie ein roter Blitz hinter Stevens Augen aufflammte. In der nächsten Sekunde erstarrte Veronique und konnte sich weder rühren noch sprechen.
    »Sie hört nicht so leicht auf zu reden, was?«, fragte Gideon.
    Ich baute mich vor ihr auf und stemmte eine Hand auf meine Hüfte. »Huh. Ich glaube, ich habe noch nie erlebt, dass sie in meiner Gegenwart so lange geschwiegen und nicht von sich gesprochen hat. Sie ist wie eine Endlos-Schallplatte.«
    Dann wandte ich ihr den Rücken zu. Ein rein symbolischer Akt, wie ich mir einzureden versuchte.
    Ich hatte allerdings auch ein kleines Problem mit ihr. Ihre bloße Anwesenheit erinnerte mich an Thierry. Und sein Bild zerrte an meinen Nerven.
    Ich liebe dich, Thierry. Es tut mir leid, dass ich alles versaut habe .
    »Oh, halt die Klappe«, zischte ich.
    Gideon sah mich irritiert an. »Ist alles in Ordnung?«
    Ich lächelte ihn an. »Es ging mir noch nie besser.«
    Er biss die Zähne zusammen. »Wir müssen jetzt anfangen.«
    Es war so anders, mit den Augen einer echten Nachtwandlerin zu sehen und sich immer noch unter Kontrolle zu haben. Es war mir egal, wer heute Nacht starb. Nun, ganz egal nicht – ich wollte natürlich nicht sterben. Ich hatte achtundzwanzig Jahre lang versucht, gut zu sein – und was hatte es mir gebracht? Gar nichts. Aber jetzt war mir klar, dass ich ohne diese schwere Last aus Zweifeln und Schuld eine Menge Spaß haben konnte.

    Mit Gideon.
    Ja, wir konnten eine Menge unsterblichen Spaß miteinander haben.
    Ich hatte noch nie einen Vampir gezeugt. Zum Teufel, solange ich mich unter Kontrolle hatte, hatte ich noch nie freiwillig jemanden gebissen. Jetzt, wo ich darüber nachdachte, kam mir das seltsam vor. Was war das für ein Vampir, der keine Leute biss? Das war ja wie ein vegetarischer Mosquito.
    »Was macht Steven?«, fragte ich.
    »Wenn ich von dir trinke, hilft er uns dabei, deine Kraft auf mich zu übertragen. Es ist eine Art mystischer Stups.«
    »Verstanden.«
    Der Vollmond erleuchtete den kleinen Friedhof, den Gideon für das Ritual ausgewählt hatte. Steven war so ruhig, dass ich zu ihm hinübersah, um mich davon zu überzeugen, dass er noch da war. Das war er. Seine Augen waren rot und glühten in der Dunkelheit.
    »Es ist Zeit«, sagte Gideon, und seine Stimme klang jetzt angespannt. »Zeuge mich, Sarah. Bitte.«
    Ich ließ einen Finger über seinen Hals gleiten. »Nun, wenn du mich so nett bittest.«
    Ich legte meine Hände auf seine Schultern, und mit ein bisschen Druck sank er vor mir auf die Knie. Das war praktischer, wenn jemand so groß war. Dann beugte ich mich etwas vor, und ohne Nachzudenken versenkte ich meine Reißzähne in seiner Haut.
    Kein Zögern. Kein Zweifeln. Ich folgte nur meinem Instinkt.
    Er keuchte.

    Gideons Hals war warm, und das Blut begann augenblicklich zu fließen. Ich spürte, wie er kurz versuchte, mich wegzustoßen – ein angeborener Überlebensreflex. Aber dann entspannte er sich und ließ mich machen. Schließlich hatte er mich selbst darum gebeten.
    Man sollte mit seinen Wünschen vorsichtig sein.
    Drei Minuten. So lange musste ich in Maßen von Gideon trinken, erst dann übertrug sich der Virus, durch den er gezeugt wurde, in ausreichender Menge auf ihn. Einhundertachtzig Sekunden. Wenn es möglich wäre, die Wandlung in deutlich kürzerer Zeit zu vollziehen, würde ja bei jedem kleinen Knabbern ein neuer Vampir entstehen. Nein, wenn ein Zögling entstand, sollte das durch eine bewusste Entscheidung seines Erzeugers geschehen. Schließlich gab es kein Zurück mehr.
    Die Ausrottung. Ich hätte sie trotz der Nebenwirkungen einfach machen sollen. Gideon darf kein Vampir werden. Er ist zu gefährlich …
    Ich ignorierte meine schuldbewusste innere Stimme. Diese

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