Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen
klickendes Geräusch. Amy hatte ein Foto geschossen.
Er wandte sich ihr zu. »Freut mich, dich zu sehen, Amy.«
»Dito.« Sie strahlte. »Du ahnst nicht, wie glücklich ich gerade bin. Ich habe ja immer schon gedacht, dass du und
Sarah perfekt zusammenpasst. Ich war immer für Quinn. Es ist schön, dass sie endlich eingesehen hat, wer der Richtige für sie ist.«
»Wenn es um die Liebe geht, bist du offensichtlich sehr klug. Das schätze ich am meisten an dir.«
»Als ich gehört habe, dass du Janie heiraten willst …«
Er winkte ab. »Alles nur Gerüchte.«
Sie runzelte nachdenklich die Stirn. »Aber du hast es mir selbst erzählt. Als du mich vor ein paar Wochen angerufen hast, weißt du noch?«
»Ach, richtig.« Er hustete. »Ja … sagen wir, Janie und ich haben unsere Meinung geändert. Das kommt vor. Wir haben uns nicht im Bösen getrennt.«
»Großartig.« Sie ließ das Telefon zurück in ihre Tasche gleiten. »Nun, hier fühlt sich jemand wie das fünfte Rad am Wagen. Ich gehe besser und lasse euch zwei Turteltäubchen allein.«
»Äh …«, hob ich ungeschickt an. »Warte einen Augenblick, Amy …«
Quinn griff meine Hand und drückte sie. »Bis später, Amy. Danke, dass du dich um meinen Engel gekümmert hast, solange ich weg war.«
Sie grinste. »Kein Problem!«
Während sie ging, sah sie sich noch ein paarmal begeistert über ihre Schulter nach uns um.
»Sie ist süß«, sagte Quinn, nachdem sie das Café verlassen hatte. »Ist sie eigentlich von Natur aus blond? Wenn du nicht willst, dass ihr etwas zustößt, musst du wohl etwas besser auf sie aufpassen.«
»Quinn …«
»Komm schon.« Er stand auf. »Machen wir einen romantischen Spaziergang, hm?«
»Aber Quinn …«
Er drückte wieder meine Hand, und dieses Mal tat es weh.
Okay, schon verstanden. Halt die Klappe, Sarah.
Wir verließen das Café und schlenderten langsam Hand in Hand die Straße hinunter. Ich musterte ihn hinter meiner Sonnenbrille hervor. »Okay, was geht hier vor?«
»Nicht hier«, flüsterte er und beschleunigte seinen Schritt. »Es könnte uns jemand verfolgen. Alles, was du wissen musst, ist, dass wir wieder angefangen haben, uns zu treffen, und alles gut ist.«
»Wer hat dich angerufen?«
»Was glaubst du?«
Thierry natürlich. Anstatt von seinen planerischen Fähigkeiten beeindruckt zu sein, nervte mich die Vorstellung, dass er so etwas einfädelte, ohne mich wenigstens vorzuwarnen. Der Mann verschwieg mir zu viel, erst über den Roten Teufel und jetzt das mit Quinn und Janie. Amy hatte mich erst aufklären müssen wie eine angehende Nancy Drew mit Reißzähnen.
»Erst als du weg warst, habe ich gemerkt, wie sehr ich dich liebe«, sagte er so laut, dass jeder Passant es hören konnte. »Ich war überall. In Arizona. Las Vegas, Florida. Bevor ich hergekommen bin, war ich in New York. Aber du bist der Sonnenschein in meinem finsteren Leben. Deshalb bin ich zurückgekommen.«
»Trägst du nicht ein bisschen dick auf?« Obwohl ich auf Thierry wütend war, musste ich unwillkürlich lachen.
Ich mochte Quinn wirklich sehr. Obwohl er es damals abgestritten hatte, war ich bei seinem Weggang davon überzeugt gewesen, dass er mich hasste und ich ihn nie wiedersehen würde. Als Vampirzöglinge hatten wir eine Menge miteinander durchgemacht. Er war ein weiterer Aspekt meines Vampirlebens, an den ich mich nicht erinnern könnte, wenn Finsternis meinen Fluch ausgerottet hätte.
Wir bogen um eine Ecke, und sein fröhliches Grinsen verschwand, als er über seine Schulter zurückblickte. »Okay, ich glaube, wir sind sie los. Thierry hat mich angerufen.«
»Das kann ich kaum glauben, aber erzähl weiter.«
Er schnaubte. »Ja, ich weiß. Wir sind nicht gerade Pokerfreunde. Jedenfalls hat er mir die Situation geschildert. Mist, Sarah. Ich fühle mich schuldig. Ich habe euch allen erzählt, dass Gideon tot wäre.«
»Ist er aber nicht.«
»Offensichtlich. Er ist wie eine Kakerlake; einfach nicht totzukriegen. Der Mann ist gefährlich. Vor allem jetzt, wo er verzweifelt ist.«
Ich versuchte krampfhaft zu lächeln. »Und nun sollst du so tun, als würdest du mit mir ausgehen. Das ist eine tolle Methode, mit einem verzweifelten Killer wie Gideon umzugehen.«
Er zuckte mit den Schultern. »Du kennst Gideon nicht so gut wie ich. Wir waren bis vor zehn Jahren befreundet, bis ich gemerkt habe, dass er ein kompletter Soziopath ist. Du darfst ihn keine Sekunde unterschätzen.«
»Nein.« Mein Blick verfinsterte sich. »Glaubst
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